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2883 - Die Schattenmacht

2883 - Die Schattenmacht

Titel: 2883 - Die Schattenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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erwiderte Blake.
    Sollten wir jetzt raten, ob der Senator dazugehören würde? Langsam ärgerte mich das zögerliche Verhalten von Blake.
    »Senator Gibbs war für den Rat berufen worden, richtig?«, fragte ich nach.
    Nach erneutem Zögern bestätigte Terence Blake die Nominierung des Senators.
    »Sollte Senator Gibbs eventuell sogar der neue Ratsvorsitzende werden?«, wollte Phil wissen.
    »Ja, möglicherweise. Er war ein möglicher Kandidat, da in den nächsten Jahren einige Umbrüche im Verteidigungswesen der USA anstehen. Da wäre der Senator mit seinem Wissen von eminenter Wichtigkeit gewesen«, erwiderte Blake.
    Ganz langsam kristallisierte sich für mich ein Bild heraus. Der Bay Colony Trust verfügte über Männer mit großem Spezialwissen und stellte es in Form eines Rates der jeweiligen Regierung zur Verfügung. Die Männer erwarteten dafür keine Bezahlung oder gar Ämter, wie uns Terence Blake mehrfach versicherte.
    »In den nächsten Jahren soll es auch einige einschneidende Veränderungen im Gesundheitswesen geben. Wäre damit nicht auch Loyd Peterman ein guter Kandidat für den Vorsitz des Rates gewesen?«, fragte Phil.
    Es war ein ausgesprochen geschickter Schachzug meines Partners, diesen Namen fast nebenbei ins Gespräch einzubringen. Peterman stand ebenfalls auf der Liste, die Shayne Green für uns erstellt hatte. Phil hätte sich zunächst nur nach dessen Stellung innerhalb des Trusts erkundigen können, doch seine Frage vermittelte einen Wissensstand, über den wir im Grunde überhaupt nicht verfügten.
    »Das geht jetzt aber entschieden zu weit, Agent Decker! Allein die Tatsache, dass wir offen über die fünf neuen Mitglieder des Rates sprechen, ist ein ungewöhnliches Entgegenkommen. Ich weigere mich jedoch, über mögliche Kandidaten für das Amt des Ratsvorsitzenden oder deren Chancen zu sprechen«, wehrte Blake ab.
    Ob dem Mann bewusst war, dass er uns damit auf Umwegen die Frage trotzdem beantwortet hatte? Ich wurde nicht ganz schlau aus Terence Blake. Er taktierte entschieden zu viel, und angesichts ständiger Veränderungen im Umfeld internationaler Steuerabkommen erschien mir seine aktuelle Rolle im Trust durchaus von einiger Bedeutung zu sein.
    »Sie wurden ebenfalls nominiert und kämen als Ratsvorsitzender in Frage, Mister Blake. Möchten Sie deswegen nicht weiter über dieses Thema mit uns sprechen? Haben Sie Angst, es könnte Sie zu einem Verdächtigen im Mordfall Gibbs machen?«, fragte ich provokativ.
    Ein wütendes Funkeln stieg in Blakes grüne Augen auf und dann erhob er sich steif.
    »Das Gespräch ist beendet, Agent Cotton. Ich war sehr kooperativ und lasse mich nicht wie einen Verdächtigen behandeln«, reagierte er aufgebracht.
    Wenige Minuten später saßen Phil und ich wieder im Jaguar. Mein Partner hielt die Liste mit den Namen in der Hand, die Shayne Green für uns zusammengestellt hatte.
    »Weißt du, was ziemlich auffällig ist?«, fragte er.
    Ich hatte zwar eine gewisse Ahnung, schüttelte dennoch den Kopf.
    »Von den sechs Namen auf dieser Liste gehören drei zu dem neuen Rat, der erst in der kommenden Woche gebildet wird. Zufall, oder wollte Green, dass wir uns darauf konzentrieren?«, sagte er.
    »Ich halte es für keinen Zufall, Phil. Green hat es uns zwar nicht verraten, aber uns mit der Nase darauf gestoßen. Offenbar sieht er in dieser anstehenden Ratsbildung ein mögliches Motiv für den Mord an Gibbs. Vielleicht stand der Senator einem der anderen Männer in dessen Bestreben im Weg, der nächste Ratsvorsitzende zu werden«, antwortete ich.
    Für Phil verhielt es sich genauso und mein Partner war sogar schon einen Schritt weiter in seinen Überlegungen.
    »Hinzu kommt, dass neben Gibbs offenbar auch Blake sowie Peterman für die wichtige Funktion des Ratsvorsitzenden in Betracht kamen. Sollte bei den angeblichen altruistischen Motiven doch einmal ein weitaus menschlicheres Bedürfnis aufgekommen sein?«, fragte er.
    Der Gedanke war durchaus verführerisch, da er uns endlich ein starkes Motiv lieferte. Wenn es sich um einen wirklich extrem einflussreichen Posten handelte, verbanden sich damit automatisch auch finanzielle Möglichkeiten. Anstehende Rüstungsausgaben standen genauso zur Debatte wie wirtschaftliche Kernfragen der Pharmaindustrie.
    »Auf jeden Fall sprechen wir auf einmal über finanzielle Anreize in Höhe von etlichen Millionen Dollar«, stimmte ich zu.
    Eventuell hatte ich Shayne Green unrecht getan. Seine kurze Liste barg genügend Potenzial

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