2721 – Der Paradieb

Titel: 2721 – Der Paradieb Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan

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ich.«
    Sie studierte ihr Gegenüber genauer. Humanoid, ein so langer Schlaks, dass er fast schon von einer Kolonialwelt hätte stammen können, und eine flirrende Gittermaske vor dem Gesicht, wie sie erst kürzlich in Mode gekommen war. Nur das wuchtige, kantige Kinn stach hervor.
    »Finanztransaktion autorisiert«, sagte er. Dass er dabei die Augen zu schmalen Schlitzen zusammenkniff, änderte nichts an seinem charmanten Auftreten.
    »Eingetroffen. – Und jetzt raus mit der Sprache. Was willst du wirklich?«

    *

    Bereits um rund 2500 alter Zeitrechnung waren im Norden von Terrania City die »drei Altais« angelegt worden, ein Stadtentwicklungsgebiet, das den damaligen Zustrom an Menschen und Außerirdischen auffangen sollte. Kreisförmig, mit jeweils vierzig Kilometern Durchmesser, hätten sie zusammen rund dreißig Millionen Personen Platz geboten.
    Aber die Altais fanden nie den von den Stadtplanern erhofften Anklang; vielleicht wegen des rauen Klimas, das der gebirgigen Gesamtlage mit Höhen zwischen 1500 und knapp 2300 Metern über dem Meeresspiegel geschuldet war. Während Einzelgebäude wie die Kanchenjunga-Arkologie durchaus angenommen wurden, verschmähten die Zuwanderer die verdichteten Flachbauten.
    Dabei blieb es auch später im Rahmen der Neubesiedlung nach dem Ende der Monos-Diktatur und den folgenden Widernissen. Ganze Straßenzüge bestanden weiterhin aus Ruinen, manche Hunderte, wenn nicht Tausende von Jahren alt.
    Altai-Ost war am übelsten dran. Seit 1330 NGZ und verstärkt noch nach dem Hyperimpedanz-Schock zu einer Art Ghetto-Vorstadt abgesunken, wurde das Viertel immer noch als Schandfleck der sonst so makellos glitzernden Metropole betrachtet und von braven Bürgern gemieden. Umso stärkere Anziehungskraft übte es auf Außenseiter diverser Sorten aus – zumal die Überland-Verkehrswege vom circa elfhundert Kilometer entfernten Irkutsk und dem rund ein Drittel näheren Ulan-Bator an diesem Ort mündeten.
    Freilich kam manches, was im Exotica umgeschlagen wurde, noch von viel weiter her ...
    Der Kugeldom hatte vor langer Zeit als subplanetarer Hangar für ein Schlachtschiff der Zweitausendmeterklasse gedient. Mittlerweile stand er so gut wie leer. Unter der immensen Kuppel wirkte der hundertachtzigstöckige Turm, der sich von der Bodensohle erhob, auf den ersten Blick regelrecht verloren.
    Allerdings glitzerte und gleißte das schlanke, von unzähligen grellen Scheinwerfern illuminierte, leicht in sich selbst verdrehte Bauwerk, als bestünde es aus Edelsteinen oder Hyperkristallen jeglicher vorstellbaren Färbung. Gerüchten zufolge stimmte das sogar, zumindest was einzelne Sektoren betraf.
    Einer der kleineren, ungleich dunkleren Nebenräume firmierte intern unter der Pfuhl.
    An diesem Ort, der nach Schweiß, Blut und Sägespänen roch, fanden Kämpfe statt, eins gegen eins. Keine Limits – falls ein Swoon unbedingt glaubte, es mit einem Oxtorner aufnehmen zu müssen, wurde ihm die sehr, sehr kurze Freude vergönnt.
    Auf den dürren, venezianisch maskierten Gnomen, der sich angemeldet hatte, um den regierenden Champion herauszufordern, hatten nicht einmal die risikofreudigsten Zocker höhere Summen platziert. Zu fragil, ja kindlich wirkte seine Figur.
    Nachdem er die Epsalerin, die ihren Titel seit mehr als zweieinhalb Jahren mühelos verteidigt hatte, noch vor der Hälfte der ersten Runde aus dem Ring geworfen und direkt neben dem Pult der Kampfrichter grausam malträtiert hatte, sah die Sache erheblich anders aus. Mehrere der abseits der Kameradrohnen herumlungernden Gestalten stießen sich von ihren Rückenstützen ab und schoben sich schlurfend, kaum die Sohlen vom Boden hebend, auf den unvermuteten Sieger zu.
    »Hast du eine Agentur?«, fragte der Erste, dessen wohl bewaffnete Büttel die Konkurrenten mit potenziell letalen Blicken in Schach hielten.
    Der Maskierte verneinte. »Ich bin neu hier und wollte nur ein bisschen Spaß haben.«
    »Wer will das nicht? – Wie auch immer, Meister, ich würde dich gern unter meine Fittiche nehmen.«
    »Aha?«
    »Woher kommst du?«
    »Den Planeten kennst du nicht, nicht einmal das Sonnensystem oder die Region. Wir sind Hinterwäldler, weit draußen im Nichts. Aber wir wissen uns zu behaupten.«
    »Das habe ich gesehen.« Der fette Pate entzündete einen Schmauch und imprägnierte seine weit hervorragenden Nasenhaare in provokanter Weise mit den Verbrennungsrückständen der streng verbotenen Droge. »Alles, was hier vorgeht, läuft