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26 - Die Sklavenkarawane

26 - Die Sklavenkarawane

Titel: 26 - Die Sklavenkarawane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl May
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Mehl und backten am andern Feuer die bekannten Fladen.
    Die Männer hatten alle ihre Pfeifen im Mund. Die Quantität des aus der Seribah entführten Tabaks war eine so bedeutende, daß die Abtrünnigen vom Morgen bis zum Abend rauchen konnten. Jenseits der Feuer lag das Gepäck unter den Bäumen; ob es viel oder wenig war, konnte Schwarz nicht sehen. Er kroch auf Händen und Füßen näher und immer näher, bis er zwei Büsche erreichte, welche sich kaum fünf Schritt weit von dem ersten Feuer befanden. Sie standen nahe beisammen. Unter und zwischen ihnen war Raum für einen Menschen. Der Deutsche schob sich langsam und vorsichtig hinein und zog dann seinen Körper möglichst zusammen, um wenig Raum einzunehmen.
    Er konnte nun den Kreis der Männer überblicken. Sie mußten wohl alle anwesend sein, denn er zählte einundvierzig. Der erste Blick gleich zeigte, welcher von ihnen der Feldwebel war. Er saß dem Lauscher nahe und führte das Wort. Schwarz konnte alles hören.
    „Es tut mir leid“, sagte der Alte soeben, „daß er ertrunken ist; aber schade ist es eigentlich nicht um ihn. Allah hat es gewollt, und so ist es das beste gewesen. Dieser Onbaschi war uns nicht sicher genug. Er haßte Abd el Mot, aber er hing zu sehr an Abu el Mot. Wir konnten uns nicht auf ihn verlassen. Ich hatte ihn stets in Verdacht, daß er uns entlaufen werde, um uns zu verraten.“
    „Das konnte er gar nicht wagen“, bemerkte einer.
    „Warum nicht?“
    „Weil Abu el Mot ihm sofort als Verräter eine Kugel gegeben hätte.“
    „Das glaube ja nicht! Er hätte ihn begnadigt. Es versteht sich ja ganz von selbst, daß der Onbaschi die Sache so dargestellt hätte, daß auf ihn gar keine oder nur sehr wenig Schuld gefallen wäre. Wehe aber dann uns! Fielen wir infolge eines solchen Verrates Abu el Mot in die Hände, so würde er sich alle möglichen Qualen ausdenken, um sie uns erleiden zu lassen.“
    „Das ist wahr. Und darum sollten wir nicht hier liegenbleiben!“
    „Oh, wir sind hier ganz sicher!“
    „Das glaube ich nicht. Wenn der Herr nach der Seribah kommt und sie verwüstet findet, so geht er zu den Dschur, von denen er alles erfährt. Dann kommt er uns mit den Nuehr, die er anwerben wollte, nach, und wir sind verloren.“
    „Ja, wenn! Aber er wird eben jetzt noch nicht kommen.“
    „Weißt du das denn?“
    „Sehr genau!“
    „Aber es wurde ja gesagt, daß er jeden Augenblick erwartet werden könne!“
    „Das gebe ich zu; ich selbst habe es auch gesagt, um euch zur Eile anzutreiben; aber ich weiß, daß er erst später zurückkehrt.“
    „Hat er es dir gesagt?“
    „Nein; ich vermute es. Sag mir doch einmal, ob er von der Ghasuah weiß, welche Abd el Mot nach Ombula unternommen hat!“
    „Kein Wort weiß er. Abd el Mot hat sie auf sein Risiko unternommen.“
    „Wird dieser wohl gewußt haben, wenn sein und unser Herr zurückkehren wird?“
    „Sicher!“
    „Wird er wohl nach Ombula gegangen sein zu einer Zeit, während welcher der Herr zurückkehrt?“
    „Das ist nicht wahrscheinlich.“
    „Nun, so sage ich euch, Abd el Mot ist noch nicht von Ombula zurück, folglich kehrt auch Abu el Mot noch nicht heim. Wir sind also ganz sicher vor diesem ‚Vater des Todes‘ und können in aller Ruhe und ohne Sorgen hier bleiben und die Rückkehr der Ghasuah erwarten.“
    „Wenn du dich nur mit dieser nicht täuschst! Es fragt sich, ob die Kameraden von Abd el Mot zu uns überlaufen.“
    „Sie kommen; darauf könnt ihr euch verlassen. Ich kenne meine Leute.“
    „Wollen es hoffen! Ich glaube es auch, da keiner von allen diesen Abd el Mot gern leiden mag. Freilich werden wir uns dann vielen und großen Mühen und Beschwerden zu unterziehen haben. Bedenke, daß die Ghasuah eine Menge von Sklaven und Tieren mitbringen wird. Dazu die Herden, welche wir hier haben. Das gibt einen Transport, welcher sehr schwierig ist. Wir kommen, wenn wir damit nach Süden wollen, nur höchst langsam fort, und da steht zu befürchten, daß Abu el Mot uns mit seinen Nuehr einholen wird.“
    „Meinst du, daß ich das nicht auch bedacht habe? Aber wenn die Leute der Ghasuah zu uns übergehen, so sind wir stark genug gegen die Nuehr, obgleich wir ihre Zahl nicht kennen. Zweihundert, höchstens dreihundert wird er bringen. Wir aber zählen weit über fünfhundert dann. Und was die Tiere betrifft, so werden wir uns nicht mit ihnen zu schleppen brauchen.“
    „Wieso? Meinst du, daß wir sie nicht mitnehmen?“
    „Ja, das meine ich.“
    „Was soll

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