Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2596 - Requiem für das Solsystem

2596 - Requiem für das Solsystem

Titel: 2596 - Requiem für das Solsystem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
etwas Ähnliches erlebt hatte.
    Da und dort taute das Eis, verdampfte geradezu. Ein jäher Frühling brach sich Bahn. Einige der Feuerbälle zerplatzten in goldene Fontänen; Funkenregen ging nieder, berührte den Boden, rann in goldene Pfützen zusammen, aus denen sich im nächsten Moment gläserne Schmetterlinge erhoben, die zwei-, dreimal mit großen Flügeln schlugen und dann verwehten wie ein Nebelphantom. Die Spiralzeichnungen ihrer geisterhaften Flügel waren das Letzte, was bis zu ihrem endgültigen Erlöschen sichtbar blieb.
    Stuart Lexa sprang auf. Die Stuhlbeine schrammten über den Boden, hingen irgendwo fest, der Stuhl bekam Übergewicht und kippte nach hinten.
    Gucky fing ihn telekinetisch auf, ehe er hinfallen konnte. Lexa bemerkte es offenbar nicht einmal. Er ächzte, hob die zitternden Hände, presste sie sich an die Schläfen. »Es ist unglaublich! Es ... das war Wanderer ... ich ...«
    »Damit ist es leider noch nicht vorbei«, sagte Tako Kakuta. »Selbst das Vamu von anderthalb Milliarden Vatrox war für ES nicht mehr als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Kitai?«
    Der Angesprochene nickte und setzte erneut seine Kräfte als Suggestor ein.
    Schlagartig war der falsche Frühling wieder vorbei. Das goldene Leuchten verblasste. Von den Krathvira war nichts mehr zu sehen. Allerdings blieb ein Teil des Eises verschwunden. Erstmals vernahm man wieder das untergründige Summen der Maschinenstadt. Dann erklang das Gelächter von ES.
    Das mentale, homerische Gelächter ging über in ein sehr reales Lachen des Arkoniden Atlan. »Das war er, der Alte von Wanderer, unverkennbar! Es steckt noch mehr Leben in ihm, als wir befürchteten!«
    »Die Energie aus den Krathvira hat ihn gestärkt«, erklärte Kakuta. »Aber mehr nicht. Inzwischen herrschen wieder Eis und Kälte auf der Kunstwelt der Superintelligenz. Dennoch, das Ende ist hinausgezögert! ES ist noch immer auf die rasche Lieferung des PARALOX-ARSENALS angewiesen, das als einziges Mittel dauerhafte Stabilisierung bringen könnte!«
    »Bis dahin«, ergänzte Kitai, »steht zu befürchten, dass sich die Superintelligenz in ihrer Verzweiflung an weiteren Quellen vergreift, um nicht zu sterben.«
    Lexa griff nach der Lehne seines Stuhls. Seine Finger zitterten leicht. »Was soll das heißen?«
    »ES sucht nach anderen Möglichkeiten, um vorübergehend Energie zu tanken.« Gucky nahm das letzte Stück seiner Karotte in den Mund und kaute demonstrativ. »Quellen wie dem Psi- Artefakt, der Sonde oder dem Vamu. Machen wir uns nichts vor, ES wird sich holen, was ihm zur Stabilisierung dient.«
    Der Vize-Admiral wurde noch bleicher, als er es ohnehin schon war. »Und was könnte das sein?«
    »Mit ein wenig Glück uns unbekannte Potenziale«, meinte Gucky. »Oder auch solche, von denen wir sehr wohl wissen.« Er deutete auf die Wand des Besprechungsraumes. »Geh von hier aus ein paar Dutzend Meter weiter.«
    »Der Parablock«, sagte Lexa tonlos.
    »Zum Beispiel.« Tako Kakuta setzte sich auf einen freien Stuhl. »Und zum Parablock gehören natürlich auch die Neu-Globisten im Solsystem, die mit uns verbunden sind auf höherdimensionaler Ebene.«
    Atlan schlug auf den Tisch. »Genug spekuliert! Das ist fruchtlos! Tako, du hast die Information gebracht, dass Perry Rhodan die Energie der Krathvira an ES weitergegeben hat. Weißt du sonst noch etwas von ihm?«
    Ein kurzes Zögern. »Allerdings.«
    »Dann rede!«
    »Es wird dir nicht gefallen.«
    »Ist das ein Grund, es nicht in Erfahrung zu bringen?«
    »Perrys Vorstoß nach TZA'HANATH war ein Misserfolg. Das Forschungszentrum der Frequenz-Monarchie konnte nicht eingenommen werden.« Kakuta griff nach einer Flasche, gefüllt mit klarem Wasser. Er trank jedoch nicht, sondern umklammerte sie mit beiden Händen. Er drückte so fest zu, dass die Knochen am Handrücken hervortraten. »Im Gegenteil. Perry bekam dabei Kontakt mit VATROX-DAAG, der nicht so verlief, wie es sich das Kollektivwesen vorstellte.«
    Gucky spannte sich an. Ihm kam ein entsetzlicher Verdacht. »Tako!«
    Der Altmutant schloss die Augen. »VATROX-DAAG hat den Zündbefehl für das Feuerauge gegeben, der das Solsystem vernichten wird.«
    Der Mausbiber saß reglos. »Lass mich raten. Das ist um drei Uhr Stardust-Zeit geschehen, als Lexas Schiffe in der Nebelkuppel einer Art Hypersturm ausgesetzt waren, weil etwas aus dem Solsystem durchschlug!«
    »Exakt.«
    »Also hat heute um sechs Uhr Terrania-Zeit die Apokalypse für Terra begonnen.«
    »Wir

Weitere Kostenlose Bücher