2885 - Flammen tilgen alle Spuren
etwa anpumpen«, sagte er grinsend.
»Hast du schon was Neues im Auge?«, wollte Hurricane wissen.
Killer schürzte die Unterlippe. »Vage.«
»Was denn?«
»Weißt du, was ein Numismatiker ist?«
Hurricane nickte. »Einer, der mit Münzen zu tun hat.«
»In die Richtung wird’s wahrscheinlich gehen«, sagte Killer. Mehr gab er aber vorläufig nicht preis. Er drehte sich halb um. Ein Wagen erreichte soeben den Strand. »Da kommt Devil mit seinem Schnäppchen-Mercedes.«
Hurricane sah niemanden auf dem Beifahrersitz. »Wieso ist Munster nicht bei ihm?«
»Er wird es uns gleich sagen.«
Devil fuhr etwas zu schnell. Killer und Hurricane standen auf.
»Was hat der Blödmann vor?«, fragte Hurricane beunruhigt. »Will er uns über den Haufen fahren?«
Devil bremste endlich. Die Reifen gruben sich in den Sand. Devil stieg aus.
»Wo ist Munster?«, fragte Hurricane.
»Keine Ahnung.« Devil zuckte auf eine Weise mit den Achseln, als wäre ihm das im Moment ziemlich egal.
»Iss’n los?«, wollte Killer wissen. Devils Miene beunruhigte ihn.
»Spongebob ist tot«, platzte es aus Devil heraus.
Hurricanes Augen wurden fast so groß wie Radzierkappen. »Was sagst du da? Bist du besoffen?«
»Wieso ist Spongebob tot?«, fragte Killer heiser. »Er war doch nicht so schwer verletzt, dass …«
»Wieso weißt du davon?«, fragte Hurricane.
»Ich hab’s von einem Krankenpfleger«, erzählte Devil mit belegter Stimme. »Ich wollte Spongebob besuchen, aber sein Zimmer war leer. Der Pfleger wollte zuerst nichts sagen, aber ich konnte ihm mit ein paar Lappen die Zunge lösen.«
Hurricane schüttelte fassungslos den Kopf. »Tot. Spongebob. Tot.«
»Ermordet«, setzte Devil noch eins drauf. Er fügte hinzu, auf welche Weise Spongebob sein Leben verloren hatte.
Shit, dachte Killer aufgebracht. Was hat das zu bedeuten? Fangen die Dinge an aus dem Ruder zu laufen? Sind auch wir in Gefahr? Ist jemand auch hinter Hurricane, Munster, Devil und mir her?
»Wir müssen ab sofort auf der Hut sein, Freunde«, sagte er.
»Wir?«, fragte Hurricane schrill. »Wieso wir? Was befürchtest du? Dass Spongebobs Mörder auch uns ins Visier nehmen könnte?« Er ging aufgeregt hin und her, schaufelte mit seinen Schuhen Sand auf und schleuderte ihn zur Seite. »Nein, ich glaube, Spongebob hatte irgendein persönliches Problem. Er war ja verrückt nach dieser Nutte. Wahrscheinlich kam das Unheil aus dieser Richtung. Ich bin sogar ziemlich sicher, dass ich damit nicht falsch liege.«
»Möglicherweise hast du recht«, sagte Killer. »Aber es kann auf keinen Fall falsch sein, mehr als bisher die Augen offen zu halten und ab und zu mal auch einen Blick nach hinten zu werfen.«
»Was ist mit Munster?«, fragte Hurricane.
»Weiß ich nicht«, lautete Devils Antwort. »Ich habe ihn angerufen, aber er hat nicht abgehoben. Also bin ich bei ihm vorbeigefahren, aber er war nicht zu Hause.«
»Mir geht da gerade etwas höchst Unerfreuliches durch den Kopf«, sagte Hurricane.
Devil machte eine beschwichtigende Handbewegung. »Tu uns den Gefallen und behalt’s für dich.«
»Kann ich nicht«, sagte Hurricane. »Ich finde, wir sollten darüber reden. Es hat ja keinen Zweck, den Kopf in den Sand zu stecken und so zu tun, als wäre alles in bester Ordnung.«
Er spuckte ins Wasser. Devil holte einen Flachmann hervor, trank einen Schluck und reichte ihn an Killer weiter.
»Dass niemand weiß, wo Munster ist, steht fest«, sagte Hurricane.
»Er kann jederzeit wieder auftauchen.« Devil bekam den Flachmann von Killer zurück und hielt ihn Hurricane hin.
» Kann .« Hurricane nahm die Flasche. »Muss er aber nicht.« Er trank. »Vielleicht hat sich Spongebobs Mörder auch an ihm vergriffen.« Er gab den Flachmann zurück. »Vielleicht lebt Munster ebenfalls schon nicht mehr.«
Devil steckte die flache Flasche wieder ein. Killer schob die Hände in die Hosentaschen, richtete seinen Blick in die Ferne und fragte in Gedanken: Verdammt, Munster, wo bist du? Was ist passiert? Ist etwas passiert? Oder machen wir uns grundlos Sorgen um dich?
***
Munster war mit Handschellen an ein rostiges Wasserrohr gefesselt. Er wusste nicht, wo er sich befand und wie er hierhergekommen war. Ihm war auch nicht bekannt, wie lange er schon an diesem verdammten Rohr hing.
Irgendwann hatte es heute an seine Wohnungstür geklopft, und er hatte »Ja!« gerufen.
Ein Klempner, der einen Blaumann frisch aus dem Laden trug, hatte ihn gebeten, kurz in seinem Bad nachsehen zu
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