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2726 - Totentanz

2726 - Totentanz

Titel: 2726 - Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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attraktiv gefunden. Erstaunlich genug, dass überhaupt eine lebendige Servicekraft die Gäste bediente und kein Roboter.
    Die Tür öffnete sich ein wenig. Schechters Spionagesonde übertrug ein messerscharfes Bild des Gastes namens Jaren Meveers. Vor allem auf eins kam es ihm dabei an: auf die dunklen Augen unter den kräftigen Brauen. Boocor Vazur – davon ging der Tomopat nun aus – war ein eleganter Typ, sorgfältig frisiert, gut aussehend, gekleidet in einen perfekt geschnittenen blauen Einteiler und ein überaus gewinnendes Lächeln.
    Das also war sein ... Mitbewerber.
    Oder eher sein Konkurrent, also sogar sein Feind? Was versprach sich Vazur vom Mord an Vetris? Steckten politische Motive dahinter? Aber in diesem Fall hätte ihn nicht eine Putschistengruppe angeheuert, sondern er wäre aus eigenem Antrieb tätig geworden. Also ging es ihm um Geld. Oder die Reputation als Berufskiller, die er mit diesem Anschlag erwarb.
    Also wirklich ein Feind, der Schechter bei seinen Bemühungen, den Zellaktivator für sich zu gewinnen, im Weg stand?
    Schechters Meinung nach griff diese Einschätzung zu kurz, denn ein Feind war nur derjenige, den man nicht zum Freund hatte oder den man nicht wenigstens für eigene Zwecke einsetzen konnte.
    Der Tomopat sah erneut die Anmeldungsdateien durch und stellte fest, dass die Suite schräg gegenüber von Boocor Vazur, Nummer 504, nicht belegt war. Von dort aus gab es einen wunderbaren Blick auf den Park ...
    Also ging er noch einmal zur Rezeption. Dort erklärte er dem Empfangsroboter, dass ihm ein Blick auf den Styrpas-See nach reiflicher Überlegung doch lieber wäre als dieses sich alle paar Sekunden verändernde Röhrending. »Wäre denn Suite 504 noch frei?«, beendete er seinen kleinen Vortrag.
    Der Roboter blieb freundlich und erfüllte ihm den Wunsch, ohne auch nur einmal nachzufragen, warum ausgerechnet Nummer 504 – der Gast war eben Tamrat.

6.
    Babys und Skorpione
    Im Tamaghat, 9. Oktober 1514 NGZ
     
    Vetris lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück, nahm einen tiefen Schluck vom Prülonü-Beerenwein und stellte den Kristallkelch auf die kleine Schwebeablage. Er genoss den süß-fauligen Geschmack und das zähe Gefühl, als die Flüssigkeit ihm die Kehle hinabrann.
    Dass das Neue Tamanium – vorsichtig ausgedrückt – gewisse Vorbehalte gegen die Jülziish hegte, bedeutete nicht zugleich, dass der Hohe Tamaron auf den Genuss so mancher ihrer Spezialitäten verzichtete. Öffentlich würde er das natürlich nie zugeben.
    Mit einem Lächeln betrachtete er den Bauch seiner Partnerin Amyon Kial, den ein Gewand aus zarten cremefarbenen Tüchern umschmeichelte.
    »Gefällt dir, was du siehst?« Sie veränderte ihre Position auf der mit großen bauschigen Kissen übersäten Matratze so, dass der Kleidungsstoff zur Seite rutschte und die Bauchwölbung freilag. Mit der flachen Hand strich sie darüber. »Salia, meine Kleine, sag hallo zu deinem Vater.«
    Zouza Pesh und Vemia Dhao, Vetris' andere Partnerinnen, sahen von den Holos mit den Musterkleidern auf, die als Garderobe für die Zeremonie in drei Tagen infrage kamen.
    »Sie wird Vetris kaum aus dem Mutterleib heraus erkennen.« Zouza lächelte so breit, als wollten die Mundwinkel die Grenzen des Machbaren ausloten.
    Vemia Dhao und Amyon Kial lachten. »Wenn Salia auch nur ein bisschen von ihrem Vater geerbt hat«, sagte die werdende Mutter, »kann sie das durchaus.«
    Der Tamaron nahm einen weiteren Schluck. Es gefiel ihm, seinen Partnerinnen zuzuhören, lenkte es ihn doch von den alltäglichen Sorgen der Politik und des Regierens ab. Ihm gefiel die Macht genauso, aber sie hatte auch ihren Preis.
    Als habe er mit diesem Gedanken das Unheil herausgefordert, meldete sich die sanft modulierte Stimme des Hauptservos. »Oc Shozdor möchte dich sprechen. Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass du dich in deinen Privaträumen aufhältst und deshalb nicht gestört werden willst, aber er besteht darauf.«
    Vetris seufzte. Wahrscheinlich wollte ihn der Geheimdienstchef nur wieder dazu überreden, die Zeremonie zu verschieben. Aber wieder würde es ihm nicht gelingen. »Stell ihn durch.«
    Der Holoprojektor an der Decke erwachte zum Leben, und Shozdors durchscheinende Gestalt erschien. Es sah aus, als stünde er mitten im Raum. »Vielen Dank, dass du dir Zeit nimmst.«
    »Schon gut. Aber fasse dich kurz. Du weißt, dass mir die wenigen privaten Minuten am Tag heilig sind.« Und wärst du nicht ausgerechnet mein bester Mann, auf

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