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2883 - Die Schattenmacht

2883 - Die Schattenmacht

Titel: 2883 - Die Schattenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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teilte. Eine Stunde später betraten wir den Empfangsbereich der Abrahams Security Group -Niederlassung im Meatpacking District.
    »Sean? Der macht gerade Pause«, sagte die Mitarbeiterin.
    Zum Glück erwischten wir eine auskunftsfreudige Person, die uns auch den vermutlichen Pausenort ihres Kollegen verriet. Zehn Minuten später schlenderten Phil und ich durch die Parkanlage der ehemaligen High Line. Es war beachtlich, was die Gartenbauarchitekten auf der Trasse aufgebaut hatten. Der High Line Park zog viele Menschen aus den umliegenden Unternehmen an, die im Grünen ihre Pausen verbrachten. Offenkundig gefiel es nicht nur den Mitarbeitern der vielen Modelabels, die ihre Firmensitze in den Meatpacking District verlegt hatten.
    »Hallo, Sean. Wir haben einige Fragen, die Sie uns gerne beantworten sollten«, sagte ich.
    Der hochgewachsene Sicherheitsmann schaute verblüfft auf, als ich ihn ansprach. Auf der Parkbank neben ihm lagen die Verpackungsreste seines Mittagessens sowie die Tageszeitung. Ich deutete auf die gut lesbare Schlagzeile.
    »Sie haben ja schon mitbekommen, dass die Verbindung zwischen den Morden und dem Trust öffentlich bekannt geworden ist«, sprach ich weiter.
    Der Blick von Doherty huschte kurz hinunter zur Zeitung, bevor er wieder zu uns aufschaute.
    »Ja, sicherlich. Ich weiß nur nicht, wie ich Ihnen dabei weiterhelfen kann«, erwiderte er.
    Doherty war ein guter Sicherheitsmann. Das verriet seine professionelle Zurückhaltung und erleichterte es mir gleichzeitig, ihn bei seiner Ehre zu packen.
    »Ihnen hat es nicht gefallen, dass Sie uns beschatten sollten. Sie sind ein Profi, und der Auftrag war nicht nach Ihrem Geschmack«, sagte ich.
    Er protestierte nicht, womit er seine stumme Zustimmung signalisierte.
    »Der Trust ist sehr mächtig und sicherlich auch für Ihre Firma als Kunde von besonderer Bedeutung. Wie wirkt es sich aber auf Ihren professionellen Ruf aus, wenn Ihnen die internen Machtkämpfe entgehen?«, fuhr ich fort.
    Für den Moment hatte ich Doherty nur verwirrt, doch genau das wollte ich auch erzielen. Er schaute mich fragend an.
    »Die beiden Morde könnten durchaus auf das Konto Ihres Auftraggebers gehen, der unsere Beschattung nur zu seiner eigenen Absicherung angeordnet hat«, sagte ich.
    Es war weit hergeholt, und sollte Doherty mich nach passenden Beweisen oder nur Indizien fragen, würde er es auch sofort erkennen. Ich konnte nur darauf setzen, dass Doherty sich solche Gedanken noch nicht gemacht hatte und wir ihn deswegen mit den Vorwürfen überraschten.
    »Morde innerhalb des Trusts, um einen Posten zu besetzen?«, fragte er ungläubig.
    Phil verdeutlichte ihm, welche Macht von der Position des Ratsvorsitzenden ausging. Nachdem mein Partner Doherty die politischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten aufgezeigt hatte, schwieg der eine Weile sehr nachdenklich.
    »Diese Aspekte sind mir neu, Agent Cotton. Wenn das FBI aber unseren Auftraggeber verdächtigt, sollten Sie lieber mit ihm persönlich reden. Was wollen Sie von mir?«, sagte er schließlich.
    Es wurde Zeit, ein wenig deutlicher zu werden.
    »Loyd Peterman ist durch die beiden Morde zu einem von zwei heißen Kandidaten auf den Posten geworden. Sollte es jetzt auch noch Terence Blake erwischen, wäre der Weg frei«, sagte ich.
    Ein verstehendes Leuchten stieg in Dohertys Augen auf.
    »Mir sagt der Name Blake nichts, Agent Cotton. Und soweit ich informiert bin, wurde der Beobachtungsauftrag gegen Sie zurückgezogen. Zufrieden?«, antwortete er.
    Ich hatte meine Antwort erhalten, ohne dass Doherty uns irgendwelche Firmengeheimnisse verraten musste. Mehr durften wir nicht erwarten.
    »Absolut, Sean. Sollten Sie etwas erfahren, was für unsere Ermittlungen wichtig sein könnte, melden Sie sich bitte«, erwiderte ich.
    Ich drückte dem Sicherheitsmann meine Visitenkarte in die Hand und gönnte Doherty noch einige Minuten in der Mittagssonne.
    Auf dem Weg zurück zum Jaguar sprachen Phil und ich über das Ergebnis der Befragung.
    »Die Abrahams Security Group arbeitet nicht für Blake und hat auch keinen Auftrag, der sich gegen den Steuerfachmann richtet. Es dürfte interessant sein, Blakes Haltung dazu zu erfahren«, sagte Phil.
    Wusste der Steuerexperte, dass ihm keine Gefahr drohte? War er deswegen so sicher, weil die Morde auf sein Konto gingen? Nicht nur Phil war sehr gespannt, welchen Eindruck Blake später bei dem Gespräch vermitteln würde.
    ***
    Es war für Tanja Hobbs eine Herausforderung, wenn man ihr

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