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2720 – Im Stern von Apsuma

2720 – Im Stern von Apsuma

Titel: 2720 – Im Stern von Apsuma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Halit-Bakud weiter vor sich hin. »Sie lassen zu, dass du in den Cosghyrd-Zustand fällst! Sie haben nichts Besseres verdient!«
    Schechter hörte ein lautes Summen, das schnell näher kam. Kurz darauf trat eine Schneekugel in sein Blickfeld. Es war das erste Mal, dass der Tomopat eine innerhalb der Gefängnismauern sah.
    »Bringt die verletzten Überlebenden der Bruderschaft ins Lazarett!«, drang eine Stimme aus dem Roboter. »Und transportiert die Leichen und Leichenteile ab!«
    Die Schneekugel wich aus seinem Blickfeld zurück, nur um Sekunden später wieder hineinzutreten. Weiß und bedrohlich hing sie über ihm wie eine Erscheinung aus einer fremden Welt. Der von draußen.
    »Sobald die verletzten Schlafteiler wiederhergestellt sind«, fuhr die Stimme fort, »werden sie zusammen mit Schechter ein Picknick machen. Fünfzehn Kilometer von Holosker entfernt!«
    15 Kilometer!
    Schechter hatte damit gerechnet.
    Das Urteil kam einem Todesurteil gleich.
    Ohne es zu beabsichtigen, hatte Schechter sich für die Eiswüste entschieden.

9.
    Pector, Variofabrik
    15. August 1514 NGZ
     
    »Warum hast du das Gespräch angenommen, nur um es dann sofort wieder zu unterbrechen?«, fragte Kelen-Setre, kaum dass er das Shuttle verlassen hatte. »Ich weiß, wir haben uns nicht viel zu sagen. Wenn du nicht mit mir reden willst, kehre ich mit dem nächsten Schiff zurück. Es ist deine Entscheidung.«
    Gador-Athinas betrachtete ihn nachdenklich. »Und dann verliere ich den geringen Halt im Leben, der mir geblieben ist?«, fragte er schließlich. »Die Familienbande schmieden uns zusammen. In diesen Zeiten sollte kein anständiger Tefroder die alten Traditionen vernachlässigen. Die Familie steht über allem.« Er bedeutete Kelen-Setre, ihm zu folgen, und führte ihn aus dem Hangar. »Was willst du hier?«
    »Alte Traditionen aufleben lassen?« Kelen-Setre lächelte schwach. »Mir ist nicht verborgen geblieben, dass du mich nicht magst. Nie gemocht hast ...«
    Der Produktionsleiter der Variofabrik nahm es schweigend hin und führte den Neuankömmling zu seinem Privatquartier. Die gesamte Fabrik arbeitete nicht nur rund um die Uhr, sie wurde auch rund um die Uhr überwacht. Überall waren Kameras und andere Aufzeichnungsgeräte installiert. Man würde Kelen-Setres Besuch registrieren. Er konnte hoffentlich einen guten offiziellen Grund dafür nennen. Nur die Gemächer boten eine gewisse Privatsphäre und damit einen gewissen Schutz.
    Er musterte Kelen-Setre verstohlen. Der Mann war ihm alles andere als sympathisch, und hätte es nicht die Familienbande gegeben, hätte er sich niemals mit ihm abgegeben. Aber sie waren nun einmal miteinander verbunden, und daran änderte selbst der Tod nichts.
    Solange es nicht der eigene war.
    »Uns verbindet noch etwas«, sagte Kelen-Setre, als die Tür zu Gador-Athinas' Kabinenflucht vor ihnen aufglitt. Sie traten ein.
    Kelen-Setre sah sich um. Er hielt sich zum ersten Mal in den Räumen des Produktionsleiters auf. Sie waren großzügig eingerichtet, mit nicht gerade billigem Mobiliar, und boten einen gewissen Luxus. Aber kein einziger persönlicher Gegenstand wies darauf hin, dass Gador-Athinas an diesem Ort lebte, kein Datenträger, kein Holo, keine Pflanze, nichts.
    Dieses Quartier war kein Heim, es war eine Unterkunft.
    Er wusste, dass Gador-Athinas eine Wohnung in Apsuma besaß. Er bezweifelte nicht, dass sie mit Erinnerungsstücken gefüllt war. Mit traurigen, sentimentalen Andenken an die Toten.
    »Ach ja? Einen Forgotee?«
    Kelen-Setre akzeptierte mit einem kurzen Nicken.
    Während Gador-Athinas das vorgefertigte Getränk erwärmte, setzte der Neuankömmling seinen Gedankengang fort. »Unsere Verluste. Wir beide haben durch die Aktivitäten des Tamaron Angehörige verloren.«
    Gador-Athinas nickte nur.
    »Du vor Jahren deine Frau und nun im Zug der Ghatamyz-Kampagne deinen Sohn. Meinen Neffen.«
    Der Produktionsleiter schluckte kurz und reichte seinem Schwager den Tee. Die schweren Öle und Dämpfe stiegen in seine Nase, und er spürte, wie sie ihre Wirkung entfalteten.
    Seine Frau, Ooda-Setre, war Kelens Schwester gewesen. Das war es, was sie über den Tod hinaus miteinander verband.
    »Ich danke dir jedenfalls, dass du mich empfangen hast.«
    »Was willst du von mir?« Gador-Athinas nahm gegenüber seinem Schwager Platz, roch genüsslich an seiner Tasse Tee und nippte dann an dem Getränk. Forgotee durfte nur behutsam erwärmt werden, aber niemals kochen, sonst wurde das einzigartige Aroma

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