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2726 - Totentanz

2726 - Totentanz

Titel: 2726 - Totentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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bald zurückmelden und meine Staatsgeschäfte wieder aufnehmen.«
    Er erweckte einen zuversichtlichen Eindruck, und nach diesen Worten gab es erst recht keine Anzeichen dafür, dass er im Sterben liegen könnte. Offenbar wusste in der Führungsriege des Tamaniums momentan der eine nicht, was die andere machte. Chaos hatte wohl nicht nur beim Staatsakt nach dem Angriff geherrscht ...
    »Bis zu meiner offiziellen Rückkehr in die Amtsgeschäfte«, fuhr Vetris fort, »ist Ruhe das oberste Gebot. Wir werden die Terroristen in die Schranken weisen. Wir werden sie ausfindig machen, verfolgen und stellen. Sie werden bezahlen, damit ihr alle in Sicherheit leben könnt.«
    Da war sie, die Propaganda, die Lebbovitz vorhin vermisst hatte.
    »Und sie werden selbst dann bezahlen, wenn sie sich als Mitarbeiter der höchsten Stellen erweisen!«, beendete Vetris seine kurze Ansprache.
    Nach ihm tauchte eine Frau im Nachrichtenholo auf. Sie hatte kurz geschnittene schwarze Haare und den Blick eines angreifenden Raubtiers. Ein Schriftzug erklärte, dass es sich bei ihr um Lamalia-Thura handelte, Sprecherin eines antiterroristischen Spezialkommandos.
    »Wir bitten die Bevölkerung um Mithilfe«, sagte sie ebenso sachlich wie emotionslos; die Stimme hätte auch einem Roboter gehören können. »Im Rahmen der Aufklärung des Attentats werden einige Tefroder gesucht. Wer Informationen zum Aufenthaltsort der Verdächtigen besitzt, muss sich ...«
    »Dieser Frau möchte ich nicht in die Hände fallen«, meinte Blumencron, der nicht weiter zuhörte und sich stattdessen endlich die Zigarre nahm. Den missbilligenden Blick seines Geschäftspartners ignorierte er; Lebbovitz pflegte den Raum zu verlassen, wenn der Zigarrenrauch ihn verseuchte. »Und schau dir das an – sie präsentieren jetzt schon Verdächtige. Ob sie wohl einfach zur Beruhigung irgendwelche ...«
    Seine Finger krampften sich um die Zigarre. Sie zerbrach, und etwas dunkler Tabak bröselte heraus.
    Lebbovitz fluchte. Blumencron konnte sich nicht erinnern, ihn jemals zuvor fluchen gehört zu haben.
    Sie starrten das aktuelle Fahndungsbild an, das in diesem Moment an Milliarden Haushalte übertragen wurde. Sie erkannten den Tefroder sofort: Das war Gador-Athinas, mit dem Blumencron in letzter Zeit Geschäfte gemacht hatte. Zuletzt hatte der Tefroder ihm einen extravaganten Wunsch erfüllt und ihm eine arkonidische Mental-Dilatationshaube besorgt. Eine Messinghaube. Ein exzentrischer, aber völlig harmloser Wunsch, hatte Blumencron gedacht. Nun sah alles anders aus. Garantiert hatte Gador-Athinas die Haube irgendwie für das Attentat benutzt. Nein, nicht irgendwie – um Simulationen durchzuspielen, was sonst.
    Die Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf, aber eins stand fest – dieses weibliche Raubtier und mit ihr die gesamte Gläserne Insel würden Gador-Athinas finden. Sie würden ihn verhören. Er würde einknicken und ...
    »Er wird uns als Helfer denunzieren«, sagte Lebbovitz, der offenbar genau dieselben Überlegungen durchgespielt hatte. »Wir stecken in gewaltigen Schwierigkeiten! Aber das ist dir natürlich egal.«
    A. C. Blumencron stand ruckartig auf. »Ist es nicht!«
    »Was willst du tun?«
    »Gador-Athinas erreichen, was sonst?«
    »Bist du ...«
    »Ich rette uns den Hintern, Lebbovitz! Wenn Gador-Athinas erwischt wird, sind wir dran. Das hast du eben selbst gesagt. Also sollten wir ihn in Sicherheit bringen ...«
     
     
    19 Uhr
     
    Der Raum, den Oc Shozdor als sein ganz persönliches Nachrichtenzentrum nutzte, lag im Gebäude der Gläsernen Insel, aber er war alles andere als gläsern, weder äußerlich noch von der Sicherheitsstufe her. Was darin gesprochen wurde, konnte niemand abhören – dieses Allerheiligste war eine einzige Festung.
    Überall flirrten Holos, ständig kamen neue Informationen dazu. Die Einzelheiten des Attentats liefen wieder und wieder ab, die Explosionen, der Absturz des angreifenden Schlachtkreuzers ins Meer. Und die Rettungskapseln, die vorher ausgeschleust hatten.
    Vier davon waren während der Kampfhandlungen zerstört worden, zwei weitere hatten sich gestellt – die Soldaten behaupteten, unschuldig zu sein, nicht gewusst zu haben, dass die Führung des Schiffes desertiert war und zur Gruppe Norec zählte.
    Eine Kapsel war geflohen, angeschossen worden und ins Meer gestürzt. Der Verteidigungsminister saß darin, Laolo Cewici. Jener Mann, der den Angriff auf die Plattform des Tamarons befohlen hatte.
    Die Bergung lief.
    Shozdor

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