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2726 - Totentanz

2726 - Totentanz

Titel: 2726 - Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tages.« Der Abt gab der altersschwachen Positronik das Ziel ein und programmierte ein spezielles Verhalten nach der Ankunft. »Nun steig ein. Wenn du ankommst, werden die, die dich empfangen, die Botschaft verstehen.«
    Kurz darauf startete der Gleiter automatisch. Vigureis sah Khaika nach.
    Es war getan.
    Sein Lauf war fast vollendet.
    Er ging zurück in den inneren Bereich des Klosters. Noch einmal dachte er nach, aber er fand keinen Zweifel in sich. Er durfte die ihm anvertrauten Mönche und Nonnen nicht in die Hände der Gläsernen Insel und damit von Vetris-Molauds Skorpionen fallen lassen. Auf keinen Fall.
    »Abt!«, rief ihm jemand zu, als er den Garten erreichte. Es war Uvan-Kollemy, der angebliche Pilger. »Es ist gut, dass ich dich treffe!«
    Oh ja, dachte Vigureis, das ist es in der Tat.
    Denn dies war das Einzige, was er noch hatte wissen müssen: dass sich Uvan-Kollemy noch im Kloster aufhielt. Es wäre eine bittere Ironie gewesen, wenn der Agent nicht mit in den Tod gegangen wäre.
    Vigureis blieb neben dem Brunnen stehen. »Was möchtest du wissen?«
    »Ich bin auf der Suche nach Erkenntnis«, behauptete der angebliche Pilger. Er stand direkt vor einem Beet voller blühender Jülziish-Rosen – ein stummer Akt des Widerstands, den Uvan-Kollemy garantiert nicht einmal bemerkte. Wie schade, dass die Pflanzen auch vergehen würden; sie waren wohl die einzigen ihrer Art auf ganz Tefor.
    »So, du suchst Erkenntnis? Es gibt etwas, das ich dir bieten kann.« Vigureis hielt die Hand in einer Tasche seiner Hose verborgen. Er drückte den Auslöser. Es blieben noch fünfzehn Sekunden. Höchstens. Nun warf er den Mechanismus des Zünders auf den Boden. »Die letzte Erkenntnis«, sagte er.
    Uvan-Kollemys Augen weiteten sich. Er verstand offenbar sofort.
    Noch etwa zehn Sekunden. »Versuch es erst gar nicht«, sagte Vigureis. »Niemand kann es stoppen.«
     
    *
     
    Uvan-Kollemy verstand sofort.
    Wahrscheinlich blieben nur Sekunden. »Versuch es erst gar nicht«, sagte Vigureis. »Niemand kann es stoppen.«
    Als der Abt das letzte Wort sprach, riss der Agent der Gläsernen Insel schon sein Hemd auf. Jede Sekunde zählte. Er hämmerte auf den Auslöser der Mini-Anzugpositronik. Es wäre auch durch einen geschickten Armdruck gegangen, ohne sich zu entblößen, aber auf diese Art kostete es manchmal drei oder gar vier Versuche. Jeder Zeitverlust konnte tödlich sein.
    »Was ist das?«, hörte er die Stimme des Abts, während er die Positronik per Sprachbefehl anwies, das Gravopak zu aktivieren und mit Vollschub senkrecht in die Höhe zu starten.
    Der Andruck war mörderisch. Es riss Uvan-Kollemy von den Füßen. Er jagte hinauf. Der plötzliche Druck ließ ihn in sich zusammensacken, presste ihm die Luft aus den Lungen. Die Luft rauschte und knatterte um ihn, er spürte, wie ihm Blut aus der Nase rann und über die Oberlippe lief. Es knackte in seinen Ohren.
    Das Kloster blieb unter ihm zurück.
    »Höhe zehn Meter«, hörte er die positronische Stimme in seinem Ohr und dann – kaum dass sie ausgesprochen hatte – »fünfzehn. Zwanzig.« Er beschleunigte weiter, schaute hinab. Das Kloster lag friedlich inmitten der idyllischen Insel im Gässar-See. »Fünfundzwanzig Meter. Dreißig.«
    Die nächste Angabe ging in tosendem Lärm unter. Die ganze Insel verschwand in einem Meer aus Feuer. Mauerfetzen rasten in alle Richtungen, klatschten ins Wasser. Die Druckwelle jagte heran, erwischte ihn selbst in dieser Höhe noch, doch es war kaum mehr als ein leichter Schlag.
    Vom Gravopak angetrieben rauschte Uvan-Kollemy weiter in die Höhe, nahm den Anzug in manuelle Steuerung, zog in eine Kurve und flog über den See, ging tiefer und landete schließlich am Ufer des Sees auf dem Festland. Die kleine Insel versank inmitten eines Chaos aus Feuer und Rauchwolken. Noch immer prasselten Teile des Klosters in den See. Asche trieb in der Luft. Vielleicht auch die Asche von Vigureis.
    Dieser Wahnsinnige, dachte Uvan-Kollemy. Er hat alle im Kloster umgebracht.
    Eins allerdings stand fest: Er war auf der richtigen Spur gewesen. Mit einer bedächtigen Bewegung wischte er sich das Blut von der Oberlippe. Er würde diese Spur wiederfinden, sie neu aufnehmen und bis zum Ende verfolgen, bis er dem Tomopaten in die Augen schauen und ihm einen Schuss mitten hindurchjagen konnte.
    Ihm blieb noch ein knapper Tag bis zum Beginn der Zeremonie.

10.
    Ein tödlicher Unfall
    Im THH Amshor, 11. Oktober 1514 NGZ
     
    Gador-Athinas ruhte.
    Oder er

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