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283 - Der Zorn der Königin

283 - Der Zorn der Königin

Titel: 283 - Der Zorn der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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war Victoria Windsor zu nichts mehr zu gebrauchen. Darum schloss Mars Hawkins sich den Demokraten um Josephine Warrington an.
    Mit der ehemaligen Prime von London würde er niemals etwas anfangen. Bei ihr spielte er die Rolle des erwachsenen, verständnisvollen Sohnes. Und während er jetzt das Funkgerät aktivierte, bereitete er sich auf genau diesen Auftritt vor.
    Die Warrington hielt mit Leutnant Samuel Armadie und zwei Dutzend aus der Bevölkerung rekrutierten Bunkersoldaten die Stellung auf dem Hauptstützpunkt der Demokraten in Northolt. Mars, der für Sicherheitsanlagen, Funk und Radar zuständig war, erstattete ihr täglich Bericht über die Fortschritte im Bunker.
    Im Plauderton erkundigte er sich zunächst nach ihrem Befinden. Dann teilte er ihr mit, dass die Schäden des vergangenen Themsehochwassers in den nächsten Tagen beseitigt wären und sie dann den südlichen Wohntrakt in Angriff nehmen könnten.
    »Gute Arbeit, Mars. Wie sieht es aus mit feindlichen Aktivitäten?«
    Hawkins grinste. Er dachte an den heruntergekommenen Spencer, der ihm vor einigen Tagen einen Besuch abgestattet hatte. Der Schrotthändler agierte hin und wieder als Späher für die Demokraten. Diesmal hatte der Mann erfreuliche Nachrichten aus Chelsea, wo die Lords hausten, mitgebracht.
    »Wie ich aus verlässlicher Quelle weiß, sind die Socks mit Ärger in ihren eigenen Reihen beschäftigt. Außerdem verwenden sie ihre Energie derzeit darauf, ein Schiff zu bauen; weiß der Teufel, warum. Und die Taratzen mucksen sich nicht. Wahrscheinlich hocken sie in den zugigen Löchern irgendwelcher U-Bahnschächte und lecken immer noch ihre Wunden. Du musst dir also keine Sorgen machen.«
    Josephine Warrington sorgte sich dennoch. Den Schiffsbau der Lords fand sie bedenklich, vermutete eine geplante Attacke gegen den Bunker. »Wahrscheinlich wollen sie vom Fluss her angreifen«, überlegte sie und bat Hawkins, der Sache nachzugehen. Dann warnte sie ihn davor, die Taratzen zu unterschätzen. Auch wenn ihre Anzahl sich seit den letzten Kämpfen sehr reduziert hatte, war deren König Hrrney durchtrieben genug, die Arbeiten im Bunker durch irgendeine Hinterlist nachhaltig zu stören.
    Während der Computerspezialist ihren Worten geduldig lauschte und ab und zu beteuerte, alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, legte er lässig die Beine auf den Computertisch und nippte an seinem Kaffee. Gelangweilt glitt sein Blick über die Bildschirmmonitore, die den Westflügel, die technischen Anlagen und den Eingangsbereich überwachten. Er stutzte, als in Letzterem Valery Heath auftauchte.
    Sie war auf dem Weg zum unteren Segment des Westflügels. Und sie war nicht alleine. Zwei Frauen stiegen hinter ihr die Eisenstufen der Wendeltreppe hinunter, gefolgt von einem Soldaten, der den leblosen Körper eines Kindes im Arm hielt. Mars kniff die Augen zusammen. Offenbar war das Kind verletzt. Neugierig zoomte er die Gesichter der fremden Frauen näher heran.
    Plötzlich riss er die Beine vom Tisch und sprang auf. Ungläubig starrte er auf das Monitorbild. So, als sähe er ein Gespenst. »Beim Himmel über London«, keuchte er.
    »Was ist los?«, tönte Josephines Stimme aus dem Lautsprecher.
    »Lady Victoria Windsor… sie ist hier!« Blass und verwirrt sackte Mars zurück auf den Stuhl. »Die Queen ist zurückgekehrt«, flüsterte er heiser.
    ***
    Stunden später
    Nach ihrer Ankunft hatte man Lady Victoria und Enna reichlich verköstigt und ihnen eine Unterkunft zugewiesen. Sie bekamen sogar die Möglichkeit zu baden und erhielten frische Kleidung. Doch der vermeintlich freundliche Empfang entpuppte sich schon bald als Vorspiel für ein Tribunal ganz besonderer Art. Während die Fischersfrau in ihrer Unterkunft verbleiben musste, wurde Victoria in einen spärlich möblierten Raum geführt. Zum »Informationsaustausch«, wie die ehemalige Octavian Valery Heath betonte.
    Länger als zumutbar saß die Ex-Queen nun schon auf einem harten Stuhl, vor ihr zwei zusammengeschobene Tische. Dahinter Valery Heath, Mars Hawkins und Claudius Merylbone. An den Tischenden stand jeweils ein Bunkersoldat. Mit unbewegten Gesichtern stierten sie auf die Wand in Victoria Windsors Rücken. Das Wort führte Valery Heath. Ein besorgter Ausdruck lag auf ihrem Gesicht, als sie die ehemalige Königin jetzt zum wiederholten Mal nach den Vorfällen auf Guernsey und über ihre Reise hierher befragte.
    Allmählich riss Victoria der Geduldsfaden. »Ich habe alles gesagt, was es zu

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