2720 – Im Stern von Apsuma
zwei Angehörige der Bruderschaft und hielt sie in einem Würgegriff, aus dem es kein Entkommen gab.
Der Arm mit den rasiermesserscharfen Aufsätzen fuhr zwischen die Angreifer und hielt blutige Ernte. Er riss in ihren Körpern entsetzliche Wunden.
Schechter vermochte es nicht zu stoppen. Die Mitglieder der Bruderschaft der Schlafteiler wendeten sich zur Flucht, rannten um ihr nacktes Leben. Aber der Tomopat setzte ihnen nach, zerfetzte ihre Rücken und Beine oder fing sie ein, bevor er sich dann ihnen aus nächster Nähe zuwandte.
Schechter selbst bekam nichts davon mit. Er hatte völlig die Kontrolle über sich verloren, jegliches bewusste Denken, reagierte nur noch instinktgetrieben, war nicht mehr Herr seiner Sinne.
Er hörte nur undeutlich die Schreie um ihn herum, die gequälten seiner Opfer und die anderen, die lauten, scharfen, die ihn aufforderten, von seinen Mitgefangenen abzulassen.
Er sah kaum die tefrodischen Gefängniswächter, die mit gezogenen und entsicherten Waffen in den Raum stürmten, wobei sich einige von ihnen auf der Stelle übergaben.
Er bemerkte nur verschwommen den Aufseher Halit-Bakud, der kreidebleich wurde, hörte die Worte, die er schrie, wie durch dicke Watte: »Waffen auf Betäubung! Ich will ihn lebend! Er geht auf sein letztes Picknick!«
Viel zu spät hörte Schechter das sirrende Geräusch der auf Paralyse eingestellten Strahler, das er unwillkürlich mit Gefahr verband. Er ließ ab von den letzten Mitgefangenen, wirbelte zu Halit-Bakud herum, doch er konnte sich plötzlich nur langsam bewegen, furchtbar langsam und dann gar nicht mehr.
Mit weit aufgerissenen Augen, die noch immer auf der Suche nach Feinden waren, die er töten konnte, sank er zu Boden. »Geht kein Risiko ein!«, hörte er wie aus weiter Ferne. »Er soll leiden, wenn die Paralyse nachlässt!«
Erneut erklang das hohe Sirren, und Schechter spürte, wie das seltsame Gefühl, sich nicht mehr rühren zu können, sich in seinem Körper ausbreitete, immer stärker und schließlich übermächtig wurde.
Dann lag er völlig reglos da, aber bei vollem Bewusstsein.
Da er den Kopf nicht drehen konnte, war sein Sichtfeld stark eingeschränkt. Er sah nur die Decke des hohen Raums.
Schließlich trat Halit-Bakud zu ihm, der Aufseher, und verpasste ihm einen Tritt in die Rippen.
Schechter spürte ihn nicht.
»Was für eine Schweinerei!«, rief der Tefroder. »Was für eine elende Schweinerei!«
*
Halit-Bakud beugte sich tiefer zu ihm herab und riss die Arme hoch. »Diese Idioten!«, schimpfte er fassungslos. »Habe ich ihnen nicht gesagt, dass du ein Tomopat bist? Dass du dich in eine tödliche Waffe verwandelst, sobald du den Ghyrd ablegst? Dass du dann außerhalb jeder bewussten Kontrolle stehst? Sich dein Bewusstsein verändert?«
Er richtete sich wieder auf und schritt auf und ab. »Legt ihm den Ghyrd wieder an! Na los, ihr Trottel, macht schon! Nun traut euch doch! Solange er paralysiert ist, kann er euch nichts tun! Worauf wartet ihr?«
Schechter sah weitere Wärter durch sein Blickfeld huschen. Einer von ihnen trug den hellbraunen Ghyrd herbei. Er spürte jedoch nicht, wie man ihm die Zwangsjacke anlegte, festzog und dann mit einem Verschluss sicherte.
Der Aufseher sah wieder zu ihm herab. »Kannst du dich erinnern, was du angerichtet hast? Wie viele Mithäftlinge du getötet hast? Ich jedenfalls weiß es nicht, wir müssen erst die Einzelteile zusammentragen.« Er versetzte Schechter einen weiteren Tritt. »Du bist ein verdammtes, aggressives und unberechenbares Ungeheuer!«
Da hast du recht!, dachte Schechter fast unbeteiligt. Seine Arme bestanden aus einer Masse von Zehntausenden mikrofeinen Fasern, die sich verschiedenartig konfigurieren konnten.
»Am liebsten würde ich dir die Arme abschlagen!« Der Aufseher richtete seine Waffe auf den Tomopaten, zögerte dann aber.
Ich benötige den Ghyrd, damit die Arme nicht von mir Besitz ergreifen. Er ist mein Instrument zur Selbstkontrolle. Schechter versuchte, den Aufseher mit den Blicken zu fixieren, doch es gelang ihm nicht. Das hast du gewusst. Du hast die Schlafteiler wissentlich in den Tod geschickt!
»Sie sind entsetzliche Waffen!«, fuhr Halit-Bakud fort. »Aber du wirst sie behalten! Vorerst! Du wirst sie bei deinem Picknick vielleicht brauchen!« Er ging wieder auf und ab.
Schechter versuchte, den Kopf zu drehen, um Halit-Bakuds Bewegungen zu folgen, konnte es aber nicht. Er war völlig gelähmt.
»Diese Idioten!«, schimpfte
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