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262 - Route 66

262 - Route 66

Titel: 262 - Route 66 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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damit gedient, wenn du durchdrehst.«
    Matt stand auf. »Ich sehe mal nach Aruula.« Er nickte Clarice knapp zu und verließ den Aufenthaltsraum.
    Inzwischen hätte er die langen hohen Gänge des zweietagigen Raumschiffs im Schlaf durchwandeln können. Es war nicht weit zu einem kleinen Aufzug, mit dem er hinunter zu den Passagierkabinen fuhr. Als er ausstieg, kam er an dem Schott der Kälteschlafkammer vorbei.
    Die Kammer gehörte zu dem kleinen Labortrakt, der direkt an die Krankenstation angeschlossen war. Einen Augenblick blieb er stehen. Hi'schi lag hier in seligfrostiger Ruhe. Vermutlich war das auch besser so. Matt hatte allerlei wunderliche Geschichten über das sonderbare Wesen gehört, das die Wahrnehmung seines Gegenübers so beeinflussen konnte, dass dieser in ihm sah, was er sehen wollte oder zu sehen erwartete. Wie Vogler erfahren hatte, ging diese Mutation auf die Daa'muren zurück und datierte auf die Zeit, da sie auf der Suche nach einem wandelbaren Körper waren.
    Vielleicht sollte ich mich auch in Kälteschlaf versetzen lassen.
    Matt gab sich einen Ruck und ging weiter. Er würde diese Reise hinter sich bringen, auch ohne dass man seine Körperfunktionen auf ein Minimum reduzierte. Außerdem hätte er sich die Kammer mit Hi'schi teilen müssen; kein angenehmer Gedanke.
    ***
    Route 66
    Sie ließen Peach Springs hinter sich und besuchten das Hualapai Indianer Reservat. In Liz' Reiseführer war ein besonders schöner Ort zum Fotografieren beschrieben. Dafür verließen sie die Hauptstrecke und folgten mehrere Meilen einem alten Schotterweg.
    Als sie ihr Ziel erreicht hatten, packte Liz das Stativ und die Kamera aus. Sie begann eine Serie von Bildern zu schießen. Matt liebte Liz' Bilder. Seine Freundin schaffte es, selbst der kärgsten Landschaft exotische und sehenswerte Details zu entlocken. Hier aber, am Grand Canyon, konnte sie sich richtig austoben.
    Während Liz, in tiefste Konzentration versunken, eine Aufnahme nach der anderen machte, vertrat sich Matt die Beine. Er ging am Rand des gewaltigen Canyons entlang. Irgendwo dort unten musste der Colorado River sein. Ein Fluss, der sich tief in das Gesicht des Landes geschnitten hatte.
    Matt war nicht zum ersten Mal hier, aber er fand die Aussicht, wie die beiden Male zuvor, überwältigend. Er erinnerte sich an den ersten gemeinsamen Ausflug mit seiner Familie hierher. Damals hatte er mit seinem Vater am Canyon gestanden.
    Simon hatte ihm erzählt, dass solche Abgründe in ihm den Wunsch geweckt hatten, Pilot zu werden. Dass er dann den Wunsch verspürte, einfach die Arme auszubreiten und zu fliegen.
    Matt ging dicht an die Felskante.
    Wie es wohl ist, Flügel zu haben und sich einfach über den Abgrund zu schwingen? Keine Grenzen zu kennen…
    Matt überlegte seit einiger Zeit, ob er nicht auch Pilot werden wollte. Er war kein Theoretiker. Eine Karriere an der Universität reizte ihn nicht.
    Ein Blick nach Westen zeigte ihm, dass sie schon länger hier waren, als er gedacht hatte. Es war Zeit, zu Liz zurückzukehren, bevor die Sonne unterging. Aber erst wollte er zum Wagen, ein paar Dosen Bier holen.
    Er lächelte, als er daran denken musste, was für eine tolle Frau Liz war. Eine andere hätte vielleicht auf einem gepflegten Picknick mit Decke und teurem Rotwein bestanden. Nicht so Liz. Sie war nicht nur die Frau seiner Träume, sie war auch sein bester Kumpel.
    Matt erreichte den alten Jeep und kramte ein Six-Pack aus der Kühltasche im Kofferraum.
    »Darauf freue ich mich schon den ganzen Tag. Echtes deutsches Bier!« Matt musste sich zusammenreißen, die Dosen nicht vor Überschwang in die Luft zu werfen - das würde dem Bier nicht bekommen.
    Er wandte sich um - und sah einen roten Kenworth Conventional auf den Parkplatz einfahren. Jetzt konnte er das Bild auf dem Kühler genauer sehen: ein springender Büffel! Richtig; Robson und Bucker hatten von ihrem Truck als »Buffalo« gesprochen.
    »Hoh!«, rief da auch schon eine volltönende Stimme aus dem offenen Fenster. »Auch hier?«
    »Hallo Jungs!« Matt winkte den beiden mit der freien Hand. Er ging auf seine Helfer vom Vortag zu. Die beiden Trucker hatten gemeinsam mit ihm und Liz zu Abend gegessen und anschließend ebenfalls im Motel übernachtet.
    »Der frisch Verliebte!«, tönte T.O.
    Bucker, während er ausstieg. »Respekt, Junge, ich hatte letzte Nacht das Zimmer neben deinem.« Er lachte fröhlich.
    Matt spürte, wie sein Gesicht heiß wurde. »Äh… möchtet ihr ein Bier?«
    »Klar,

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