2718 – Passage nach Arkon
ebenso zu zerstören wie Subtorcas?«
»Keineswegs«, antwortete Thala sanft. »Du wirst die Wahrheit bald erfahren.«
Yscrou spürte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Sie hatte das Ausmaß des wahren Plans immer noch nicht erkannt. »Du hast dir Zeit verschafft ...?«
Thalas stilles Lächeln sagte ihr genug.
*
Der Funkspruch war unverschlüsselt und wurde überall im Arkon-System empfangen. Der Atopische Richter warnte mit Nachdruck vor weiteren Angriffen auf die CHUVANC oder auf Schiffe der Onryonen und forderte zugleich ultimativ die Öffnung des Kristallschirms.
Es lag in der Hand des Vizeimperators, dem Richter zu antworten. Tormanac da Hozarius tat es nicht, jedenfalls nicht über Funk.
Seine Antwort war eine andere. Immer mehr Kampfraumschiffe erreichten die Position der CHUVANC und formierten sich zu Angriffskeilen.
Als kurz darauf das Ellipsoid beschleunigte und Kurs auf die inneren Planeten nahm, erteilte Tormanac den Angriffsbefehl.
Schon der erste Feuerschlag endete schnell. Es gab keine aufbrechenden Schiffshüllen, aus denen die Glut explodierender Energiespeicher hervorquoll, keine winzigen Sonnen, deren kurzes Aufflammen jeweils den Tod eines Schiffes verkündete und das diesmal auch bemannte Raumschiffe getroffen hätte.
Alles, was Tormanac da Hozarius in den Übertragungen erkennen konnte und was später von Mannschaften vor Ort bestätigt wurde, war ein fahles blaues Flimmern. Von außen gesehen wirkte es wie ein blitzartiger Nadelstich.
Das Gros der von dieser zweifellos überlichtschnellen Erscheinung betroffenen Schiffe reagierte nicht mehr. Nur wenige sendeten noch für die Dauer weniger Augenblicke, aber was die Positroniken von sich gaben, war in jeder Hinsicht unverständlich. Die Schiffe drifteten ab, ihre Schutzschirme erloschen. Es gab nicht einmal den Versuch einer Kurskorrektur.
Gelähmt, konstatierte der Vizeimperator. Sämtlicher Funktionen beraubt.
Wenigstens blieb ihm die Hoffnung, dass die Besatzungen keine Schäden davongetragen hatten, sondern nur hilflos auf ihre Befreiung warteten.
Zu diesem Zeitpunkt brachen die ersten Onryonenschiffe aus der Tunnelöffnung hervor. Schnell schlossen sie zur CHUVANC auf.
Tormanac konnte nicht anders. Er gab den Angriffsbefehl für den Großteil der Heimatflotte.
Der Kampf gegen die Invasoren war an zwei Fronten entbrannt, die lediglich der Kristallschirm noch trennte.
*
An Bord des Raumvaters TOONTOV warteten Sbindar Cenfellor und sein Kommando. Der Einsatz stand unmittelbar bevor, bislang schien alles nach Plan verlaufen zu sein.
Der Onryone zweifelte nicht daran. Er war Raumsoldat und zweifelte nie.
Endlich kam das Signal – eigentlich nur ein kurzer Impuls.
Cenfellor handelte sofort.
»Arnu Ghlycton, Gavec Mush, Kopar Ralcam, wir sind die Ersten«, bestimmte er.
Niemand war über seine Wahl erstaunt. Die drei waren seine besten Soldaten.
Die schweren Kombiwaffen bereit, machten sie sich auf den Weg.
*
Gellender Alarm riss Yscrou da Scadgasd von ihrem Sitz hoch. »Der Transmitter wird aktiviert? Das ist ausgeschlossen. Er kann nicht auf eine andere Gegenstation justiert werden – abgesehen davon lebt in Subtor wohl niemand mehr.«
»Wir sind auf dem Weg, um das zu klären.« Orfools Stimme klang verzerrt aus dem kleinen Kommunikator.
Die Kommandantin ballte die Hand zur Faust und blickte Thala herausfordernd an. Gelassen, als gehe ihn das alles herzlich wenig an, saß der Gestaltwandler vor ihr. Der Jaj hatte selbst jetzt die Situation völlig unter Kontrolle, ganz im Gegensatz zu Yscrou.
»Du hast den Transmitter manipuliert?«, fragte sie heftig.
»Mit den richtigen Gerätschaften war das keineswegs besonders schwierig«, gab Thala zu. »Wir hatten ausreichend Vorbereitungszeit, um einen Weg zu finden. Bei einer Technikerin wie mir fällt es nicht auf, wenn sie das eine oder andere außergewöhnliche Utensil mit sich herumträgt. Mit ein wenig Ablenkung fiel es mir nicht schwer, den kleinen ... nennen wir ihn Umschalter ... anzubringen und einzustellen. Alles geschieht nun wie erwartet.
Oh, gebt euch keine Mühe mit verzweifelten Versuchen, den Transmitter abzuschalten ... Ich habe ausreichend Redundanzen eingebaut. Bis alle aufgespürt sind, ist euer vermeintliches Problem längst ausgestanden und nicht mehr wichtig.«
»Dann zerstören wir den Käfig!«, versetzte Yscrou heftig und gab den Befehl an den Sicherheitschef weiter.
»Ich bezweifle, dass rohe Gewalt so einfach
Weitere Kostenlose Bücher