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2883 - Die Schattenmacht

2883 - Die Schattenmacht

Titel: 2883 - Die Schattenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Blair.
    Er hatte nicht vor, die Waffe gegen die scheinbar unbewaffneten Männer einzusetzen. Ihre Kleidung sowie das Auftreten ließen eine Vermutung in ihm aufsteigen. Mit wenigen Sätzen war Blair vor der Motorhaube des SUV und richtete drohend die Waffe auf die Frontscheibe.
    »Aussteigen und die Hände so halten, dass ich sie gut sehen kann«, befahl er.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er June, die sich aufgerappelt hatte und sich jetzt mit bitterbösem Gesichtsausdruck dem Wagen näherte.
    »Alles in Ordnung bei dir?«, fragte Blair.
    »Ich bin unverletzt, was man von diesen Kerlen gleich nicht mehr behaupten kann«, fauchte June.
    Sie war offensichtlich in ihrer Ehre verletzt worden, wenn sie dermaßen vor Wut schäumte. Blair behielt die beiden Männer im Blick, die sich zögernd aus dem Wagen schälten. Sie hielten brav ihre Hände in die Höhe, um keine falschen Reaktionen auszulösen.
    »Beeilung! Legen Sie sich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden«, befahl Blair.
    Einer der Passanten musste den Notruf gewählt haben, denn ein Streifenwagen bremste scharf hinter dem SUV ab. Die Warnlampen blinkten und als das Sirenengeheul abebbte, rief einer der Cops Blair an.
    »NYPD! Runter mit der Waffe«, sagte er.
    »FBI! Special Agent Clark, und das ist mein Partner, Special Agent Duvall«, rief June.
    Sie hielt die Marke so, dass die Cops sie gut erkennen konnten. Mit verblüfftem Gesichtsausdruck tauchten die beiden Officer hinter den offenen Fahrzeugtüren auf und traten auf den Gehsteig.
    »Halten Sie bitte die Schaulustigen auf Abstand, Officer. Wir müssen uns erst einmal ansehen, mit wem wir es zu tun haben«, sagte Blair.
    Die beiden Officer tauschten einen verwirrten Blick aus.
    »Wenn ich mich nicht sehr täusche, handelt es sich um Steve Obrinsky und David Locke. Der Wagen ist auf Obrinsky zugelassen, Agent Duvall«, antwortete der ältere Cop.
    Als er auf die Sturmhaube des linken Mannes am Boden deutete, nickte Blair zustimmend. Der Officer ging in die Hocke und zog die Haube vom Kopf des Mannes.
    »Dachte ich mir doch, dass es Obrinksy ist. Und da haben wir ja auch seinen Freund, David Locke«, sagte er dann.
    Mit einem schnellen Ruck zog der Cop auch dem zweiten Mann die Sturmhaube vom Kopf. Verblüfft schaute Blair den Officer an.
    »Sie kennen die Männer offensichtlich sehr gut, Officer. Was haben Obrinsky und Locke mit einem radikalen Aktivisten wie Wendell zu schaffen?«, fragte er.
    Der Cop gehörte zum nächsten Revier und kannte die beiden Männer bestens, die so gerne selbst als hartgesottene Aktivisten gegolten hätten.
    »Obrinksy und Locke sind Mitläufer, Agent Duvall. Diese Nummer mit der Ablenkung muss ihnen Wendell eingeflüstert haben. Sie bewundern Typen wie ihn und würden quasi alles tun, um sich bei Wendell einzuschmeicheln«, erklärte der Officer.
    Es hatte Erfolg gehabt, da Carl Wendell im entstehenden Chaos tatsächlich das Weite gesucht hatte. June war ausgesprochen wütend, dass sie von zwei Mitläufern lange genug außer Gefecht gesetzt worden war, um Wendell die Flucht zu ermöglichen.
    »Das wird Ihnen noch leid tun! Sie haben die Ermittlungen des FBI behindert und dabei einen Bundesagenten angegriffen«, drohte sie.
    Ein Blick in die Gesichter der beiden Männer, die immer noch am Boden lagen, sagte Blair genug. Er dirigierte seine Partnerin sanft ein Stück zur Seite und sprach auf June ein.
    »Wenn du Obrinksy und Locke so behandelst, tust du ihnen nur einen Gefallen. Die möchten doch gerne zu den harten Jungs gerechnet werden. Willst du sie wirklich aufwerten?«
    Einige Sekunden lang starrte June finster an Blair vorbei zu Obrinsky und Locke. Da die größte Wut mittlerweile verflogen war, nahm sie die Logik der Argumentation auf.
    »Na, schön. Vermutlich hast du recht«, stimmte sie zu.
    Dann fiel ihr Blick auf die Journalistin, die sich gerade absetzen wollte. Doch June holte Tanja Hobbs blitzschnell ein und packte sie am Oberarm.
    »Nicht so schnell, Tanja. Wir müssen noch miteinander reden«, sagte sie.
    Obwohl die Journalistin sich gegen diese Behandlung verwahrte, blieb June unerbittlich. Sie schob Hobbs zurück ins Foyer des Mietshauses, wohin ihnen Blair folgte.
    »Die Cops nehmen Obrinksy und Locke mit. Es wird eine Anzeige wegen ungebührlichen Verhaltens im Straßenverkehr geben«, sagte Blair.
    Auf diese Weise kamen die beiden Männer nicht ungestraft davon, doch mit einer solchen Anzeige konnten sie bei den wirklich radikalen Aktivisten keinen Staat

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