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276 - Die Genesis des Arthur Crow

276 - Die Genesis des Arthur Crow

Titel: 276 - Die Genesis des Arthur Crow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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tun?«
    Ricard L. Pert musterte ihn kritisch, dann wies er zum Kontrollschirm des Hauptantriebaggregats und meinte: »Orson kann Unterstützung gebrauchen. Zwei Augenpaare sehen mehr als eins. Wir wollen doch, dass der Start glatt verläuft und Gonzales keinen Grund zur Beanstandung hat.«
    Damon nickte und wandte sich Orson Angelis zu, einem etwa gleich alten, hageren Mann mit Glatze, der Nervosität ausstrahlte, als Damon zu ihm trat. Dennoch wies er seinen Kollegen kurz ein, und wenig später setzten sie gemeinschaftlich den Antriebscheck fort.
    Ab und zu unterbrach Damon seine Arbeit und musterte verstohlen die anderen Beschäftigten, vor allem Pert in seinem Sessel. Der Blick des Maschinenraumleiters schien immer wieder ins Leere zu gehen. Sicher stand er unter Medikamenteneinfluss.
    Das Schott öffnete sich. Yiling Kyi Angelis, ein Mitglied der Besatzung, die zuletzt ihren Dienst auf der Mondbasis versehen und an der Shuttlemission auf der Erde teilgenommen hatte, trat ein. Sie war Biologin und darüber hinaus auf terrestrische Geografie spezialisiert.
    Damon wusste nicht, was sie in den Maschinenraum führte, aber offenbar kannte sie Pert, neben dessen Sitzgelegenheit sie sich kauerte und sich leise mit ihm unterhielt. Damon fragte sich, ob sie etwas miteinander hatten.
    Plötzlich sah Yiling hoch, als hätte etwas sie aufgeschreckt. Fühlte sie sich beobachtet? Rasch wendete Damon den Blick von ihr ab.
    Gleichzeitig gleißte ein Blitz an der Konsole neben Pert auf, und ein WOOOAAANG erklang. Der langgezogene Knall mündete in einen kurzen, keuchenden Aufschrei.
    Für eine Sekunde war der dort stehende Techniker, Gerald Samuel Gonzales, wie von einer leuchtenden Aureole umgeben, die seine Konturen nachzeichnete. Er zappelte nicht, sondern war wie erstarrt… und sackte dann einfach zu Boden. Gleichzeitig dröhnte ein Alarm durch den Maschinenraum, und Rotanzeigen an der Übersichtstafel verrieten, dass Gonzales' Fehlgriff dramatische Folgen hatte.
    Damon wollte zu der Konsole hasten. Doch Yiling Kyi Angelis kam ihm zuvor. Sie war augenblicklich aufgesprungen und beugte sich nun über die Funken sprühende Konsole.
    »Vorsicht!«, rief Damon. »Nicht berühren!« Die Biologin hatte mit Technik nichts am Hut; sie würde mehr kaputtmachen als…
    Der Gedanke stockte, als Damon sah, wie Yiling rasend schnell den Notfallcode in das seitlich angebrachte Tastenfeld tippte.
    Die Reaktion erfolgte prompt. Im Maschinenraum gingen die Lichter aus. Aber schon einen Atemzug später flammten sie wieder auf, als das System neu startete und den beschädigten Bereich dabei ausklammerte. Der Funkenflug versiegte.
    Damon wartete, bis die Biologin sich wieder aufgerichtet hatte, und während sich die anderen beiden Techniker um Gerald Samuel Gonzales kümmerten, fragte er die attraktive junge Frau: »Wie hast du das gemacht?«
    Sie blickte ihn an, als wüsste sie nicht, wovon er sprach.
    »Der Code«, erklärte er. »Uns Technikern ist er in Fleisch und Blut übergangen, aber woher kennst du ihn? Woher wusstest du, was zu tun ist? Du hast schneller reagiert als jeder andere hier, mich eingeschlossen…«
    »Klingt nicht, als könntet ihr darauf stolz sein«, war alles, was die Biologin darauf lapidar erwiderte. Dann wandte sie sich an die Männer, die sich um Gonzales bemühten. »Er ist nur ohnmächtig«, sagte sie. »Wir bringen ihn auf die Krankenstation.«
    Damon stand mit offenem Mund da und sah zu, wie Gonzales in einen Stuhl mit Rollen gesetzt und von Yiling und Orson Angelis hinausgefahren wurde. Aus der Sprechanlage drang die Stimme von Claudius Gonzales, der Aufklärung verlangte. Der Zwischenfall war in der Zentrale nicht unbemerkt geblieben.
    »Alles unter Kontrolle«, meldete Ricard L. Pert, der die ganze Zeit über in seinem Sessel sitzen geblieben war, und schilderte dem Kommandanten, was passiert war.
    »Ist der Start gefährdet?«, fragte Gonzales, während ihn die Befindlichkeit des verletzten Technikers nur in zweiter Linie zu interessieren schien.
    »Nein«, erwiderte Pert. »Dank des schnellen und beherzten Eingreifens von Yiling Angelis, die zufällig im Raum war, konnte die Gefahr abgewendet werden.«
    »Danke!« Gonzales beendete das Gespräch.
    »Zurück an die Arbeit«, wies Pert seine beiden verbliebenen Leute an. »Wir haben noch viel zu tun.«
    Während sich Damon wieder dem Kontrollschirm des Hauptantriebaggregats widmete, an dem Orson Angelis gearbeitet hatte, fuhren seine Gedanken Karussell.
    Woher

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