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2883 - Die Schattenmacht

2883 - Die Schattenmacht

Titel: 2883 - Die Schattenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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es nicht kommen, sonst ist die wichtige Funktion des Trusts gefährdet«, erwiderte Green.
    »Welche Funktion meinen Sie, Sir?«, fragte ich.
    Ein kurzer Blickwechsel mit Mr High folgte, der den auffordernden Blick des Beraters kühl erwiderte. Offensichtlich bestand Uneinigkeit zwischen ihnen, wie viel Phil und ich über den Trust wissen durften. Mit einem verärgerten Gesichtsausdruck wandte Shayne Green sich zu mir.
    »Die Mitglieder des Trusts betätigen sich als Berater der Regierung, Agent Cotton. Wir agieren im Hintergrund und wollen auch, dass es so bleibt«, antwortete er.
    Hatte Green soeben zugegeben, selbst ein Mitglied des Trusts zu sein? Für mich hatte es so geklungen, aber ansonsten war der Informationsgehalt seiner Antwort eher gering.
    »Verstehe, Sir. Haben Sie eine Vermutung, wer diese Tatsache gerne ändern möchte?«, bohrte ich weiter.
    Allem Anschein nach lieferte Green uns soeben das Motiv für den Mord an Senator Gibbs. Ich erwartete daher, dass er auch einen konkreten Verdacht hegte.
    »Es gibt eine Reihe von Gruppierungen, denen solche Beratertätigkeiten ein Dorn im Auge sind. Sie entwickeln dazu unsinnige Verschwörungstheorien und verbreiten diese im Internet«, sagte der Berater.
    Seine Vermutung ging in die Richtung, dass wir es mit einer radikalen Gruppe der Anonymus -Bewegung zu tun hätten. Mir war bislang nicht bekannt gewesen, dass es einen solchen gewaltbereiten Ableger überhaupt gab.
    »Ich wusste nicht, dass von dieser Bewegung auch Gewalt ausgeht«, räumte ich ein.
    Es folgte der zweite Blickwechsel zwischen Green und unserem Chef. Meine Fragen berührten offenbar eine sensible Thematik. Über den Umgang damit herrschte keine Einigkeit zwischen Mr High und Shayne Green.
    »Wir kennen immerhin den sogenannten militanten Block, Jerry. Beim G8-Gipfel in Kanada gingen diverse Anschläge von diesen Vermummten aus«, erwiderte Mr High.
    Das wusste ich natürlich auch. Tatsache war jedoch genauso, dass diese Gewalt sich vornehmlich gegen Gegenstände und nicht gegen Menschen richtete. Die einzige Ausnahme stellten die Kämpfe zwischen den Vermummten und den Polizeikräften dar. Der Schritt bis zu einem Mord an einem Senator einschließlich öffentlicher Zurschaustellung erschien mir reichlich groß.
    »Dann schlagen Sie also vor, dass wir unsere Ermittlungen auf die Anonymus -Bewegung konzentrieren?«, fragte ich skeptisch.
    An Phils Gesichtsausdruck konnte jeder ablesen, wie schwer er sich ebenfalls mit dieser Vorgabe tat.
    »Fangen Sie einfach damit an und sehen Sie, wie weit Sie kommen«, antwortete Green.
    Diese Anweisung war mir viel zu vage und daher setzte ich sofort zum Protest an. Doch Mr High kam mir zuvor.
    »So arbeiten wir aber nicht, Mister Green. Meine Agents verfolgen Hinweise und Spuren, aber nicht wahllos Anhänger einer Gruppierung«, sagte er.
    Erneut verfinsterte sich die Miene des Beraters, der offenkundig nicht mit so viel Widerstand gerechnet hatte.
    »Bleiben Sie vorerst an den Hinweisen dran, die zurzeit vorliegen. Sollte ich neue Anweisungen für Sie haben, lasse ich es Sie wissen«, wandte Mr High sich an uns.
    Wir verstanden den Wink und verließen das Büro. Kaum saßen Phil und ich hinter unseren Schreibtischen, diskutierten wir über die seltsame Besprechung.
    »Green hat quasi eingeräumt, selbst ein Mitglied im Bay Colony Trust zu sein«, stimmte Phil zu.
    Mein Partner interpretierte die Aussage des Beraters also genauso wie ich. Ging es Shayne Green nur darum, das Geheimnis des Trusts zu bewahren?
    »Mir will nicht einleuchten, dass ein Mann mit Greens Hintergrund uns eine dermaßen nutzlose Anweisung erteilt«, sagte ich.
    »Vielleicht taugt der Hinweis mehr, als wir jetzt annehmen«, sagte ich.
    Phil schaute ungläubig hoch.
    »Ist das dein Ernst, Jerry? Willst du tatsächlich auf die Jagd nach den Unbekannten hinter der Guy-Fawkes-Maske gehen?«, fragte er.
    »Nein, aber vielleicht sollte man den Hinweis auf eine radikale Splittergruppe verfolgen«, antwortete ich.
    Es war kein sehr verlockender Gedanke, trotzdem unterstützte Phil mich bei den Nachforschungen. Zunächst beschränkten wir uns auf die Hinweise, die wir in unserem Computer finden konnten. Ich schickte eine Anfrage an verschiedene Behörden im In- und Ausland. Vielleicht gab es irgendwo Informationen über eine radikale Gruppe, die für einen Mordanschlag auf Senator Gibbs in Betracht kamen.
    ***
    Kurz vor sechs Uhr morgens hatte James Oyster sein Büro betreten, so wie er es

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