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267 - Die Götter des Olymp

267 - Die Götter des Olymp

Titel: 267 - Die Götter des Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Hydree, oder sie breiteten sich in der Luft anders aus als unter Wasser.
    Sehr gut. Quesra'nol wollte die Wesen nicht töten, solange er nicht wusste, ob sie Freund oder Feind waren.
    Die anderen Dünnen eilten zu ihrem Artgenossen, um sich um ihn zu kümmern. Der Hydree nutzte die Gelegenheit. Mit vorgehaltener Waffe flüchtete er in den Zug…
    ***
    Der Mars vor nicht gar so langer Zeit
    Clarice Braxtons Augen waren geschwollen, ihre Haare zerzaust. Noch immer hielt der Schlaf Teile ihres Bewusstseins fest und ließ sie nur langsam aus seinem Griff.
    Den Mann in dem schwarz schimmernden Ganzkörperdress, der vor ihrer Tür stand und sie mit skeptischen Blicken musterte, hatte sie noch nie gesehen. »Wer sind Sie? Was wollen Sie?« Die erste Frage überging der Mann. Stattdessen sagte er: »Clarice Braxton? Die Regierung braucht Ihre Hilfe!«
    »Mitten in der Nacht?«
    »Sie sprechen die Sprache der Hydree?«
    »Der Hydriten. Aber warum…?«
    »Ziehen Sie sich etwas über und rufen die Präsidentin an. Aber machen Sie schnell, das Shuttle wartet schon.«
    Nach knapp zwanzig Minuten saß sie in der Mondfähre, die man für einen Eilflug zum Olympus Mons zweckentfremdet hatte - etwas, das zweiunddreißig Stunden später noch einmal geschehen sollte.
    Maya Joy Tsuyoshi hatte ihr über den PAC bestätigt, dass der Mann vor ihrer Tür im Auftrag der Regierung arbeitete. Mehr wollte sie nicht enthüllen, nur dass es um einen noch lebenden Hydree ging, den sie bei Ausgrabungsarbeiten gefunden hatten. Clarice konnte es nicht fassen.
    »Alles Weitere erfährst du auf dem Weg zum Olympus Mons«, schloss Maya Joy.
    »Aber warum bittet ihr nicht Matt um Hilfe?«, fragte Clarice. »Der hat eine wesentlich größere Erfahrung mit den Hydree!«
    »Weil sich Teile des Rats dagegen ausgesprochen haben, einen Mann von der Erde in marsianische Angelegenheiten einzuweihen. Auch euch haben sie nur zähneknirschend akzeptiert.«
    »Euch?«, hatte Clarice noch gefragt, doch keine Antwort mehr erhalten. Inzwischen wusste sie, wer damit gemeint war. Ihr gegenüber saß Vogler, der Baumsprecher.
    »Ich protestiere gegen diese Behandlung«, schimpfte er. »Bei Nacht und Nebel aus dem Wald geholt zu werden, entspricht ganz und gar nicht meinen Vorstellungen von einem friedvollen Miteinander.«
    »Es war nicht neblig«, sagte der Mann im schwarzen Ganzkörperdress trocken.
    »Was? Verdammt, darauf kommt es doch gar nicht an!«
    Erst als sie erfuhren, worum es ging, beruhigte sich Vogler. »Warum haben Sie den Hydree nicht einfach aus dem Zug geholt?«, fragte der Baumsprecher, nachdem er die ganze Geschichte gehört hatte.
    »Weil er die Hülle unter Starkstrom gesetzt hat.«
    »Bitte? Wie ist das möglich?«
    Der Mann in Schwarz verzog das Gesicht. »Sein Volk hat das Energiefeld errichtet. Da dürfte ihm unsere Technik verhältnismäßig primitiv anmuten. Binnen Minuten hat er den Bordcomputer geknackt und die interne Stromversorgung umgeleitet.«
    Sie erreichten den Olympus Mons und fuhren mit einem Gefährt namens »Torpedo« in den Tunnel ein. Mit jedem Kilometer, den sie weiter vordrangen, wurde Vogler unruhiger. Er rutschte auf seinem Sitz hin und her, knetete die Finger, verknotete sie schon beinahe.
    »Was ist los?«, fragte Clarice.
    »Ich spüre etwas… etwas Dunkles. Es lauert dort drin und wartet darauf, befreit zu werden! Es gefällt mir nicht.«
    Obwohl Clarice nichts dergleichen fühlte, glaubte sie dem Baumsprecher. Dank seiner empathischen Veranlagung besaß er wesentlich feinere Antennen.
    Nach drei Stunden Fahrt auf dem Torpedo erreichten sie den Zug. Die Marsianerin bemerkte, dass Vogler wie gebannt auf den riesigen Kristall starrte, der ein gutes Stück von ihnen entfernt im Zentrum einer gewaltigen Höhle lag. War er die Quelle seines Unbehagens?
    Ein Mann gesellte sich zu ihnen, den Clarice auch ohne Empathie auf Anhieb nicht leiden konnte. Er stellte sich als Cerric Khawing vor, der Ausgrabungsleiter.
    »Hier!« Er drückte Clarice ein Mikrofon in die Hand. »Sprechen Sie mit dem Fischmenschen und überreden Sie ihn, sich zu ergeben.« Vogler würdigte er keines Blickes.
    Er wartete auch keine Antwort ab, sondern ging zurück zu seinen Männern, einem Trupp von sieben oder acht Marsianern, die sich tuschelnd unterhielten.
    Clarice räusperte sich und legte sich ihre ersten Worte sorgsam zurecht. »Mein Name ist Clarice«, klackerte sie in der Sprache der Hydriten ins Mikrofon. »Bei mir ist Vogler. Niemand will dir

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