Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2727 – Am Gravo-Abgrund

2727 – Am Gravo-Abgrund

Titel: 2727 – Am Gravo-Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Kraterrand überflogen hatten.
    Am terrassierten Innenwall des Kraters erschien nichts naturbelassen. Gebäude reihte sich an Gebäude. Teils ragten Außenhäute aus Patronit in die Höhe. Ausrangierte Raumschiffe hatten in Iacalla einen zweiten Verwendungszweck gefunden und waren von ihren Erbauern zerlegt und zu Wohnkuppeln umfunktioniert worden. An manchen Stellen flimmerten Energiefelder, an anderen ragten mehrere Hundert Quadratmeter durchmessende Glassitkuppeln auf. Eine große Kuppel wie in Luna City existierte nicht.
    Der Großteil der Stadt lag im sublunaren Bereich. In der Tiefe hatten die Onryonen Unmengen an Gestein verdampft und Fabriken und Kavernen geschaffen, in denen Schwerkraft und Atemluft vorhanden waren. Laut Pris Angaben befanden sich dort Höhlen mit gewaltigen Wohnflächen für die Aufnahme von Milliarden Individuen. Auch Werften und andere Fertigungsstätten gab es dort.
    Toufec hob das Handgelenk mit dem Multifunktionsgerät. »Etwa fünf Kilometer in diese Richtung. Danach müssen wir nach unten. Woytroms Wohnsitz liegt gut acht Kilometer tiefer.«
    »Acht Kilometer? Wollen die Onryonen sich durch Luna graben?«
    »Das Ziel liegt in den sublunaren Randbezirken. Trotzdem sollte es kein Problem sein, hinunterzukommen. Ein privater Gleiterschacht führt direkt zu Woytroms Haus.«
    »Ist er so eine Art Trivid-Star?«
    Toufec grinste. »Das trifft es ganz gut. Unter den Onryonen gilt er laut YLA als ziemlich arrogant. Er ist jemand, der weiß, was er kann, und er genießt es, andere seine Überlegenheit spüren zu lassen.«
    »Und das weißt du alles von YLA?«
    »Aus dem Datenpaket. Von YLA und NATHAN.«
    Shanda flog dichter an Toufec heran. Ihre Befangenheit wuchs, je näher sie den Wohnsiedlungen kamen.
     
    *
     
    Toufec betrachtete die Wohngebäude, die sich in Form von Kuppeln und Würfeln an den terrassenförmig ansteigenden Kraterboden schmiegten. Von ihrer Position aus konnten sie lediglich einen kleinen Teil der Stadt überblicken.
    Obwohl der Krater bewohnt war, blieb es relativ dunkel. Das Licht der Anuupi tauchte vereinzelte Gebäude in violetten Schein. Sie hatten Nachtzyklus. Dabei war es nicht das kränkelnde Licht, das Toufec zum Schaudern brachte. Auch das Technogeflecht, das über den schwarzen Gebäuden lag und alles überwucherte, setzte ihm weniger zu als der Eindruck der Trostlosigkeit, den diese Stadt ausstrahlte.
    »Es sieht krank aus. Wie das Geflecht. Tot und kalt. Wie können sie freiwillig so leben?«
    »Krank?«, fragte Shanda. »Was meinst du?«
    »Das ist ihre Stadt. Ich finde, sie sagt eine Menge aus. Zumindest über einen Großteil der Onryonen. Ich sehe da drüben keine Kunst, keine Individualität, sondern Unterordnung. Die Bereitschaft, mit wenig bis nichts zufrieden zu sein. Oder empfindest du Iacalla als Stadt, in der es sich zu leben lohnt?«
    »Nein. Zumindest nicht dieser Stadtteil. Glaubst du, dass die Onryonen freiwillig auf Luna gelandet sind? Dass sie das alles in Kauf genommen haben, um den Weltenbrand zu verhindern, von dem sie sprechen?«
    Toufec hob die Schultern. »Ich weiß es nicht.« Er entdeckte einen Gleiter, der auf sie zukam, über sie hinwegrauschte und in einem rechteckigen Zugang verschwand. »Dort entlang. Da muss eine Schleuse sein.«
    »Ich bin immer da, wo du bist.« Es sollte ein Scherz sein, vermutete Toufec, doch die Unsicherheit in den Worten zeigte Shandas Anspannung.
    Sie erreichten einen gut zweihundert Meter durchmessenden Schacht, der in die Tiefe führte. Obwohl kein weiterer Gleiter zu sehen war, hielten sie sich dicht an der Wand, um einen Zusammenprall zu vermeiden.
    Toufec schwebte als Erster hinunter. Mattes Grün umgab sie. Zuerst hielt Toufec das Metall für Technogeflecht, doch es bewegte sich nicht und hatte keine typischen Auswüchse. Nur an langen Adern, die die Mauern in regelmäßigen Abständen von oben nach unten durchliefen, zeigte sich die düstere, künstliche Wucherung.
    Shanda wies auf ein würfelförmiges Gebilde von drei Metern Kantenlänge, das an einer der Adern entlangfuhr. Es war über einen dünnen Schlauch mit dem dickeren Strang verbunden. Der Würfel bestand aus einer Vielzahl verschlungener Streben.
    »Technogirlanden, würde Kemeny sagen.«
    Impulsiv streckte Toufec die Hand nach einem der Strebengebilde aus, zog sie jedoch zurück, ehe er es berührte. »Und die Dinger würde er bestimmt Technowürfel nennen.«
    »Mich erinnern sie an das Technokraut, von dem Perry sprach.«
    Toufec

Weitere Kostenlose Bücher