2717 – Vothantar Zhy
Erhabenheit eine zu wichtige Persönlichkeit, als dass ich hier nicht insistieren müsste. Aufgrund deiner körperlichen Fähigkeiten, deiner Ausbildung und deines Verstandes bist du nun einmal die beste Wahl, Lordadmiral. Und – nun, ich drücke es ohne Umschweife aus – auch dazu verpflichtet in deiner Eigenschaft als Sonderbeauftragter.«
Monkey nickte. »Selbstverständlich werde ich dieser Aufgabe nachkommen. Allerdings gibt es eine sehr viel bessere Alternative zu mir.« Er wies auf Tek. »Der passende Leibwächter für den Imperator ist fraglos mein Stellvertreter Admiral Tekener.«
Melia musterte Tek aus, wie er gerade feststellte, faszinierend rötlich violett strahlenden Augen. Diese Frau besaß eine ganz besondere Schönheit, die sich erst nach und nach enthüllte. Sie sah ihn an, als wäre er transparent. »Wärst du denn dazu bereit?«
Tek zeigte einen Hauch seines Smiler-Grinsens. Schön formuliert, absichtlich doppeldeutig, weil sie wusste, dass er verstand. Es gefiel ihm, wie sie sich mit ihm auseinandersetzte. Versuchte, ihn zu manipulieren.
Überlegen musste er allerdings nicht lange. Es gab für ihn derzeit keinen USO-Einsatz, und Monkey kam mit seinen Strategen und KENNON wunderbar allein zurecht. Ein derart bedeutender Staatsmann wie Bostich musste geschützt werden. Dazu war Tek aufgrund seiner Erfahrungen ausgezeichnet in der Lage, und er war auch sicher, konstruktiv mit Bostich zusammenarbeiten zu können.
In seiner gegenwärtigen Situation genau das Richtige – er würde rasch wieder zu alter Form auflaufen, und er ging das Problem »Atopisches Tribunal« zugleich von einer anderen Seite an. Oder vielmehr, er war damit »mittendrin« und musste sich vermutlich bald direkt mit den Onryonen und ihren Gefolgschaften auseinandersetzen. Vielleicht erhielt er so endlich ein paar Informationen, die er an Monkey weiterleiten konnte.
Lass deinen Feind an dich herankommen, um ihn erkennen zu können.
Die Arkonidin sah ihn immer noch an, ohne Ungeduld zu zeigen. Ihre Frage stand im Raum, obwohl der Klang längst verhallt war.
»Ja«, antwortete er ruhig.
Verdammt ja, natürlich! In meiner Brust schlägt ein junges, wildes Herz, das herausgefordert werden will. Ich habe überlebt! Auf zu neuen Taten.
*
»Dann sind wir uns einig«, sagte die Arkonidin kurzerhand.
»Musst du zuerst eine Absprache treffen?«, erkundigte sich Monkey. »Ich kann eine sichere Verbindung herstellen lassen. Die von uns nicht verfolgt werden wird.«
»Die Handlungsvollmacht erteilt mir das Recht, eigenständig Entscheidungen zu treffen«, versetzte Melia nicht ohne Ironie. Ihr rechter Mundwinkel zuckte amüsiert. »Ich habe mich selbstverständlich mit Alternativen befasst, falls du ablehnen solltest, Lordadmiral. Ich bin daher nicht über deinen Vorschlag überrascht, habe mich im Vorhinein bereits damit auseinandergesetzt und kann unter den gegenwärtigen Umständen nur zustimmen. Zudem drängt die Zeit.«
Tek hätte ihr stundenlang zuhören können. Doch die Besprechung war damit beendet.
Sie erhob sich. »Aber ich nehme sehr gern das Angebot der verschlüsselten Übertragung in Anspruch und vertraue auf die Zusicherung deiner Diskretion.«
Die beiden Männer standen gleichfalls auf.
»Brechen wir gemeinsam auf?«, fragte Tek.
»Nein, ich kehre nach Aurora zurück«, erklärte die Arkonidin. Er müsste sich schon sehr täuschen, wenn er sich das Bedauern in ihrer Stimme einbildete. Sie reichte ihm zum Abschied die Hand, und er hielt sie mit einer galanten kleinen Drehung kurz fest. »Meine Mission ist hiermit beendet. Admiral, du wirst ein Schiff brauchen, um Seine Erhabenheit zu treffen. Euer Treffpunkt befindet sich im Leerraum in der Nähe von Thantur-Lok. Die Koordinaten teile ich dir mit, sobald ich die Instruktionen für das Rendezvous erhalten habe.«
»Ich verfüge über ein eigenes Schiff, die ARGO«, sagte Tek. Als ob Melia das nicht wüsste. »Ich lasse sie sofort startklar machen und packe meine Sachen, dann geht es schon los.«
»Das wäre gut. Seine Erhabenheit wartet nicht gern.«
»Mit welchem Schiff wird Bostich denn anreisen?«, wollte Monkey wissen.
»Mit seinem Schiff«, antwortete Melia prompt, und dazu lächelte sie auf sehr hintergründige Weise.
8.
Arkon III:
Subtorcas
Faldyrs nahm die Kommandantin persönlich in Empfang und bat sie in sein Büro.
»Die Lage ist verdammt ernst«, eröffnete der Sicherheitschef die Besprechung. »Ich bin nur durch einen Zufall
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