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2883 - Die Schattenmacht

2883 - Die Schattenmacht

Titel: 2883 - Die Schattenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Mitgliedern des Trusts wirklich nur mit Männern ohne jedes Machtstreben zu tun haben«, sagte ich.
    Phil und ich verließen das Büro, um uns einen Terminplan zu erstellen. Es standen sechs Namen auf der kurzen Liste, sodass wir uns jeweils drei davon vornahmen. Zuerst nutzten wir unsere eigenen Informationszugänge, um möglichst viel über den Privat- beziehungsweise Berufsmenschen hinter dem Namen zu beschaffen. Da es Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens waren, gab es jede Menge interessanter Informationen.
    »Hast du bei einem deiner Kandidaten einen Hinweis auf seine Zugehörigkeit zum Bay Colony Trust gefunden?«, fragte Phil.
    Das war nicht der Fall und stellte sich auch bei Phil nicht anders dar. Es würde spannend werden, die Männer näher kennenzulernen.
    »Wir müssen aufbrechen, Jerry. Terence Blake erwartet uns in vierzig Minuten in seiner Kanzlei«, sagte Phil.
    Mir war der Name des Spezialisten für internationales Steuerrecht nur aus den Medienberichten vertraut.
    »Erzähl mir mehr über Blake, Phil. Was sollte ich über den Mann wissen?«, forderte ich.
    Während ich den Jaguar durch den Nachmittagsverkehr über die Straßen von Manhattan steuerte, lauschte ich den Ausführungen meines Partners. Alles in allem klang es reichlich unspannend, womit Terence Blake sich seinen Wohlstand erwirtschaftet hatte. Wir erreichten den Sitz der Kanzlei zehn Minuten vor der vereinbarten Zeit.
    »Nehmen Sie bitte in der Lounge Platz, Gentlemen. Mister Blake hat noch einen Termin«, sagte die Mitarbeiterin.
    Es waren sehr gediegene Räume, in denen erdige Farbtöne überwogen. Der Namenszug der Kanzlei war mit goldfarbenen Lettern hinter dem Empfangstresen angebracht worden. Alle weiblichen Angestellten trugen Kostüme oder Hosenanzüge in gedeckten Farben, während ihre männlichen Kollegen überwiegend dunkelblaue und graue Anzüge anhatten. Die Räume und Mitarbeiter vermittelten das Bild maximaler Seriosität.
    »Agent Cotton? Agent Decker? Würden Sie mir bitte folgen?«
    Ich hatte die Tür zum Büro von Terence Blake nicht aus den Augen gelassen. Kein Besucher hatte es verlassen, und daher fragte ich mich, um welche Art Termin es sich wohl gehandelt hatte. Natürlich konnte der Steuerfachmann einen telefonischen Termin gehabt haben, aber meine Skepsis war geweckt. Würde Blake uns offen empfangen oder das Gespräch knapp und oberflächlich halten?
    ***
    Terence Blake erhob sich aus seinem Schreibtischstuhl und kam um den Tisch herum. Blake trug seine welligen, braunen Haare sehr kurz, und auch der Kinnbart wirkte frisch ausrasiert. Ähnlich wie Shayne Green achtete der Steuerfachmann auf ein gepflegtes Erscheinungsbild, und doch war seine Kleidung von eher unauffälliger Eleganz.
    »Shayne Green hat mich darüber informiert, was passiert ist. Eine fürchterliche Sache, und ich werde das FBI selbstverständlich bei den Ermittlungen unterstützen«, sagte Blake.
    Schöne Worte, die hoffentlich mehr als nur reine Floskeln waren. Wir schüttelten die Hand des Steuerspezialisten.
    »Setzen wir uns doch. Womit kann ich behilflich sein, Agent Cotton?«, sagte er.
    Ich erklärte ihm, welche Informationen über Senator Gibbs für unsere Ermittlungen von besonderer Wichtigkeit waren. In den grünen Augen Blakes funkelte kurz Ablehnung auf, als ich auf den Bay Colony Trust zu sprechen kam. Doch er beherrschte sich hervorragend und ließ sich Zeit mit der Beantwortung meiner Fragen.
    »Das ist ein ausgesprochen heikles Thema, wie Ihnen Shayne Green sicherlich bereits vermittelt hat«, antwortete Blake.
    Trotz des erkennbaren Widerwillens schilderte Terence Blake uns, was für Aufgaben der Trust allgemein wahrnahm und wie Senator Gibbs’ Stellung innerhalb der Vereinigung gewesen war.
    »Es gibt also einen Rat der Weisen, der sich alle drei Jahre neu aus den Reihen der Mitglieder zusammensetzt. Es sind immer fünf Männer, die aus unterschiedlichen Spezialgebieten ihr Wissen einbringen. Einer dieser Männer wird durch offene Abstimmung unter den fünf Ausgewählten zum Ratssprecher ernannt«, schloss Blake seine Ausführungen.
    Mit keiner Silbe erwähnte der Steuerfachmann, ob der Senator zum Rat gehört hatte oder welche Funktion er in der Verbindung eingenommen hatte.
    »War Senator Gibbs einer der Weisen, Mister Blake?«, hakte ich nach.
    Ein abweisender Ausdruck erschien für einige Sekunden in seinem Gesicht, doch nach erkennbarem Zögern antwortete Blake.
    »In vier Wochen tritt der neue Rat zusammen«,

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