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276 - Die Genesis des Arthur Crow

276 - Die Genesis des Arthur Crow

Titel: 276 - Die Genesis des Arthur Crow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Weinland
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engsten Lebensbereich - Schwingungen, atmosphärische Wechsel -, für die er eine empathische Begabung entwickelt hatte.
    Und in diesem Moment spürte er etwas, das ihn auf das Fehlen von etwas hinwies.
    Forkas überlegte, ob er sich gerade in ein Hirngespinst verstieg oder ob er seinem Gefühl nachgehen sollte. Schließlich entschied er sich zum Aufstehen.
    Leise verließ er das Schlaflager, das er sich mit Rika teilte, und seine Beine bewegten sich wie von selbst auf die kleine Kammer zu, in der Ivee schlief.
    Schon bevor er die Tür öffnete, ahnte Forkas, dass dahinter der Grund nicht nur seiner seltsamen Anwandlungen lag, sondern auch die Ursache dessen, was ihn überhaupt erst aus dem Schlaf hatte schrecken lassen.
    Und tatsächlich… als er gebückt eintrat, fand er die Kammer verlassen, das Bett noch warm, aber leer, und das kleine Fenster, durch das ein erwachsener Mann nicht gepasst hätte, sperrangelweit offen…
    ***
    Schon wieder schlaflos.
    Wie schon tags zuvor, löste sich Aruula auch heute früh am Morgen aus Maddrax' Umarmung und wollte sich zur Tür hinausstehlen. Doch sie kam nicht über die Schwelle.
    »Bist du neuerdings unter die Schlafwandler gegangen - oder muss ich mir Sorgen bezüglich eines Rivalen machen?«, fragte die volltönende Stimme ihres Gefährten vom Lager aus.
    Sie drehte sich um. »Sorgen?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Ich kann nur nicht schlafen. War gestern schon so. Ich wollte nur ein bisschen frische Luft schnappen und durch die Gegend laufen. Gestern hat's geholfen.«
    »Komm, leg dich zu mir. Wir plaudern ein bisschen. Und vielleicht finden wir ja auch andere Wege, müde zu werden.«
    »Shiips zählen?«
    Er lachte. »Daran hatte ich ehrlich gesagt nicht gedacht.«
    »Komm einfach mit«, lud sie ihn ein. »Lass uns gemeinsam etwas spazieren gehen. Die Nacht ist hell. Die meisten schlafen noch. Wir erleben das Dorf und die Umgebung, wie es tagsüber gar nicht möglich wäre.«
    »Du bist ja eine regelrechte Romantikerin!«
    »Ich?« Sie schüttelte den Kopf. »Obwohl… kann sein. Wäre das schlimm?«
    »Unerträglich!« Der Tonfall strafte die Behauptung Lügen.
    »Was ist?« Sie stand immer noch vor der bereits offenen Tür, von draußen wehte kühle Luft herein.
    »Okay.« Er stand geschmeidig auf. »Ich komm ja schon…«
     
    Ivee spürte die Kälte nicht. Sie sah sich selbst dabei zu, wie sie Schritt um Schritt weiterging.
    Völlig angstfrei.
    Schritt um Schritt.
    Nabel… Brust… Hals…
    Sie blieb nicht stehen.
    Lächelte auch noch, als die nasse Kälte ihr Kinn berührte.
     
    »Vielleicht sollten wir das öfter machen.«
    »Was?«
    »Herumlaufen, wenn alle anderen schlafen.« Matt lächelte, blieb stehen, zog Aruula an sich und küsste sie mit einer Mischung aus weicher Zärtlichkeit und fordernder Leidenschaft.
    »Du musst einfach nur auf mich hören«, tadelte sie ihn sanft, nachdem sich ihre Lippen voneinander gelöst hatten.
    Sie drehten die Köpfe und blickten gemeinsam aufs Meer, das im Sternenglanz wie eine breite glitzernde Straße vor ihnen lag, die in die Unendlichkeit führte.
    In diesem Moment rief Aruula: »Da! Siehst du das auch?« Sie schob ihn etwas von sich und wies zum Strand hinunter.
    Matt folgte ihrer Geste. »Ich sehe nichts«, wollte er sagen - aber da sah er doch etwas.
    Eine zierliche Gestalt, die langsam ins Meer hinaus watete und bereits bis zu den Hüften im Wasser stand.
    »Das ist ein Kind!«, entfuhr es ihm. »Was…«
    Dass jemand um diese Zeit badete, war mehr als unwahrscheinlich. Es sah unheimlich aus, wie die Gestalt weiter und weiter schritt und sich dabei dem Widerstand des Wassers entgegen stemmte.
    »Das ist doch…«, setzte Aruula an, als irgendwo seitlich von ihnen jemand schrie: »Ivee!« Und noch einmal: »Ivee!«
    Die Gestalt im Meer zeigte sich davon unbeeindruckt, ging weiter. Das Wasser stand ihr bis zum Hals. Gleich würde sie darin verschwinden, und dann war es kaum noch möglich, sie bei den herrschenden Bedingungen in den Fluten auszumachen.
    Matt stürmte los. Sekunden später war er bereits im Schlick der Wellenausläufer angelangt und rannte mit rudernden Armen weiter.
    Aruula sah sich nach dem Rufer um… eigentlich waren es zwei. Eine männliche und eine weibliche Stimme wechselten sich darin ab, Ivees Namen zu schreien. Ihre Eltern.
    »Hierher!«, signalisierte ihnen Aruula.
    Sie wurden sofort aufmerksam und kamen angerannt.
    Aruula zeigte zum Strand und beruhigte zugleich: »Maddrax

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