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2723 - Nur 62 Stunden

2723 - Nur 62 Stunden

Titel: 2723 - Nur 62 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Und das sollten Elitetruppen sein? Gab es vielleicht Kompetenzstreitigkeiten, war man sich uneinig? Konnte sie die Unsicherheit der Terraner weiter schüren und zusätzliche Zeit gewinnen?
    »Du lügst!«, sagte derselbe Gesprächspartner wie zuvor. »Wir messen einen einzigen Biowert an.«
    »Vielleicht ist Bostich ja schon tot?« Wiederum lachte sie laut wie eine Irre. »Vielleicht habe ich ihn hingerichtet?«
    Sie musste die Eindringlinge wütend machen, sie verwirren und zu irrationalen Handlungen verleiten.
    Der Lärm schwoll erneut an, die transportablen Desintegratoren fokussierten auf ein Feld von etwa zehn Zentimetern. Es war nur noch eine Frage von Sekunden, bis der Schirm in sich zusammenbrach und sie entblößt vor den Terranern dastand.
    Toio leitete mit einigen Handgriffen alle verfügbare Energie ihrer Schirme um und konzentrierte sie auf das Angriffsziel der Terraner. Das würde ihr weitere Zeit erkaufen – oder den Gegnern erlauben, von den anderen Seiten rascher an sie heranzukommen.
    Staub schoss durch ein breiter werdendes Loch im Boden. Er verwirbelte, bildete für einige Momente den Schemen eines tefroderähnlichen Wesens und wurde dann zu Schwaden, die sich im ganzen Raum verteilten.
    Toio feuerte durch das immer größer werdende Loch. Die Hitzeentwicklung war enorm, ein Teil der Energien strahlte auf sie zurück. Jemand schrie zornig, der Desintegratorbeschuss von unten wurde vorläufig eingestellt.
    Es änderte nichts. Von der Decke rieselte ebenfalls Staub. Drei Terraner starrten sie von der offenen Wandseite her an – und ein kleines Wesen. Eines, das so herrlich nach Energie und nach Vitalität schmeckte, aber auch von einer gewissen Melancholie durchzogen war.
    Gucky.
    Der Mausbiber. Ein unerbittlicher Gegner, ein ganz besonderer Feind der Tefroder.
    Wie viel Zeit war vergangen, seitdem die Terraner in ihr Quartier eingefallen waren? Drei Minuten? Vier? Wie lange musste sie sie noch aufhalten?
    Durchbruch. Die Schutzschirme brachen zusammen. Ihre Feinde kamen näher. Toio feuerte wahllos. Mit dem Nadler in der Linken beschoss sie stehen gebliebene Wände und sprengte Material ab, Naturstein und Holz. Splitter spritzten umher. Sie verfingen sich in den Schutzschirmen der Gegner, hatten keinerlei Wirkung.
    Toio machte einige rasche Schritte. Täuschte an, Richtung Fenster fliehen zu wollen, und verschwand dann im Badezimmer.
    Die Terraner blieben vorsichtig. Sie hielten sie für eine Irre. Für eine Frau, die nichts mehr zu verlieren hatte und entsprechend handelte.
    Toio feuerte in die Decke der Duschzelle, sprengte die Wasserleitung. Die Toilette. Den Handtrockner. Funken schlugen daraus hervor, dann ein Kabel, das sie aus der Wand riss und ins sich auf dem Boden sammelnde Wasser tauchte. Sie entfachte weiteres Chaos – und lieferte doch bloß ein letztes Rückzugsgefecht. Diese Show war beeindruckend für einen Außenstehenden, aber nicht dazu geeignet, Gefahr für die Terraner zu schaffen. Die terranischen SERUNS galten als Qualitätsprodukte, die mit derlei Kinkerlitzchen spielend fertig wurden.
    Alles, was ihr jetzt noch half, Sekunden oder Sekundenbruchteile herauszuschlagen, war die Unsicherheit der Terraner. Sie wollten sie lebend haben.
    Lebend ...
    Toio atmete tief durch, und mit einem Mal stand die Zeit rings um sie still.
    Trelast-Pevors Tod hatte ihr mehr zugesetzt, als sie es hatte akzeptieren wollen. Der Racheakt, die Exekution Ronald Tekeners, hatte ihr für eine Weile das Gefühl der Befriedigung gegeben. Doch dieser Effekt war längst aufgebraucht. Zurückgeblieben waren Trauer und Bedauern.
    Alles erschien Toio mit einem Mal so schrecklich sinnlos. Wofür kämpfte sie? Was tat sie auf einer fremden Welt, in einer völlig fremden Umgebung? Wohin hatte sie ihr Ehrgeiz gebracht? Was nutzte die jahrelange Schulung? Hatte sie etwas bewirkt? Hatte sie mitgeholfen, das Leben der Tefroder besser und sicherer werden zu lassen?
    Toio wusste es nicht.
    Ein Mann trat ins Badezimmer. Er war massig gebaut und trug lächerliche rote Bänder an den beiden Oberarmen. Er blickte sie an, wartete auf ihre Reaktion. Die Waffe in seiner Hand war auf ihre Brust gerichtet.
    Falsch! Man zielt auf den Kopf, du Anfänger!
    Weiteres Wasser drang aus der Decke. Aus einem Haarriss, der der strapazierten Statik des Hotels zu verdanken war. Der Terraner reagierte nervös. Seine Hand zuckte hoch, der Zeigefinger krümmte sich um den Ablauf.
    Lan, wenn du jetzt nicht auftauchst, ist es zu spät!
    Da

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