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2724 – Zeitzeuge der Zukunft

2724 – Zeitzeuge der Zukunft

Titel: 2724 – Zeitzeuge der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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der Objekte für uns geborgen, die Matans Leib während des Angriffs ausgeschieden hat. Danke dafür!«
    Leccore nickte knapp.
    Dorksteiger tippte kurz auf ihren Multikom. Ein Antigravtablett schwebte auf sie zu. Der Antigravgenerator summte hörbar, ganz so, als müsste er Höchstleistung erbringen, um das Tablett zu tragen.
    Auf dem Tablett lagen etwa zwei Dutzend jener nachtblauen Körner. Sie maßen minimal vielleicht einen Millimeter, höchstens drei.
    Die Ator sagte: »Unseren Analysen zufolge handelt es sich bei diesen Gegenständen um die stabile Form einer Materieprojektion. Materieprojektionen sind in pseudomaterielle Objekte umgewandelte Energie. Nur unsere groben Sinne nehmen sie als stofflich stabil und fest wahr.«
    Das Tablett schwebte in Richtung Leccore. Leccore versuchte, eines der Körner von dem silbrigen Tablett zu nehmen. Es gelang ihm nicht. Das Korn, kaum größer als eine Graupe, war unfasslich schwer. Er hätte beide Arme gebraucht, um es hochzuwuchten – und es war viel zu klein, um solchen Zugriff zu gestatten.
    Wie ein Tropfen, der ein ganzes Meer in sich birgt.
    »Meine groben Sinne sagen mir, dass dieses Korn etliche Kilogramm wiegt.«
    Dorksteiger nickte. »Die Körner wiegen zwischen 50 und 1000 Kilogramm. Übrigens unabhängig von ihrer Größe. Aber sie werden leichter.«
    »Ist das eine gute Nachricht?«, fragte Cheung.
    »Weder gut noch schlecht«, sagte Dorksteiger. »Materieprojektionen haben den Vorteil, dass sie sich mit der geeigneten Technik beinahe beliebig verschieben, auflösen, neu gestalten oder umgruppieren lassen – und zwar sowohl auf makroskopischer wie auf mikroskopischer Ebene. Die Hauptschwierigkeit ist jedoch ihre Stabilisierung. Man muss alle Auflösungserscheinungen in Grenzen halten, am besten sogar bewirken, dass sie überhaupt nicht auftreten.«
    Leccore spürte eine Schweißperle über seine Schläfe, dann über seine Wange rinnen. »Aber diese Auflösungserscheinungen treten hier auf?«
    »Wie du bemerkst«, sagte Dorksteiger. »Bedingt durch den Abstrahlungsschwund, verflüchtigen sich die Körner allmählich. Dabei geben sie Thermostrahlung ab. Je schneller sie zerfallen, desto mehr. Überdies verlieren sie an Gewicht.«
    »Danke für dieses Seminar«, bemerkte Cheung. »Was lehrt uns das über den Richter und seine Verteidigungsmaschinerie?«
    Dorksteiger gab dem Tablett einen kleinen Stoß. Es taumelte für einen Moment ganz leicht, fing sich dann wieder und schwebte Richtung Tisch davon. »Das heißt: Der Atope verfügt über die Möglichkeit, Strahlenschüsse aufzunehmen, in materieprojektive Objekte umzuwandeln und auszuscheiden. Er vermag sogar, feststoffliche Projektile mitsamt ihrer kinetischen Energie in eine andere Energieform umzuwandeln und in ebendiese Pseudomaterie zu transformieren.«
    Leccore nickte langsam. »Hast du aus deiner Analyse irgendwelche Hinweise entnehmen können, wie viel Energiezufuhr es brauchte, um den Richter zu überlasten?«
    »Nein.«
    »Wissen wir, ob diese Fähigkeit maschineller Natur ist – oder ob der Atope entsprechend parabegabt ist?«
    »Wissen wir nicht.«
    »Hast du eine Vermutung?«
    Dorksteiger zögerte. »Ich habe Zweifel. Einiges spricht für einen maschinellen Effekt – das Ebenmaß der Körner beispielsweise. Oder ihre makellose Rundung. Anderes dagegen spricht für eine individuelle, vielleicht personale Prägung, das Gewicht der Objekte zum Beispiel.«
    »Ist es möglich«, fragte Cai Cheung, »dass die 232-COLPCOR über identische Verteidigungsanlagen verfügt?«
    »Möglich«, sagte Dorksteiger. »Sogar sehr wahrscheinlich.«
    »Dann würde sein Schiff mit einer Technologie arbeiten, die er den Onryonen vorenthält«, schloss Cheung. »Interessant.«
    Leccore sagte: »Wir wissen bei Weitem nicht genug, um den Richter und die Onryonen auseinanderzudividieren.«
    »Wir wissen mehr als zuvor«, sagte Cheung. Sie wandte sich der Chefwissenschaftlerin zu: »Haben wir die Möglichkeit, die Körner zu konservieren?«
    »Leider nein.«
    Die Solare Premier stand auf. »Dann solltest du und dein Team die Zeit, die dir noch zur Verfügung steht, nutzen. Vielleicht finden wir etwas, um zu verhindern, dass der Richter Energie in Materieprojektionen umwandelt. Oder etwas, womit wir bewirken, dass die Körner ihre thermische Energie schlagartig abgeben, möglichst noch im Körper des Richters.«
    Sie sah Dorksteiger herausfordernd an.
    »Kein Problem«, sagte die Ator. »Gib mir die paar Jahrtausende Zeit,

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