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2599 - Der letzte Tag

2599 - Der letzte Tag

Titel: 2599 - Der letzte Tag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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sich vor ihm ausbreitete.
    Das genügte.
    Er verstand.
    Der Netzweber verstand ebenso.
    Beide gaben und nahmen, und doch blieb das fremdartige Wesen eigensinnig und teilte kaum etwas über die aktuelle Lage mit.
    Nur eines wusste Gucky mit absoluter Sicherheit: Sie wollten helfen und sie würden es auch tun - auf ihre Art.
    Das Netz löste sich von ihm, die Seiten schwangen weg, öffneten den Blick in das chaotisch tobende Weltall, auf das PARALOX-ARSENAL und Wanderer und VATROX-VAMU, die drei Pole, die noch immer von den Netzwebern umschlungen wurden.
    Doch etwas war anders an dem Bild.
    Es dauerte, bis der Mausbiber es erkannte. Die Kegelstumpfraumer der Jaranoc waren verschwunden!
    Geh zurück!, gellte ein Impuls in seinem Verstand, und er gewahrte die Stimme des Netzwebers.
    Gucky sprang in die Zentrale der JULES VERNE-1, direkt neben Bully.
    »Die Instrumente orten wieder!«, hörte er als Erstes, und es klang unendlich erleichtert. Der Ortungsoffizier saß wie gebannt vor seinem Instrumentenpult, und seine Finger flogen nur so über die Anzeigen und Schaltflächen. »Es ist, als wäre das hyperdimensionale Chaos rundum abgedämpft oder ... «
    »Oder eingewoben«, rief Gucky ohne den Hauch eines Zweifels.
    Der Offizier drehte sich zu ihm. »Exakt! Es dämpft zwar nur marginal, aber es genügt, um uns in eine Blase mit größerer Stabilität zu bringen! Wie es aussieht, waren nicht viele so stark betroffen und geschädigt wie wir.«
    »Was ist mit den Schiffen der Jaranoc?«, fragte der Mausbiber.
    Die Antwort ließ nur wenige Sekunden auf sich warten. »Sämtliche viertausenddreihundert Kegelstumpfraumer sind nahezu gleichzeitig in eine Massentransition gegangen! Sie stehen nun hundertfünfundvierzig Lichtjahre entfernt bei den anderen Einheiten der Jaranoc. Und es herrscht dort energetische Ruhe ... keine Anzeichen, dass sie die Schlacht fortsetzen wollen!«
    »Also wenigstens Entwarnung an einer Front«, sagte Bully erleichtert. »Nur ... wieso?«
    »Wenn ich das wüsste«, meinte Gucky.
    Bully drehte sich zu ihm. »Du hast nichts damit zu tun?«
    »Hier muss sogar der Retter des Universums die Waffen strecken«, gab der Mausbiber zerknirscht zu. »Ich habe zwar einiges beobachtet und in Erfahrung gebracht, aber ...« Er seufzte. »Aber eigentlich nichts getan.«
    »Was hat das alles zu bedeuten?«
    Auch darauf konnte Gucky keine Antwort geben. Ihnen blieb nur eins, so schwer es auch fiel: abzuwarten.

9.
    Das Duell
     
    Es war unfair. Es war skurril.
    Es war eigentlich fast unmöglich zuzusehen, ohne spontan die Ärmel hochzukrempeln und diesem Geschehen ein Ende zu setzen.
    Rhodan hielt sich zurück. Sagte sich immer wieder, dass es ES' Kampf sei, den der Alte ausfocht, dass ES höchstwahrscheinlich sowohl Arena als auch Waffen - oder zumindest Avatar - ausgesucht hatte.
    ES hatte einen Plan.
    ES musste einen Plan haben!
    Sinnafoch bückte sich, packte den Alten am Kragen, hob ihn anscheinend mühelos hoch - nur um ihn mit einem mächtigen Hieb in den Nacken gleich wieder auf das Landefeld zu schicken.
    Der Alte hob die Arme schützend über den Kopf. Sein Gegenspieler ergriff die Chance und trat dem wehrlos am Boden Liegenden in den Unterleib.
    Rhodan strich sich über die fiebrig heiße Stirn.
    ES gegen VATROX-VAMU.
    Avatar gegen Avatar.
    Was hatte ES gesagt?
    »Alles, was ich dir antworten kann, ist, dass deine Wirklichkeit und meine Wirklichkeit nicht dieselbe ist.
    Nur weil Rhodan zwei Avatare sah, die sich mit bloßen Fäusten bekämpften, hieß das nicht, dass dieser Kampf aus ES' Warte gleich ablief.
    Rhodan überprüfte die Anzeigen des Vitalorters seines SERUNS. Die Werte, die der Terraner erhielt, wenn er den Orter auf die beiden Kämpfenden richtete, bewegten sich jenseits von Gut und Böse. Ihre Veränderungskurven gaben Rhodan dennoch Hinweise auf den Kampfverlauf.
    Und es sah alles andere als gut aus.
    Der Alte rappelte sich auf, holte mit dem Spazierstock aus. Sinnafoch stolperte zwei Schritte rückwärts, wich ES' Angriff fast mühelos aus.
    Allerdings wirkte die Bewegung nicht mehr ganz so agil wie bei früheren Auftritten des Avatars.
    Erneut blickte Rhodan auf die Ortungsergebnisse, wie sie ihm auf dem Display des Multifunktionsarmbandes aufbereitet wurden. Die Vitalausschläge gingen eindeutig zurück.
    Rhodan hoffte inständig, dass Krathvira und Fesselfelder inzwischen optimal zusammenarbeiteten und das Geisteswesen bändigten.
    ES in seiner Erscheinung als alter Mann holte erneut

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