Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2727 – Am Gravo-Abgrund

2727 – Am Gravo-Abgrund

Titel: 2727 – Am Gravo-Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
wechselnden Holos in der Sphäre. »Offensichtlich gibt es Hunderte solcher Felder auf Luna.«
    »Nicht schon wieder!«, sagte Raphal Shilo.
    In den Holos zeigte sich das Chaos. Ein Gleiter kam vom Kurs ab und rammte ein leer stehendes Gebäude. Glassit regnete in Schauern auf die dreißig Meter tiefer liegende Straße.
    Passanten rannten schreiend in einem sublunaren Einkaufszentrum auseinander. Kleidungstücke schwebten aus ihren Haltefeldern und trieben wie eine Wolke unter der Decke.
    Am Peak Gies klammerte sich ein schreiender Bergsteiger an den Felsen. Überall vagabundierten mehrere Schwerkraftfelder, die Büsche ausrissen und Gesteinsbrocken schwerelos machten.
    Ein buntes Gefährt mit gut zwei Dutzend Onryonenkindern an Bord hob vom Boden ab und schwebte bedrohlich hinauf. Die Kinder pressten die Hände an die Glassitscheiben. Ihre Emots flackerten in strahlendem Gelb.
    »Immerhin trifft es ihre eigenen Bälger«, sagte Shilo.
    Unangenehm berührt sah Shanda von Raphal zu den anderen Widerständlern. Dachten sie alle so? Sie betrachtete eingehend Pris Züge. Wie viel Wut und Hass in diesem Gesicht stand. Es gab mehr als das Technogeflecht, das Luna vergiftete.
    Shanda blickte wieder auf die schreckgeweiteten Augen in den schwarzen Gesichtern und hoffte, dass die Gleiterinsassen, der Bergsteiger und die Kinder überlebten.
     
     
    Im Tolocesten-Bereich des Synapsenpriorats
     
    Fheyrbasd Hannacoy beobachtete den Tolocesten, der um einen der Würfel herumwatschelte. Das Geschöpf erschien ihm grotesk. Die bis zu den Knien zusammengewachsenen Beine ließen keinen Spielraum für große Schritte. Der Kopf saß auf einem langen, nach vorn gebogenen Hals und erinnerte Hannacoy wegen seines warmen, goldenen Lichts an ein Anuupi.
    Das zwei Meter große Geschöpf wirkte in der technisierten Landschaft fehl am Platz. Die Umgebung war kalt, absolut steril. Eine geometrische, mechanische Welt, wie von Maschinen geschaffen, die von den Tolocesten in kühler Perfektion gepflegt wurde.
    Bei dem Röntgenhaus war dagegen alles andere als geometrisch strukturiert. Beine, Arme, Hals und Rumpf – nichts passte proportional zusammen.
    Die Krallen der nackten Füße klackten auf dem metallenen Boden. Die dunklen Sehflecken im Gesicht visierten stets etwas anderes an als den Besuch.
    Der Toloceste verschwand in dem Würfel.
    Hannacoys Emot erwärmte sich. »Wie sollen wir den Test nachvollziehen, wenn wir von außen auf eine Wand starren?«
    Khelay strahlte eine Holoprojektion über sein Armbandgerät ab. »Hoffen wir einfach auf möglichst wenig Schaden.«
    Er hatte den Satz kaum beendet, als ein Mondstoß die Würfel rundum zum Erzittern brachte und Hannacoy nach vorn schleuderte. Er stützte sich an der grünen Wand ab. Seine Handgelenke knackten, doch der Schmerz blieb aus. »Das soll ein Test sein?«
    Khelay stand breitbeinig und ungerührt neben ihm. Auf dem Holo liefen Zahlenkolonnen und Meldungen ab. »Alles im vertretbaren Bereich. Die Anzahl der Gravofelder ist gegenüber dem letzten Zug deutlich gesunken.«
    »Deutlich gesunken? Jedes Feld kann Todesopfer fordern!«
    Khelay vergrößerte das Holo. Ein Rollfahrzeug mit gut zwei Dutzend Kindern an Bord schwebte sanft dem Boden entgegen. »Das sieht gut aus. NATHAN scheint es in den Griff zu bekommen. Woytrom wird immer besser.«
    Hannacoy schwieg. Er wollte sich keine weitere Blöße geben. Der Ausflug mit dem Gleiter in das Synapsenpriorat war verschwendete Zeit. Ob und welche Schäden durch den Test entstanden, hätte er auch in Iacalla verfolgen können.
    Bei dem Röntgenhaus kletterte nach einer Weile aus dem Würfel und wiegte den leuchtenden Hängekopf von rechts nach links. Das amulettartige Multifunktionsgerät auf der Brust des Tolocesten verursachte beim Sprechen ein leichtes Echo. »Die Dunkelheit flieht, wenn der Morgen erblüht. Das Lied erwächst im Sternenklang.«
    Verlegen warf Hannacoy Khelay einen Blick zu. »Er meint, dass der Test erfolgreich war, oder?«
    »Ich nehme es an.« Khelay verlor seine selbstsichere Ausstrahlung. »Zumindest haben sämtliche Gravophänomene aufgehört. Niemand kam zu Schaden.«
    Mit lauter Stimme fragte Hannacoy: »Bist du zufrieden?«
    Bei dem Röntgenhaus wich vor ihm zurück. »Etwas zu essen schadet nicht, wenn der Morgen gesundet.«
    Der Toloceste beachtete sie nicht weiter und wackelte an der Würfelwand entlang.
    »Ich habe keine Ahnung, was er damit meint.« Hannacoy wandte sich zum Gehen.
    Khelay schloss rasch zu

Weitere Kostenlose Bücher