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284 - Augen der Ewigkeit

284 - Augen der Ewigkeit

Titel: 284 - Augen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Fröhlich
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Schlaganfall hinstellen.«
    ***
    Gegenwart, 2526
    Als Matt am nächsten Morgen vor die Tür von Ireens Hütte trat, empfing ihn das gleiche triste Wetter, das ihn am Abend zuvor verabschiedet hatte. Den Himmel bedeckte eine tiefgraue Wolkenschicht, die sich hartnäckig weigerte, mehr Sonnenstrahlen als nötig passieren zu lassen. Wenigstens regnete es nicht.
    Hinter ihm traten Aruula, Victoria und Roos heraus. Mit etwas Verzögerung kam auch Xij, die sich von Ireen die Zubereitung des schauderhaften Tees erklären ließ. Hatte der ihr wirklich geschmeckt oder betrieb sie nur Konversation?
    »Ihr wollt zu der Schatzkammer!« Rev'rend Martyr trat mit grimmigem Gesichtsausdruck zwischen zwei Hütten hervor.
    Matt versuchte mit einem Lächeln das Eis zu brechen. Vergeblich. »Das ist richtig.«
    »Oh, ihr Leichtgläubigen! Verfallt der Verlockung des Reichtums und merkt dabei nicht, dass euch der HERR eine Prüfung auferlegt. Ich beschwöre euch! Glaubt nicht an die Legende von Moong. Es wartet kein falscher Gott hinter dem Portal, der euch mit Macht überschüttet.«
    Martyr bewies eine erstaunlich klare Sicht auf die Dinge, wie Matt fand. Doch bereits mit den nächsten Sätzen verdarb der Rev'rend den guten Eindruck wieder.
    »Es gibt nur einen HERRN. Die Schatzkammer ist ein Ort gotteslästerlichen Treibens. In ihr fanden Experimente statt, die die Schöpfung GOTTES verhöhnten. Und so wird er herabfahren und jeden zerschmettern, der diesen Ort zu betreten versucht.«
    Matt legte ihm die Hand auf die Schulter und zwinkerte ihm vertraulich zu. »Keine Angst, heiliger Mann. Deine Sorge ist unbegründet. Wir wollen gar nicht in die Schatzkammer. Wir wollen einen Menschen aus den Fängen der Dämonen retten.«
    Als sie sich dem Dorfausgang näherten, hörten sie noch immer die Stimme des Rev'rends, die ihnen nachrief: »Widersteht! Kämpft gegen die Versuchung an. Bleibt standhaft und der HERR wird euch belohnen.«
    Auf halbem Weg zum Amphibienpanzer verwehte seine Predigt endlich.
    Plötzlich keuchte Roos laut. »Das Monstrum!«
    Sie mussten das Mädchen erst überzeugen, dass PROTO ein Fahrzeug und kein Monster war. Nachdem Matt sein Geburtsdatum in das Codefeld getippt hatte, sank das hintere Schott herab.
    »Ich steige nicht in den Bauch dieses Ungetüms!«, schrie Roos.
    Aruula nahm sie zur Seite und redete beruhigend auf sie ein. Matt konnte nicht hören, was sie sagte, aber das Mädchen entspannte sich sichtlich und gab die Abwehrhaltung auf.
    Wenige Minuten später machten sie sich auf den Weg. Gestern im Dunkeln, von der Wärmebildkamera geleitet und von mächtigen Baumstämmen immer wieder auf eine andere Route gezwungen, waren sie mehr oder weniger planlos durch den Wald geirrt. Deshalb wollte Matt nicht den tiefen Spuren folgen, die sie hinterlassen hatten.
    Stattdessen lotste Roos sie auf den richtigen Weg, nachdem sie das Konzept eines Bildschirms verstanden hatte. So erreichten sie bereits kurze Zeit später den Hügel, auf dem sie gestern Rast gemacht hatten.
    Matt und Aruula stiegen aus und durchkämmten die Gegend. Die anderen blieben aus Sicherheitsgründen im Panzer.
    Das Ergebnis fiel ernüchternd aus. Sie fanden zwar den Ort, an dem Roos den Morlocks in die Falle gegangen war. Das Erdloch, in das sie das Mädchen gezogen hatten, war jedoch inzwischen verschüttet.
    »Mist!«, schimpfte Matt. »Wie kann das sein?«
    »Ich denke, sie benutzen diese Art von Zugang nur für ihre Fallen«, sagte Aruula. »Wenn die ihren Zweck erfüllt haben, zerstören sie ihn. Oder aber…«
    »Oder?«
    »Oder sie haben uns erwartet und wollten nicht, dass wir sie finden.«
    Dafür sprach auch, dass sie in der Gegend keine einzige Falle mehr fanden - aber mehrere verschüttete Löcher. Sie kehrten zu PROTO zurück und verkündeten die schlechte Nachricht.
    »Vielleicht sollten wir dort suchen, wo wir Roos befreit haben«, meinte Aruula. »Bei der Ruine von diesem Gemäuer.«
    »Gute Idee«, sagte Matt.
    »Finde ich auch«, stimmte Xij zu. »Darf ich fahren?«
    »Hm… von mir aus.«
    Neuerlich folgten sie Roos' Anweisungen. Diesmal achteten sie allerdings darauf, dass sie nicht wieder vor einer Mauer landeten, und näherten sich deshalb von der anderen Seite.
    »Was ist das?« Xij stoppte PROTO inmitten dünnerer Bäume. Auf den Monitoren sahen sie, dass wenige Meter vor ihnen eine überwucherte Rampe schräg in die Tiefe führte.
    »Das ist das Portal zur Schatzkammer«, sagte Roos.
    »Fahr noch ein bisschen näher

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