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2886 - Die rätselhafte Waffe

2886 - Die rätselhafte Waffe

Titel: 2886 - Die rätselhafte Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
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meinte er dabei.
    Gut eine Minute später gab er mir die Kopie.
    »Haben Sie sonst noch Informationen, die für uns von Interesse sein könnten? Irgendetwas, das Sie während Ihrer Recherchen aufgeschnappt haben?«, fragte ich ihn.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, sorry. Eigentlich habe ich auch nicht viel recherchiert. Nachdem ich das Video meinem Chefredakteur gezeigt hatte, hat er mir die Story mehr oder weniger vorgegeben. Sie wissen ja, man schreibt, was der Markt verlangt – frei nach Angebot und Nachfrage.«
    »Das ist auch eine Methode«, sagte Phil mürrisch.
    Ich wollte mich in diesem Augenblick zuerst verabschieden, um zu verhindern, dass die beiden wieder aneinandergerieten. Aber das tat ich dann doch nicht. Denn letztlich hatte Phil recht.
    Ich schaute Looney direkt in die Augen. »Ich verstehe, dass Sie Ihren Job machen müssen. Und ich glaube, dass Sie ein guter Mann sind, sonst hätten Sie uns nicht geholfen. Aber ich empfehle Ihnen, in Zukunft gründlich zu recherchieren, bevor Sie eine Story schreiben, insbesondere, wenn Sie damit jemanden in ein schlechtes Licht rücken. Die beiden Agents, die durch das Video und die Artikel in Verruf gebracht wurden, haben schon Dutzende von Malen ihr Leben riskiert, damit Menschen wie Sie das Recht haben, frei zu denken, zu reden und zu schreiben. Und die beiden wären die Ersten, die sich für die Pressefreiheit einsetzen würden. Aber mein Partner hat recht: Mit Freiheit geht auch Verantwortung einher.«
    Looney schluckte. Erst wollte er etwas sagen, dann schwieg er aber doch.
    »Vielen Dank für das Video«, sagte ich.
    Dann verabschiedeten wir uns von ihm.
    Wir stiegen in den Jaguar und fuhren auf direktem Wege zurück zum Field Office. Mit etwas Glück konnten unsere Spezialisten aus dem Videomaterial mehr herausholen als aus der minderwertigen Kopie, die im Internet kursierte.
    ***
    Als wir das FBI Field Office erreicht hatten, gaben wir die Aufzeichnung direkt weiter und gingen dann zu Mr High, der uns in sein Büro bestellt hatte. Offenbar gab es neue Entwicklungen, die er uns mitteilen wollte.
    »Es gibt gute Neuigkeiten«, empfing er uns in seinem Büro.
    Seine bessere Laune unterstrich das Gesagte.
    »Die Agents, die die Aufzeichnungen der Kameras in der Umgebung des Tatorts analysiert haben, sind fündig geworden«, fuhr er fort und deutete auf den Monitor auf seinem Schreibtisch. »Hier, das ist der Mann, von dem Benjamin Rowland das Phantombild erstellt hat. Er hat die Aufzeichnung bereits gesehen und das bestätigt.«
    Das Video zeigte einen Mann, der in der Dunkelheit unterwegs war. Dabei konnte man sein Gesicht einen kurzen Augenblick lang erkennen. Uhrzeit und Datum wiesen darauf hin, dass die Aufnahme kurz nach dem Zwischenfall in der Gasse gemacht wurde, also nur wenige Minuten nachdem Mike Kwath von Joe Brandenburgs Kugel getroffen worden war.
    »Eine zweite Kamera hat ihn ebenfalls aufgezeichnet«, fuhr Mr High fort. »Wir können somit rekonstruieren, dass dieser Mann aus dem Haus direkt neben der Gasse kam, dem Haus, in dem sich das Aufnahmegerät der Kamera befunden hatte und in dem der Hausmeister wohnt.«
    »Na prima«, meinte Phil. »Das ist ein weiterer Indizienbeweis, der Joe und Les entlastet.«
    Mr High nickte. »Ja, aber tatsächlich nur ein Indizienbeweis. Ich habe die Videos Agent Donnaough gezeigt und er hat nach einem eingehenden Gespräch zugestimmt, die Aufzeichnungen und die Aussage von Mister Rowland bei seinen Untersuchungen zu berücksichtigen. Ob das allerdings seine allgemeine Haltung bezüglich der Angelegenheit ändert, wage ich zu bezweifeln.«
    »Immerhin sind wir einen Schritt weiter und können den Mann auf dem Video, der sich Bill Jobs genannt hat, nun wahrscheinlich besser identifizieren«, sagte ich.
    »Das ist richtig, die entsprechenden Maßnahmen habe ich bereits in die Wege geleitet«, stimmte Mr High zu. »Aber wie auch immer wir es drehen und wenden: Wir müssen diesen Mann finden und von ihm die Wahrheit erfahren. Die Beweislage ist äußerst dünn, sodass wir wahrscheinlich auf ein Geständnis angewiesen sind.«
    »Das könnte schwierig sein«, meinte Phil. »Wenn dieser Kerl die Schüsse auf Mike Kwath provoziert hat und ebenfalls für den Tod der beiden Zeugen, Nicolas Flanigan und Taluah Berginsson, verantwortlich ist, wird er nicht so einfach auspacken. Seine Vorgehensweise weist darauf hin, dass es sich bei ihm um einen Profi handelt. Wir sollten etwas gegen ihn in der Hand haben, um ihn zum

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