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2887 - Der Tod gab mir die Hand

2887 - Der Tod gab mir die Hand

Titel: 2887 - Der Tod gab mir die Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
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freute Lesley Swinton merklich. Und Annalynne Boyle auch.
    »Er arbeitet im mittleren Bereich eines weit verzweigten Drogennetzes«, sagte Swinton. »Ich habe mich erkundigt. Ganz oben, an der Spitze dieser Organisation, steht angeblich ein Mann namens Chester Banks.«
    »Für wen könnte das Rauschgift, das wir kassiert haben, bestimmt gewesen sein?«, fragte Phil.
    »Soweit ich weiß, haben Robby Cool und Tab Jiggle in letzter Zeit eine gut florierende Showbiz-Connection aufgebaut. In diesen Kreisen läuft ja kaum noch was ohne Drogen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie den Stoff da an den Mann bringen wollten.«
    »Über wen würde so ein Geschäft laufen?«, fragte ich.
    Swinton kratzte sich nachdenklich unterm Kinn. »Da fällt mir nur ein Name ein.«
    »Und der wäre?«
    »Colin Hurt.«
    Ich wusste, wer das war: ein allseits bekannter Top-Manager mit phänomenalen Connections. Ein gerissener Agent, der sich immer wieder selbst gekonnt in Szene zu setzen verstand und den die Künstler umschwirrten wie Motten das Licht. Alle wollten von ihm gemanagt werden, weil er ein Garant für raschen Erfolg, Berühmtheit und hohe Gagen war. Er hatte eine Reihe großer Namen unter Vertrag.
    Echte Stars. Einige von ihnen waren das erst durch ihn geworden. Andere waren es schon gewesen und erhofften sich mit seiner Unterstützung einen zweiten, noch kräftigeren Karriereschub.
    »Colin Hurt«, sagte Phil, während er mich ansah. »Mit dem sollten wir uns mal unterhalten.«
    ***
    Es war Alain Hosses verwundbare Stelle, und Willard Banks kannte sie. Der Franzose starrte mit brennenden Augen auf die Bilder, die vor ihm lagen. Sie zeigten Zoe und Kitty, seine Frau und seine Tochter. Die einzigen Menschen auf der ganzen weiten Welt, die ihm etwas bedeuteten.
    Aber das wussten nur ganz wenige. Er hatte sich vor dreizehn Jahren in Zoe verliebt und ihr ein Kind gemacht. Als sie im sechsten Monat schwanger gewesen war, hatte er sie geheiratet.
    Bei der Niederkunft hatte es dann einige Komplikationen gegeben. Steißlage des Babys, Nabelschnur um den Hals, zu enger Geburtskanal. Man hatte versucht, das Kind zu drehen, doch das hatte nicht funktioniert. Also war es per Kaiserschnitt geholt worden. In allerletzter Sekunde.
    Körperlich hatte sich das Baby in den folgenden Jahren gut entwickelt, geistig jedoch nicht, und es war auch keine Besserung in Sicht gewesen. Alain Hosse und seine Frau hatten Dutzende von Ärzten im In- und Ausland konsultiert. Erfolglos. Keiner konnte auch nur geringfügig helfen.
    Die Scheidung ging problemlos über die Bühne. Zoe nahm wieder ihren Mädchennamen an. Alain half ihr, ein gemütliches Haus für sich und ihr Kind zu finden, kaufte es und schenkte es ihr.
    Alain Hosse sorgte dafür, dass es seiner Exfrau und dem gemeinsamen Kind an nichts mangelte, und kam einmal im Jahr nach New York, um die beiden zu besuchen. Er blieb zumeist eine Woche und kehrte dann nach Marrakesch zurück.
    Alain Hosse stand vor den Bildern, die Willard Banks vor ihm ausgelegt hatte, und kochte vor Wut. Er sah Zoe und Kitty – vor dem Haus, im Haus, im Garten. Und Kitty auf dem Schulhof. Mal allein, mal zusammen mit anderen Schülerinnen. Oder mit Lehrkräften.
    »Die Kleine sieht dir ähnlich«, stellte Willard Banks fest. »Du könntest niemals leugnen, ihr Vater zu sein.«
    Der Franzose sah ihn hasserfüllt an.
    »Keine Sorge, Alain, sie haben Jimmy Vooker nicht bemerkt«, sagte Banks. »Er hat die Bilder aus sehr großer Entfernung geknipst.«
    »Warum hast du ihn damit beauftragt?«, fragte Hosse heiser.
    »Stell dir vor, Vooker schießt das nächste Mal nicht mit einer Kamera, sondern mit einem Gewehr.«
    Der Franzose fletschte die Zähne. Seine Nasenflügel bebten. »Ich könnte dir jetzt ganz leicht das Genick brechen und dich irgendwo in der Wüste verscharren. Keine Sau würde dich jemals finden.«
    Der Drogenbaron lächelte kalt. »Glaubst du wirklich, ich bin so dumm und habe keine entsprechenden Vorkehrungen getroffen? Ich muss mich drüben in unregelmäßigen Zeitabständen melden. Wenn ich es nicht tue … Ich denke, wir ersparen uns die Details.«
    »Wenn meiner Familie etwas zustößt …«
    »Das wird es nicht«, versicherte Banks dem Franzosen.
    Hosse blickte ihn wütend an.
    Banks lächelte tückisch. »Hier also mein Angebot: Du bekommst von mir eine Million Dollar plus das Leben von Zoe und Kitty, und du sorgst im Gegenzug dafür, dass Chester und ein paar weitere Typen, deren Namen ich dir noch nennen

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