Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
270 - Hinter dem schwarzen Tor

270 - Hinter dem schwarzen Tor

Titel: 270 - Hinter dem schwarzen Tor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
Vom Netzwerk:
zudem einen mit einem Eisengitter versehenen Haupteingang zu erkennen und einige kleinere Holztore, die in unregelmäßigen Abständen in das steinerne Rund eingelassen waren. Durch eines davon war sie in die Arena gelangt.
    Aruula ging in die Knie und untersuchte den Sand. Sie ließ etwas davon durch die Finger rieseln. Ja, hier fanden zweifellos Kampfspiele statt: Der Sand war von Blut getränkt und roch nach Eisen und Schweiß.
    Plötzlich flog etwas von den Zuschauerrängen herab. Es wirbelte durch die Luft und überschlug sich dabei mehrere Male. Aruula sah es durch die flackernden Schatten auf sich zu kommen und sprang zur Seite. Neben ihr schlug das Ding in den Sand.
    Es war ihr Schwert!
    Sie nahm es auf.
    In diesem Moment bewegte sich einer der flackernden Schatten - anders als zuvor. Aruula bemerkte den Unterschied sofort. Etwas Schwarzes, Massiges auf mehreren dünnen Beinen kam auf sie zu. Aruula erkannte es, noch bevor es sich in einen Lichtstreifen schob. Sie versteifte vor Schreck.
    Eine Siragippe!
    Die Riesenspinne überragte die Kriegerin um Haupteslänge. Sie besaß ungefähr die Ausdehnung eines Automobils. Das Biest bewegte sich auf acht annähernd oberarmstarken Beinen, aus denen drahtiges Haar spross. Die faustgroßen Facettenaugen des Ungeheuers irisierten bei entsprechendem Lichteinfall in allen Farben und seine Mandibeln zuckten und schnappten wie in gieriger Vorfreude auf ein Festmahl.
    Das werde ich dir gehörig versalzen…
    Aruula wusste nur zu genau, was von ihr verlangt wurde. Sie oder die Siragippe. Nur eine von ihnen durfte die Arena lebend verlassen.
    Die Kriegerin blieb stehen und ließ die Spinne herankommen. In den schwachen Lichtverhältnissen war es unmöglich, die kleinsten Nuancen im Verhalten der Siragippe zu beobachten. Das aber konnte gegen einen solchen Gegner überlebenswichtig sein. Trotzdem fühlte Aruula sich der Spinne gewachsen.
    Zwei Speerlängen vor ihr verharrte das Biest. Es richtete sich auf die hinteren Beinpaare auf, reckte seinen Hinterleib vor - und schoss eine klebrige Substanz in Aruulas Richtung!
    Fast hätte es die Kriegerin zu spät bemerkt. Ein rascher Sprung zur Seite bewahrte sie um Haaresbreite vor dem Treffer. Es zischte und brodelte im Sand, als die Substanz auftraf.
    Säure!
    Dass Siragippen Säure verschießen konnten, war ihr neu. Also hatte sie es hier mit einem ganz besonders gefährlichen Exemplar zu tun. Aruula sah keine andere Möglichkeit, als ihrerseits anzugreifen. Sie hob das Schwert und stürmte halbschräg auf das Monster zu, um nicht in die Schussbahn des nächsten Säurebatzens zu geraten.
    Ihr Angriff schien das Spinnenungetüm aus dem Konzept zu bringen. Es hatte wohl nicht mit Gegenwehr gerechnet.
    Aruula drosch mit dem Schwert zu. Sie traf eines der Vorderbeine. Es brach mit hörbarem Splittern. Die Kriegerin blieb hoch konzentriert. Sie holte ein weiteres Mal aus - und kassierte trotzdem einen Schlag in die Hüfte mit der Klaue eines seitlichen Beins, das blitzschnell nach vorne schoss.
    Aruula taumelte, machte aber nicht den Fehler, sich aufrichten zu wollen. Stattdessen tauchte sie nach unten weg und rollte sich über die Schulter ab, um geschmeidig in die Hocke zu kommen. Dadurch entging sie einer Mandibel, die über ihr zusammenschlug. Aruula zog blitzschnell die Klinge des Schwertes nach oben. Die Greifschere fiel neben ihr zu Boden. Gelbliches Sekret spritzte, während ein hohes Singen ertönte, das ihr in die Ohren stach.
    Die Siragippe schrie vor Schmerz!
    Mit einem Satz brachte sich Aruula seitlich neben das Tier. Sie zerschlug ihm ein weiteres Bein. Damit machte sie es ungelenk, ließ es sogar auf dieser Seite einknicken.
    Aruula sprang. Sie landete auf dem pelzigen Rücken und ging auf die Knie. Aufrecht kniend fasste sie das Schwert mit beiden Händen, hob es mit ausgestreckten Armen über den Kopf und ließ es mit einem kurzen Schrei kraftvoll in die Kerbe zwischen Kopf und Rumpf sausen. Danach lehnte sie sich mit vollem Körpergewicht auf die Waffe, um sie noch weiter in den Spinnenkörper zu treiben.
    Das Tier krachte zusammen und rührte sich nicht mehr. Aruula sprang zu Boden. »Habt ihr genug gesehen?«, brüllte sie und hob das Schwert.
    Ein Gitter rasselte. Fünf Blutknechte kamen in die Arena, umringten sie und bedrohten sie wiederum mit Speeren. Ein groß gewachsener Mann mit schwarzem Bart und mächtigen Muskeln löste sich aus den Schatten und durchbrach die Phalanx der Blutknechte. In seinem Lederwams

Weitere Kostenlose Bücher