2717 – Vothantar Zhy
Umschweife und gab die Folie zurück. Da war er jetzt wirklich neugierig.
*
Melia zeigte blendend weiße Zähne in einem offenen Lächeln.
»Es ist, wie du dir denken kannst, eine höchst delikate Angelegenheit. Seine Erhabenheit wendet sich überhaupt nur deswegen an die USO, weil die Organisation mit der Sicherheit des Galaktikums beauftragt ist und daher als vertrauenswürdig gilt. Noch dazu, da sie von einem besonders untadeligen Unsterblichen geleitet wird.«
Tek grinste innerlich. Eine interessante Wortwahl für jemanden, der angeblich einst der geheimen »Abteilung Null« angehört haben sollte. Aber er begriff durchaus, was damit gemeint war. Der Lordadmiral tat, was erforderlich war, aber niemals aus einer Emotion heraus. Er berechnete seine Strategien rein sachlich wie ein Computer und wählte jene Möglichkeit aus, die am meisten Erfolg versprach, nach Abwägung aller Risikofaktoren.
»Wir fühlen uns geehrt, dass der Imperator uns ein solches Vertrauen schenkt«, sagte er höflich, weil er wusste, dass Monkey sich nicht in derartiger Weise äußern würde.
»Es fällt ihm nicht leicht«, gab die Gesandte zu. »Ich habe mich freiwillig für diese Mission gemeldet, weil sie aufgrund der Umstände sehr heikel ist und Fingerspitzengefühl erfordert. Kurz zu meiner Person: Ich arbeite im Büro des Vorsitzenden des Galaktikums auf Aurora und bin für Koordination und Schutz zuständig.«
Bostich verstand etwas von der Auswahl seiner engsten Mitarbeiter, egal ob Männer oder Frauen, das hatte Tekener schon mehr als einmal festgestellt. Sie alle waren klug, attraktiv, perfekt im diplomatischen Umgang – und ihm ergeben. Das war auch Melia anzumerken: Sie verehrte ganz unverhüllt den charismatischen Imperator, der seit annähernd 170 Jahren in seiner zweiten – und derzeit offenbar wichtigeren – Position dem Galaktikum vorstand. Ein großer Staatsmann, dem Tek Achtung zollte. Seine Spannung stieg.
»Vor nicht einmal zwei Stunden haben wir eine in aller Eile anberaumte Krisensitzung beendet, der zufolge ich mich umgehend mit Lordadmiral Monkey in Verbindung gesetzt und um einen Termin von höchster Dringlichkeitsstufe gebeten habe.« Melia nickte dem USO-Chef zu. »Meinen herzlichen Dank, dass dieser Bitte ohne Verzögerung entsprochen wurde.«
»Nun«, äußerte Monkey mit einem Anflug von Ungeduld. »So bleibt also nur noch die Beantwortung von Admiral Tekeners Frage. Was können wir für den Vorsitzenden des Galaktikums tun?«
»Das zu beantworten fällt mir nicht leicht«, gestand Melia. »Ich stehe noch unter dem Eindruck der Geschehnisse der vergangenen Stunden, deshalb bitte ich um Entschuldigung für meine Umschweife. Es ist so schwer zu begreifen. Eine nie da gewesene Ungeheuerlichkeit gegenüber unserem Herrscher.«
*
Melia aktivierte eine kurze Aufzeichnung, die sie mitgebracht hatte, in der Xallavors Ankündigung und sein Vorzeigen eines Anhängers an einer dünnen Kette, der einem archaischen Zellaktivator in Eiform ähnelte, zu sehen waren.
Die Botin erläuterte dazu: »Das Atopische Tribunal steht also vor unseren Toren und hat ein Kopfgeld auf den Imperator ausgesetzt. Der Preis ist nichts Geringeres als ein Zellaktivator.«
Tek und Monkey sahen einander an. Sie kannten diese Botschaft und den Preis natürlich bereits. »Eine ähnliche Auslobung hatten wir erst vor Kurzem, und daher stellt sich diese Frage nicht zum ersten Mal: Woher wollen die Onryonen einen nicht geeichten Zellaktivator haben?«, fragte Ronald. »So einen gibt es nicht in Massenfertigung – weder damals noch heute. Vor allem haben wir seit langer Zeit die Chips und keine taubeneigroßen Dinger an Ketten mehr.«
»Sie haben eine unabhängige Untersuchung zugesichert, sobald der Imperator ausgeliefert wurde«, erinnerte Melia.
»Dabei wird nichts herauskommen«, schnarrte der Lordadmiral. »Ich bleibe dabei: Es muss sich um ein Fake handeln.«
Melia zeigte ein Lächeln, das Tek sehr an sich selbst erinnerte. Ein wenig verwirrt betrachtete er sie genauer. »Das wissen die potenziellen Kopfjäger aber nicht. Die Onryonen verkaufen es als Tatsache, die natürlich jeder gern glauben möchte. Aber wer weiß, vielleicht besitzen sie tatsächlich einen oder sogar mehrere echte Zellaktivatoren. Wer sagt denn, dass nur ES die Unsterblichkeit damit verliehen hat?«
Monkeys Gesicht verzog sich nicht, doch er schien einen Moment lang beeindruckt. »Ich hätte mit der Weiterverfolgung dieser Strategie
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