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2724 – Zeitzeuge der Zukunft

2724 – Zeitzeuge der Zukunft

Titel: 2724 – Zeitzeuge der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Puzzle-Partys. Man feierte in Terrania, und ein Teil des Partyraums stand voller Leute, die im selben Takt zur selben Musik tanzten, aber auf der Venus waren, auf dem Mars, dem Merkur, wo auch immer. Und man stand dort ebenso wie Berook vor der Bühne des Ye Olde Style.
    Nur, dass es in all diesen Fällen Holos waren und nicht das echte Ding, über das Berook sich in diesem Augenblick amüsierte.
    Er grinste in eine der Kameradrohnen, winkte, er wusste nicht, wem: einer hübschen Tänzerin in Asalluc City? Einer Schlittenpartie bei Tomisenkowgrad? Einem einsamen Mann in den Türmen von Orilla?
    Berook gönnte sich noch einen Cocktail, dann noch einen Witz, anschließend noch einen Cocktail.
    Danach fühlte er sich bestens vorbereitet für die Durchführung seines Plans.
    Er erhob sich von seinem Barhocker. Er seufzte ohne rechten Grund.
    Manche Berufe sterben nie aus. Auch im 16. Jahrhundert Neuer Galaktischer Zeitrechnung arbeiteten in den Randbezirken Terranias einige Hufschmiede. Wenn die irdische Veterinärtechnologie längst auch andere Wege kannte, Hufe zu schützen, schworen doch etliche Reiter auf die traditionellen Eisen.
    Von Fassbindern hergestellte Fässer standen ebenso hoch im Kurs wie die Waren von Schneidern, Schustern und Tischlern, auch wenn die Automaten mittlerweile die kaum merklichen Unregelmäßigkeiten des Einmalig-Handgemachten bis zur Perfektion zu kopieren vermochten.
    Berook arbeitete bei der Kommunalverwaltung in der Abteilung für öffentliche Gärten, Parks und Grünanlagen, und er war dort für die Friedhofsaufsicht zuständig.
    Auch ein Beruf mit einem gewissen Ewigkeitswert.
    Künstler und Köche schließlich schienen auf Dauer genauso unersetzlich wie jene Dienstleisterinnen, die man im Lauf der Äonen mit etlichen klingenden Namen belegt hatte – und von denen einer leichte Mädchen lautete: Frauen, die ihre Leichtigkeit nicht dem Einsatz spezieller Mikrogravitatoren zu verdanken hatten, sondern der leicht zu habenden intimen Gefälligkeiten wegen, die sie gegen Entgelt zu erweisen bereit waren.
    Und wer sich ein wenig Leichtigkeit dieser Art gönnen wollte, der war, so hatten Freunde Berooks ihm versichert, mit dem Happy Betty gut bedient.
    Und mit einem der Mädchen ganz besonders.
    Berook hatte ihren Tisch erreicht. Ihre Lippen schimmerten in einem metallischen Rot. Ein hauchdünner Film Ynkelonium kleidete ihren Kopf wie eine Haube aus geschliffenen Rubinen.
    Berook beugte sich zu ihr hinab und flüsterte: »Darf ich dich zu einem Drink einladen?«
    Sie schaute hoch, taxierte ihn, setzte dann ein strahlendes Lächeln auf und fragte: »Vielleicht auf einen Kakao, mein Kleiner?«
    »Ich bin ... beinahe zwanzig.«
    »Hm! Aber offenbar noch sehr rüstig.« Sie lachte und wandte sich ab.
    »Du bist mir empfohlen worden.«
    »Hoffentlich nicht von deinem Kindergärtner?«
    Berook setzte zu einer humorvollen, absolut umwerfenden Entgegnung an, als es plötzlich still wurde im Saal.
    Der Mann, auf den nun alle blickten, war offenbar nicht gekommen, um sich zu belustigen. Er ging mit Bedacht wie über Eis langsam in Richtung der Bühne und setzte dabei seinen Stab auf den Boden wie ein Wanderer im Hochgebirge.
    Berook hatte von diesem Mann gehört, und er hatte einige Bilder von ihm gesehen. Die Medien waren voll von diesem Gesicht, von dieser Gestalt.
    Der Komiker auf der Bühne trat einige Schritte zurück, als der Mann neben ihn trat. Sein Glas fiel auf den Boden. Er murmelte etwas und war dann verschwunden.
    Das Akustikfeld, in das er bis eben seine Witze erzählt hatte, erlosch mit leisem Knistern.
    Der Mann auf der Bühne brauchte es nicht. Seine Stimme trug weit, und es hätte Berook nicht gewundert, wenn man sie bis in die letzten Winkel von Happytown, von ganz Terrania gehört hätte.
    Dabei hob er seine Stimme gar nicht, und sie klang auch nicht übermäßig laut.
    Er sagte: »Mein Name ist Matan Addaru Dannoer. Ich freue mich sehr, hier zu sein. Ich beanspruche hiermit dieses Gebäude und diesen Saal zumal für mich und das Atopische Tribunal, das ich vertrete. Hier werde ich den Prozess führen gegen die Kardinalfraktoren Perry Rhodan und Gaumarol da Bostich«.
     
    *
     
    »Er hat was?«, fragte Leccore.
    »Er hat sich im Happy Betty einquartiert, um dort Gericht zu halten«, sagte Bloster Halayi. »Aber er wird ja wohl kaum dort seine Schöffen rekrutieren.«
    »Hm«, machte Leccore. »Warum nicht?« Er stellte sich vor, wie dieses Vorgehen in Cheungs Kabinett diskutiert

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