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283 - Der Zorn der Königin

283 - Der Zorn der Königin

Titel: 283 - Der Zorn der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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berichten gibt. Vielleicht würde es die Sache vereinfachen, wenn Sie mir endlich sagen, worauf Sie eigentlich hinauswollen.« Schmallippig beobachtete sie die bleichhäutige Frau auf der anderen Seite des Tisches.
    Valery Heath schien verunsichert. Ihr Blick flatterte zwischen den beiden Männern an ihrer Seite und der Queen hin und her. Während Mars Hawkins ein gleichgültiges Gesicht zog und nur mit den Schultern zuckte, sog Claudius Merylbone hörbar die Luft ein. Seine haarige Hand ruhte auf dem Lauf des Laserphasengewehrs, das neben ihm am Stuhl lehnte. »Soll die Lügnerin doch erfahren, was Commander Drax uns erzählt hat. Danach schicker wir sie zum Teufel. Ich will sie hier nicht haben.«
    Hass brannte in seinen Augen und Victoria versuchte sich zu erinnern, womit sie diese Abneigung verdient hatte. Gleichzeitig war sie mehr als verblüfft, von Matthew Drax zu hören. War er nicht tot? Im Orbit verschollen? Gleichzeitig regte sich eine gar nicht so alte Erinnerung, ihm und Aruula auf Guernsey begegnet zu sein. Aber ihr blieb nicht die Zeit, darüber nachzudenken.
    Als ob der kahlköpfige Merylbone ihre Gedanken - was ihn betraf - erraten hätte, beugte er seinen Oberkörper vor und schaute sie verächtlich an. »Du hast in deiner Aussage etwas Wesentliches vergessen: Nämlich dass du tot und versteinert sein müsstest, genau wie Leonard Gabriel!«
    »Versteinert?«, echote Victoria. »Was soll das heißen?« Gleichzeitig stieg das unangenehme Gefühl einer bislang verdrängten Erinnerung in ihr hoch.
    »Wenn es stimmt, was Commander Drax uns berichtet hat, wurden alle Technos auf Guernsey von rätselhaften Schattenwesen versteinert«, ergriff Valery Heath das Wort. »Er brachte uns zum Beweis Leonards abgebrochenen Finger mit dem Siegelring des Prime. [5] Wie kann es sein, dass Sie nichts davon wissen?«
    »Ich…« In Victoria Windsors Gedanken tobte das Chaos. »Ich war…« Ihre Stimme versagte. Stein! Von der Schulter ausgehend! Rasende Schmerzen. Langsames Sterben…
    »Ich wusste es!«, donnerte Merylbone. »Drax hat uns verarscht! Hab ich's nicht gleich gesagt?« Er beugte sich wieder zu Victoria hinunter. »Gabriel lebt, richtig? Und du machst mit ihm gemeinsame Sache! Warum unterstützt du den Mörder von Dubliner junior? Weil er wegen deinem armseligen Leben die Glaskuppel den Taratzen überlassen hat? Teilt er inzwischen das Lager mit dir? Wo hat er sich versteckt?« Merylbones Stimme überschlug sich. Sein Gesicht glich einer verzerrten Fratze.
    Victoria Windsor schnappte nach Luft. Sowohl die ungeheuerlichen Anschuldigungen, die der junge Techno von sich gab, als auch der Ton, den er anschlug, gingen eindeutig zu weit. Aber es half ihr, wieder zu sich zu kommen und die Erinnerungen zu verdrängen.
    Am liebsten hätte sie den Kerl geohrfeigt und wäre gegangen. Doch noch brauchte sie diese Leute. »Ich weiß nicht, wovon du redest. Das letzte Mal, dass ich Sir Leonard sah, war auf Guernsey!«
    »Ich glaube dir kein Wort! Der verletzte Junge war doch nur ein Vorwand, dich hier einzuschleichen, um uns auszuspionieren und danach Leonard Bericht zu erstatten. Mir kannst du nichts vormachen«, schnaubte Merylbone. »Ein abgekartetes Spiel! So wie damals mit der Glaskuppel. Würde mich nicht wundern, wenn du auch mit dem Tod von Cinderella Loomer zu tun hättest.«
    »Halt's Maul, Claudius!«, mischte sich jetzt Mars Hawkins ein. »Die Glaskuppel ist längst Vergangenheit und Cinderella ist an einer Seuche gestorben. Schon vergessen?«
    Überrascht schaute die Queen ihren einstigen Liebhaber an. Von ihm hatte sie am allerwenigsten Beistand erwartet. Seit ihrer Ankunft hatte der rotlockige Adonis kaum ein Wort mit Victoria gewechselt und war ihren Blicken ausgewichen. Zornig sah er aus, während er jetzt den jüngeren Merylbone in ein Streitgespräch verwickelte. Zornig und schön. Victoria schluckte. Sie zwang sich, jetzt nicht über ihn und das, was sie beide einst verbunden hatte, nachzudenken.
    Sie musste sich auf das Wesentliche konzentrieren: Die zerstörte Glaskuppel hatte sie bereits auf den Weg hierher entdeckt. Was damit geschehen war, interessierte sie nur zweitrangig. Der Tod Cinderella Loomers berührte sie irgendwie. Wie sehr hatte sie damals gehofft, dass die tapfere Frau ihre Flucht vor Leonard überleben würde. Ihr Tod musste den Hass der Demokraten auf den ehemaligen Prime von Salisbury noch gesteigert haben. Und jetzt befürchteten sie, der Despot wäre mit ihr nach London

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