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278 - Der Gott der Mar'osianer

278 - Der Gott der Mar'osianer

Titel: 278 - Der Gott der Mar'osianer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Überlebende seiner Art war. Lange nach seiner Epoche hatte ein Hydree namens Gilam'esh gemeinsam mit anderen einen Zeitstrahl auf Grundlage der Zeitfeldforschung erbaut und auf einen fernen Planeten gerichtet: auf Ork'huz, die Erde . Durch diesen Zeitstrahl war das Volk der Hydree vom Mars geflohen, als die Atmosphäre des Roten Planeten sich auflöste und die Meere verdunsteten.
    Es war derselbe Strahl, durch den nun auch Quesra'nol gereist war. Auf dem Rücken schwimmend sah er zurück, während die Wellen seinen Körper hoben und senkten. Vom Strahl war nichts zu sehen; er war längst weitergewandert - oder vielmehr hatte sich die Erde unter ihm weiter gedreht.
    Wie viel Zeit wohl seit seinem Aufbruch vom Mars vergangen war? Zu den Lebzeiten Gilam'eshs hatten die Hydree den Zeitstrahl so justiert, dass die Verzögerung fast dreieinhalb Milliarden Jahre dauerte. Das war inzwischen anders; Maddrax hatte etwas von wenigen Wochen gesagt.
    Was hatte der blonde Menschenmann noch erzählt? Es sollte auf der Erde Tunnelröhrensysteme der Hydriten am Meeresgrund geben. Das war seine Chance, auf Nachfahren zu treffen: Früher oder später würde er auf ein solches System stoßen, und damit auf seine Erbauer.
    Quesra'nol schwamm mehrere Phasen lang an der Wasseroberfläche. Er betrachtete den Lauf der Sonne und wartete auf das Lichtend, bis die Sterne über ihm erblühten. Alles an diesem Ort war neu, der Geschmack des Wassers salziger, die Bewegung der Wellen sanfter. Die Farben waren fremd und das Glitzern auf der Meeresoberfläche blendete unangenehm wegen der viel näheren Sonne.
    Es dauerte, bis er sich an den Sternen orientiert hatte und sagen konnte, in welcher Richtung Rotgrund lag. Aber dieses Wissen würde ihm bei seiner Suche nach den Hydriten nicht weiterhelfen. Er musste auf das Glück vertrauen.
    Endlich tauchte er ab. Am liebsten hätte er laut vor sich hingeklackt, doch er musste vorsichtig sein. Maddrax hatte von räuberischen Tiermutationen gesprochen, die die Meere bevölkerten. Es konnte gut sein, dass in der Tiefe Fische lauerten, die in ihm einen appetitlichen Happen sahen. Zwar hatte er seinen Schockwerfer(ein Vorläufer des Kombacters) bei sich, den er selbst entwickelt hatte, aber er wusste nicht, wie wirksam die bionetische Waffe auf diesem Planeten mit anderer Luft- und Wasserdichte war. Auf dem Mars hatte er bereits die Erfahrung gemacht, dass der Schockwerfer keine Menschen töten konnte.
    Es war unangenehm zu tauchen. Das fremde Wasser schmerzte in den Kiemen.
    Das Salz biss. Der Sauerstoffgehalt war anders als in den Marsmeeren, und schon nach kurzer Zeit musste Quesra'nol wieder auftauchen und auf Lungenatmung umstellen. Er hatte befürchtet, dass er sich den Erdbedingungen erst anpassen musste, und war froh, als er eine kleine unbewohnte Insel fand. Auf einem Riff ruhte er sich aus. Sein Kopf ragte aus dem Wasser, der Körper wurde von einem Schwarm neugieriger kleiner Fische mit blaugelben Streifen umkreist. Er hatte sich offensichtlich auf ihrer Lieblingskoralle niedergelassen.
    Quesra'nol blickte zum Land hin, das ihn mit seinen Farben verwöhnte. Ein weißer Sandstrand erstreckte sich vor einem azurblauen Himmel. Grüne Pflanzen ragten wie eine undurchdringliche Wand am Ende des Uferbereichs auf. Aus dem Dickicht drangen die hellen Schreie von Tieren und ein gackerndes Gelächter. Ein Schauer überlief ihn und sein Scheitelflossenkamm wurde schlaff. Das war nicht seine Welt. Aber vielleicht würde sie es werden.
    Er beschloss, vorerst an diesem Ort zu bleiben, bis sein Körper sich akklimatisiert hatte.
     
    Tage vergingen, und Quesra'nol begann das Gefühl für die Zeit zu verlieren. Er hatte bei Streifzügen einige der Seemonster beobachten. Er fürchtete sich zu Recht vor ihnen und machte sich Gedanken darüber, wie er am besten vorgehen sollte, wenn er weiterreiste.
    Eine Weile war er an Land dem Verlauf der Küste gefolgt - bis er auf barbarische, schwarz verbrannte Menschen traf, die ihn laut schreiend zu fangen versuchten. Einer von ihnen schoss einen Pfeil auf ihn ab, andere warfen Speere, was Quesra'nol erneut tiefer ins Meer hineintrieb.
    Wie viel Zeit inzwischen vergangen war, konnte er nicht sagen. Er hatte sich an das salzige Wasser gewöhnt, konnte an Land trotz der ungewöhnlichen Schwerkraftverhältnisse ein gutes Stück weit laufen, und auch seine Schwimmmuskeln waren gestärkt.
    Eines Lichtbeginns, als die Sonne ihre gleißenden Strahlen auf das Wasser setzte und ihr

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