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2597 - Hyperkaelte

2597 - Hyperkaelte

Titel: 2597 - Hyperkaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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besser, nicht mit hineingezogen zu werden.
    Nach einem Fünfsekunden-Zwischenspiel tauchte im Beobachtungsholo der Pilotensphäre die fremde Welt zum dritten Mal auf. Diesmal gelang es Betty, sich besser zu konzentrieren und Einzelheiten wahrzunehmen.
    Zum größten Teil bedeckte Wasser die Oberfläche des unbekannten Planeten, der mit Wanderer oszillierte. Tausende von Inseln - oder waren es treibende Schollen? - bildeten die einzigen Landmassen.
    Mehr konnte Betty in der kurzen Zeit nicht wahrnehmen, zumal ein diffuser Schleier den ganzen Planeten überdeckte.
    Oder doch?
    War da nicht etwas, das ...
    Wanderer tauchte erneut auf.
    »Talanis«, sagte Eritrea. »Ist es dir aufgefallen?«
    »Was ...« Weiter kam die Altmutantin nicht. Schon wieder fand ein Wechsel statt. Diesmal bemerkte Betty dank des Hinweises ihrer Freundin bewusst, was ihr bereits zuvor seltsam vorgekommen war.
    Wanderer und der fremde Planet wechselten einander ab - doch Talanis unter der von Gewittern durchzuckten Nebelkuppel blieb stabil. Der geheimnisvolle Kontinent existierte auf beiden Welten, und das an derselben Position relativ zur Hülle von TALIN ANTHURESTA!
    Der Inselkontinent Talanis unter der Kuppel war dauerhaft sichtbar, als sei er der feste Anker, um den die restlichen Bilder projiziert wurden. Nur dass es sich den Orterdaten zufolge um alles andere als Holos handelte - sowohl Wanderer als auch die fremde Welt waren jeweils materiell in der Hülle von TALIN ANTHURESTA anwesend.
    Betty wandte sich per Sprachbefehl an den Bordrechner der Silberkugel. »Nimm sämtliche erkennbaren Daten des zweiten Planeten und vergleiche sie mit den bekannten Informationen in deinem Speicher! Wir müssen herausfinden, um welche Welt es sich handelt.«
    »Erledigt«, erhielt sie die Antwort der Kunststimme, noch ehe ein weiterer Wechsel vollzogen war. »Der Planet ist nicht in meinen internen Speicherbänken verzeichnet. Übereinstimmung mit dem am meisten verwandten Planeten Tabor III nur zu 73 Prozent. Wahrscheinlichkeit, dass es sich um Tabor III handelt, dessen Daten vor ... «
    »Verstanden«, unterbrach Betty ungeduldig. Sie hatte nicht die geringste Lust, sich eine zwar detaillierte, aber unnötige Analyse anzuhören. Ihr genügte das Ergebnis, dass der Rechner der Silberkugel keine Zuordnung treffen konnte.
    »Und jetzt?«, wandte sie sich an Eritrea. »Die Nebelkuppel und Talanis bleiben stabil. Sollen wir einfliegen, solange es noch möglich ist?«
    »In ... das da?«, fragte ihre Freundin ungläubig. »Wenn wir nicht wissen, welche Kräfte die Planeten austauschen und ob wir in den Vorgang mit hineingezogen werden, ist das Selbstmord!«
    »Die Nebelkuppel und Talanis sind der sichtbare Abdruck einer andersdimensionalen Wirklichkeit«, widersprach Betty. »Deshalb bleibt der Anblick stabil. Wenn es uns gelingt, die Silberkugel exakt dort hineinzusteuern, sollten uns die Silberkugeln vor allem weiteren schützen.«
    »Sollten«, wiederholte ihre Freundin skeptisch.
    Betty verstand sie genau, doch sie wusste auch, dass es keinen Erfolg gab, wenn man nicht bereit war, Risiken einzugehen. »Sollten ist das Beste, was wir haben.«
    »Talanis ist offenbar nicht so stabil wie gedacht«, sagte Eritrea. »Sieh es dir an!«
    Die Blitzgewitter tobten weiterhin in der riesigen Nebelkuppel. Ob es an den Entladungen hing oder an dem WechselPhänomen, für das die Altmutantin nicht einmal einen Namen fand, wusste sie nicht - aber die Nebel über dem Inselkontinent lichteten sich merklich.
    Es war, als würde die Sonne den Dunst des frühen Tages über einer Wiese vertreiben ...
    ... und die Landmassen von Talanis schälten sich aus dem bislang ewigen Nebel.
    »Eine Funknachricht geht ein«, meldete der Rechner der Silberkugel. »Absender ist Akika Urismaki aus dem zentralen Handelsstern.«
    »Annehmen!«, forderte Eritrea, ehe Betty etwas sagen konnte. Sie lächelte matt. »Entschuldige, ich handle manchmal schneller, als ich denke.«
    »Ich weiß. Ich hätte genauso entschieden.« Die Altmutantin wies auf ihre Freundin, überließ ihr den Vortritt.
    »Ihr beobachtet das Phänomen genau wie ich«, sagte der Halbspur-Changeur. »Deshalb informiere ich euch, weil ihr euch zweifellos dieselben Fragen stellt. Ich kenne den Planeten.«
    Die beiden Frauen schwiegen.
    Akika Urismaki verstand es zurecht als Aufforderung. »Es ist Markanu mit der Endlosen Stadt, die bis vor Kurzem die Heimat meines Volkes war.«
    *
    Markanu war der einzige Planet der kleinen roten

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