Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2724 – Zeitzeuge der Zukunft

2724 – Zeitzeuge der Zukunft

Titel: 2724 – Zeitzeuge der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Cheborparner, Blues und Topsider, Unither, Springer, Aras, Mattenwillys und so weiter, ohne jeden Unterschied).
    Und nicht genug mit den leibhaftigen Geschöpfen: Es wimmelt wie nirgends sonst in Terrania von Holoprojektionen. Denn Happytown ist die Herberge aller Fata Morganen, ein auf die Erde niedergestiegenes Wolkenkuckucksheim, ein lebendes Vexierbild.
    Da kann es einem passieren, dass man um eine Ecke spaziert in der Erwartung, gleich auf einen belebten Platz zu stoßen – aber nein: Man findet sich an einer Meeresbucht, in der eine riesenhafte Dschunke sich eine lautstarke und nach reichlich Pulver schmeckende Auseinandersetzung mit einem Piratenschiff liefert.
    Oder man steht mit einem Fuß auf einem endlosen Gletscher, über den riesenhaft-wollige Rüsseltiere trotten, Kolosse, die alles Mögliche sind, nur nicht intelligenzoptimiert.
    Und wenn du, vom eisigen Hauch des Gletschers angeweht, dich abwendest und zurückwillst zu Onkel Hos Dim- Sum-Paradies, bei dem du eben noch deinen Pferdehufkuchen gekauft hast, Phönixklauen und gedämpfte Baozi – keine Spur ist mehr da von Onkel Ho, stattdessen erstreckt sich vor dir das endlose, lunare Regenmeer, das Mare Imbrium.
    Das Regenmeer, bevor die Onryonen den Mond mit Technobeschlag belegten.
    Aber der Mond, fällt uns ein, ist ja fort, und was kümmert uns übrigens der Mond und seine traurige Geschichte – wir sind in Happytown!
    Da kann es sein, dass einem ganze Horden von jungen Frauen oder jungen Männern entgegengejuchzt kommen, mit nichts bekleidet als ihrer Schönheit, und den Passanten mit dem Rat bestürmen, unbedingt dieses oder jenes Etablissement aufzusuchen, wo die Freuden unausdenkbar sind, mindestens paradiesisch, ja delorianisch-neuroversal, und einfach kein Ende nehmen wollen.
    Nicht ausgeschlossen sogar, dass man einem barfüßigen Propheten begegnet, der vom nahen Ende der Welt kündet, dem unwiderruflich letzten Ende der Welt, wohlbemerkt, denn gegen Gott oder den Teufel helfe, das müsse leider gesagt werden, weder Paratron noch Kristallschirm. Und wer da keck eine andere Meinung vertrete, werde demnächst die unschöne Erfahrung machen, dass in die Hölle kein bequemer Antigravschacht führe, ausgerüstet mit der Möglichkeit zur Schubumkehr, sondern nur ein ewiger, unaufhaltsamer Sturz in Feuer, Pech und Schwefel.
    Wenn man nun versucht, durch diesen lästigen Propheten einfach hindurchzumarschieren wie durch die weiblichen unwirklichen Luft- und Lustwesen, dann kann es geschehen, dass sich die vermeintliche Prophetenholografie als Prophet aus Fleisch und Blut entpuppt und als wenig erfreut über die Zudringlichkeit dieses unbußfertigen Erdengastes.
    Schon möglich, dass man in solchen Fällen den Eindruck gewinnt, Happytown selbst sei doch ein sensationell unzeitgemäßer Ort, altertümlich, vorsintflutlich, was seine Propheten und Prediger angeht, altertümlich zudem, was die Sünden betrifft, vor denen uns die barfüßig-heiligen Männer warnen.
    Und ob die Sünden schon begangen sind oder noch in der Planungsphase, das spielt überhaupt keine Rolle.
    »Neulich«, sagte der Mann auf der Bühne des Ye Olde Style im Happy Betty, hob sein Glas und schwenkte die honigfarbene Flüssigkeit darin. Er nahm einen Schluck, und noch einen, und dann schaute er auf und ins Publikum. »Ihr seid ja immer noch da. Nun, so viel Geduld muss bestraft werden.
    Neulich war ich bei Tante Peevay. Ich stehe an der Theke, und Peevay – eine Unitherin, was denn sonst? – schenkt mir ein. Da betritt ein Venusier das Lokal, lang, dürr, blassblau wie ein Pflaumenpfirsich, und auf dem Kopf hat er einen Hut, auf dem Hut sitzt ein Frosch, und der Frosch spielt Trompete.«
    Daan Berook nippte von seinem Cocktail und kicherte. Vielleicht kannte er den Witz, aber wennschon! Er war finster entschlossen, sich zu amüsieren.
    Der Mann auf der Bühne fuhr fort: »Peevay putzt ein Glas, schaut hoch. Lauscht dem Frosch mit der Trompete eine Weile und fragt: ›He, wo hast du den denn her?‹
    ›Ach, den hab ich von der Venus‹, sagt der Frosch. ›Die laufen da zu Tausenden rum.‹«
    Berook fand den Witz ganz großartig, und die meisten im Saal fanden das auch. Es hatte seinen Grund, dass es im Ye Olde Style so proppenvoll war. Und es hatte seinen Grund, dass derart viele Übertragungsdrohnen unterwegs waren.
    Die altmodischen Shows wurden nicht nur in etliche Privathaushalte Terranias übertragen, sondern systemweit. Sie waren Teil Hunderter, vielleicht Tausender

Weitere Kostenlose Bücher