Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
280 - Der Untergang Washingtons

280 - Der Untergang Washingtons

Titel: 280 - Der Untergang Washingtons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
Vom Netzwerk:
Gegenrichtung. Beide Fluggeräte krachten zwischen die Felsen und vergingen in einer gemeinsamen Detonation.
    Die restlichen Maschinen mussten ausweichen. Dabei stellten sie kurzzeitig das Feuer ein.
    Kroow sah einen Gleiter im Tiefflug heranrasen, ließ einen stämmigen Tentakel in die Höhe schnellen und erwischte den Bug. Der plötzliche Ruck dehnte das bionetische Material bis an die Grenzen seiner Belastbarkeit - aber gleichzeitig zog es auch die Nase des Gleiters nach unten.
    Die Maschine stürzte ab. Kroow löste sich von ihr und kam gerade noch rechtzeitig vor dem Aufschlag auf freies Gelände. Hinter ihm krachte das mächtige Fluggerät in Rückenlage auf den Boden, schlidderte noch einige Dutzend Meter weiter und blieb zusammengestaucht zwischen zwei Felsnadeln hängen.
    Zeit zum Ausruhen hatte Kroow nicht: Die Staffel würde trotz der Verluste den Angriff nicht einstellen; zu viel stand für Waashton auf dem Spiel.
    Crows militärisch geschulter Verstand erkannte eine weitere Chance: Kroow hielt auf den nicht explodierten Gleiter, packte die aufgerissene Wandung und zog sie wie eine Bananenschale vom Rumpf ab. Dahinter kamen die leblosen Körper der Passagiere zum Vorschein. Keiner von ihnen rührte sich mehr. Trotzdem wagte es keiner der restlichen Gleiterkommandanten, das Feuer zu eröffnen, in der Sorge, Überlebende zu treffen.
    Kroow konnte es nur recht sein. Er ließ seine Tentakel vorwärts schnellen, kramte im Inneren des Gleiters wie in einer Schatzkiste. Und es waren Schätze, die er herausbeförderte!
    Als die Fangarme wieder ins Freie glitten, hielten sie die Lasergewehre und Driller der toten Soldaten. Kroow feuerte damit auf die kreisenden Gleiter.
    Schon der erste Treffer hatte einen durchschlagenden Erfolg: Er traf eine der unter dem Rumpf hängenden Raketen.
    Die Explosion war ohrenbetäubend und ging in eine Reihe kleinerer Detonationen aus dem Inneren der Maschine über. Der Gleiter flog auseinander; Metallteile sausten durch die Luft. Die meisten landeten am Boden und schepperten Funken sprühend über das Gestein, doch ein paar trafen die Außenhaut anderer Gleiter - und diese waidwunden Maschinen waren ein leichtes Ziel. Kroow holte sie gnadenlos vom Himmel.
    Spooky Pines erlebte in diesen Minuten ein Inferno aus Mündungsfeuern, heulenden Einschlägen, Explosionen und dichtem Qualm, mit Kroow als Ein-Mann-Armee mittendrin.
    Doch einen Feind sah er nicht.
    Hoch über Waashtons sterbender Luftwaffe schwebte ein einzelner Gleiter. Kein Licht verriet ihn, kein aufblitzender Schuss. Das Summen seines Magnetantriebs verhallte im Lärm unter ihm. Er war ohne Raketen unterwegs, hatte sie zurückgelassen im Tausch gegen zwei Tanks mit tödlichem Pflanzensud. Lautlos und unbemerkt sank er aus der Höhe in Position. Direkt über Kroow.
    Der ahnte nichts von der Gefahr. Mit Lasergewehren und Drillern schoss er auf die verbliebenen Gleiter, holte einen nach dem anderen vom Himmel. Längst hatten sie ihre Vorsicht aufgegeben und schossen auf ihn mit allem, was sie hatten.
    Dann, plötzlich, stand Kroow in gleißendem Licht.
    Es kam von oben. Ein Suchscheinwerfer!
    Der Tentakelmann hielt in seinem Wüten inne und schaute empor - als auch schon zwei volle Ladungen stinkender Brühe auf ihn herab rauschten. Sie trafen ihn voll.
    Kroow krümmte sich. Die Flüssigkeit brannte in seinen Augen. Ist das Säure? , durchzuckte es Crow panisch.
    Dann ließ das Brennen nach - und er brach angesichts der Erkenntnis in hysterisches Gelächter aus. Ein einziger Gleiter hatte es geschafft, sich ihm unbemerkt anzunähern - und ausgerechnet der bekämpfte ihn mit nutzlosem Brackwasser!
    Er lachte noch immer, als er die Phalanx seiner erbeuteten Waffen nach oben richtete und so lange feuerte, bis der Gleiter abschmierte und im Dschungel von Spooky Pines verschwand. Dann konzentrierte Kroow sich auf die restlichen zwei Fluggeräte. Ihrer letzten Hoffnung beraubt, wehrten sich die Besatzungen kaum noch. Eine Maschine versuchte zu fliehen, doch ein wohlgezielter Laserschuss durchschnitt ihr Cockpit und ließ auch sie abstürzen.
    Dann senkte sich Ruhe über das Land, gestört nur durch die prasselnden Flammen.
    »Wir sollten ein paar Klone zu den Wracks schicken«, knurrte Crow im Angesicht seines Triumphs, »um Waffen und Kleidung einzusammeln. Und danach« - er richtete den Blick in die Ferne - »brechen wir auf nach Waashton!«
    ***
    Im Pentagon gab es einen Raum, der keine Nummer hatte und offiziell gar nicht

Weitere Kostenlose Bücher