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2883 - Die Schattenmacht

2883 - Die Schattenmacht

Titel: 2883 - Die Schattenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
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sofort zu mir«, sagte der Chef.
    Wir blieben noch über eine Stunde in der alten Fabrik, um die ersten Erkenntnisse der Kriminaltechniker sowie des Rechtsmediziners zu erhalten. Anschließend fuhren wir zurück ins Field Office, um uns beim Chef zu melden.
    »Es war eine gezielte Entführung und ein weiterer Angriff auf ein Mitglied des Bay Colony Trust . Die bisherigen Erkenntnisse lassen auf die Täterschaft einer radikalen Gruppe der Anonymus -Bewegung schließen«, berichtete ich.
    Neben Mr High hörten sich auch June Clark und ihr Partner Blair Duvall unseren Bericht an.
    »Diesen Teil der Ermittlungen übernehmen Sie und Blair«, ordnete der Chef an.
    Beide Kollegen nickten lediglich.
    »Gehörte James Oyster ebenfalls zu den nominierten Ratsmitgliedern?«, fragte Mr High.
    »Diese Frage würden wir gerne Loyd Peterman stellen. Er gehört zu den Männern von Greens Liste und nach Aussage Terence Blakes zu den nominierten Mitgliedern. Möglicherweise wollte er Gibbs den Posten des Vorsitzenden streitig machen«, antwortete ich.
    Ich war sehr froh darüber, dass mit June und Blair zwei weitere Kollegen unmittelbar an den Ermittlungen beteiligt waren. In Hinsicht auf eine Verwicklung der Anonymus -Bewegung waren nach der Entführung und Ermordung Oysters meine Zweifel weniger geworden.
    »Weitere Fragen?«, wollte Mr High wissen.
    Eigentlich hätte ich ihn wegen meiner Skepsis gegenüber den Motiven des Beraters lieber unter vier Augen gesprochen. Andererseits erging es meinen Kollegen ganz ähnlich, weshalb der Zeitpunkt doch nicht so verkehrt sein musste.
    »Haben Sie eine Ahnung, warum Shayne Green uns dermaßen gezielt auf die Gruppe der Fünf Weisen angesetzt hat?«, fragte ich.
    Mr High hob die Augenbrauen und studierte einige Sekunden mein Gesicht. Ich konnte seiner Mimik nicht entnehmen, was in seinem Kopf vorging.
    »Es wirkt seltsam, Jerry. Vorerst gehe ich aber davon aus, dass Mister Green lediglich ein Versprechen halten und uns gleichzeitig effektiv helfen wollte. Sollte sich ein anderes Motiv andeuten, werden wir uns darüber unterhalten«, versprach er.
    Damit war ich zufrieden und verließ gleich danach mit den Kollegen das Büro des Chefs. Wir versammelten uns in Phils und meinem Büro, um June und Blair mehr zu den bisherigen Ermittlungen zu erzählen. Wie üblich wollten wir die weiteren Nachforschungen zwar getrennt betreiben, aber das jeweils andere Team regelmäßig auf dem Laufenden halten.
    »Fragt sich, wer die stummere Kundschaft abbekommen hat«, unkte Blair.
    Das würde sich erst noch erweisen müssen. Aber unser farbiger Kollege hatte recht mit seiner Einschätzung. Weder Menschen, die zu einer Verbindung wie dem Trust gehörten, noch Anhänger der Anonymus -Bewegung waren zugängliche Zeugen. Die Hintergründe waren völlig unterschiedlich, dennoch standen uns schwierige Befragungen bevor.
    ***
    Als June und Blair die Räume der Anonymus -Bewegung nahe der Wall Street betraten, streiften sie überwiegend abweisende Blicke.
    »Cops, oder?«, fragte eine Frau.
    June schätzte das Alter der Frau auf etwa dreißig Jahre, und der Kleidung nach gehörte sie zu den engagierten Bewegungsmitgliedern.
    »Special Agent Clark vom FBI. Das ist mein Partner, Special Agent Duvall«, erwiderte June.
    Der Blick auf die Ausweise war kurz und dann legte die Frau den Kopf leicht schräg, musterte Blair Duvall von unten herauf.
    »Einen Typ wie Ihren Partner könnten wir gut bei den Blockaden gebrauchen«, sagte sie keck.
    »Warum nicht? Kommt ganz darauf an, wogegen sich eure Blockaden richten«, antwortete Blair.
    Ein verblüffter Ausdruck huschte über das schmale Gesicht der Frau, die offenbar mit einer anderen Reaktion gerechnet hatte.
    »Sie wollen sich sicherlich nicht der Bewegung anschließen, Agent Clark. Was wollen Sie also hier?«, fragte sie dann.
    June hatte längst ihr Mobiltelefon aktiviert und die kurze Videosequenz gestartet. Wortlos hielt sie das Display so, dass die junge Frau den Film ansehen konnte.
    »Sie suchen nach zwei Typen mit Guy-Fawkes-Masken und kommen sofort hierher? Diese dämlichen Masken kann sich jeder überall besorgen«, erwiderte die Frau.
    »Verraten Sie uns auch Ihren Namen?«, fragte Blair.
    Da er scheinbar Eindruck auf die Aktivistin gemacht hatte, wollte er diesen Weg gehen. Ein fröhliches Lächeln erhellte das Gesicht der Frau.
    »Mary Goddard, Agent Duvall«, antwortete sie.
    »Schöner Name. Nein, wir bitten um Ihre Unterstützung und verdächtigen

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