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2890 - In den Maschen des World Wide Web

2890 - In den Maschen des World Wide Web

Titel: 2890 - In den Maschen des World Wide Web Kostenlos Bücher Online Lesen
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jemanden, der sich mit seelsorgerischer Unterstützung auskennt, bitten, mit Ihnen zu reden?«, fragte ich.
    »Nein, nein danke«, erwiderte sie. »Das ist schon hart, aber ich denke, ich komme klar.«
    »Das ist gut«, sagte ich. »Wenn Sie reden wollen, dann melden Sie sich ruhig.«
    »Mache ich«, sagte sie. »Vielen Dank.«
    Dann legte sie auf.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass es kurz nach sieben war. Nicht zu spät, um die Angehörigen von Quentin Geddon zu informieren.
    »Geddon hat einen Bruder und eine Schwester«, sagte ich. »Er lebt wahrscheinlich in Montana, sie an der Westküste. Kannst du mir die Telefonnummern heraussuchen?«
    Phil nickte. »Kein Problem.«
    Ein paar Minuten später sprach ich erst mit dem Bruder, dann mit der Schwester. Während der Bruder eher kühl und sachlich reagierte und seine Trauer im Griff hatte, zeigte sich die Schwester äußerst emotional. Erst wollte sie es nicht glauben, dann griff sie mich kurz an, worauf tiefe Trauer folgte.
    Als ich die Gespräche beendet hatte, saß ich eine Weile schweigend da und starrte das Telefon an. Es war immer das Gleiche, man fühlte sich nach solchen Gesprächen einfach leer. Ich riss mich zusammen.
    »Dann lass uns mal zu Werke gehen«, sagte ich und half Phil bei seinen Recherchen.
    Gut eine Stunde später machten wir schließlich Feierabend.
    »Wollen wir noch was essen gehen?«, fragte Phil. »Im Mezzogiorno den Tag ausklingen lassen?«
    »Hört sich gut an«, antwortete ich. Etwas Abwechslung konnte ich gut vertragen.
    Wir verließen das Büro und gingen zum Fahrstuhl, wo wir Joe Brandenburg und Les Bedell trafen. Auch die beiden wollten gerade Feierabend machen.
    »War wieder ein langer Tag, nicht wahr?«, fragte Phil die beiden.
    »Kann man sagen«, bestätigte Joe.
    »Ja, gab aber auch schon längere«, meinte Les und lächelte verwegen.
    »Habt ihr Lust, was essen zu gehen?«, fragte ich. »Wir wollen ins Mezzogiorno .«
    »Warum nicht?«, meinte Les und schaute Joe an. »Was meinst du?«
    »Bin dabei«, sagte er.
    ***
    Als ich am nächsten Morgen erwachte, fühlte ich mich voller Tatendrang. Ich stand auf, sprang unter die Dusche und war wirklich wach. Erst in diesem Augenblick merkte ich, dass der Wecker noch nicht geklingelt hatte, weil ich früher als normal aufgestanden war.
    Ich nutzte die Zeit, um ausgiebig zu frühstücken und im Internet zu surfen. Es gab ein paar interessante Nachrichten, aber nichts, was mit unserem Fall zu tun hatte. Anschließend machte ich mich auf den Weg und verließ meine Wohnung.
    Ich fuhr mit dem Fahrstuhl direkt zur Tiefgarage hinunter und ging zum Jaguar. Da kam mir die Idee, dass ich den Wagen mal wieder ausfahren sollte, auf dem Highway oder vielleicht auf einer privaten Rennstrecke. Aber das hatte jetzt keine Priorität.
    Den Treffpunkt mit Phil erreichte ich in der gewohnten Zeit und ohne irgendwelche Komplikationen. Auch wenn viele Autofahrer unterwegs waren, ging es ganz gut vorwärts.
    »Taxi?«, fragte ich Phil, als er auf den Jaguar zukam.
    »Ja, warum nicht?«, erwiderte er und stieg ein. »Bitte einmal zum FBI Field Office an der Federal Plaza.«
    »Kein Problem«, sagte ich und fuhr los.
    »Bin gespannt, wie weit Nawrath und Browder gekommen sind«, sagte Phil.
    »Ja, ich auch«, stimmte ich zu. »Irgendwie habe ich bei der ganzen Sache kein gutes Gefühl. Die Typen, die dahinter stecken, führen nichts Gutes im Schilde. Und wir haben aktuell noch keine Ahnung, worum es dabei geht.«
    Phil nickte. »Ja, im Internet existieren viele potenzielle Ziele. Vielleicht wollen sie sich in irgendeine Bank hacken und so Geld stehlen. Oder es geht um Industriespionage. Heutzutage läuft das ja in vielen Fällen übers Internet. Von anderen Spionagetätigkeiten ganz zu schweigen.«
    Wir unterhielten uns noch über potenzielle Ziele und Absichten der Täter und erreichten bald darauf das Field Office. Dort angekommen parkte ich den Wagen, dann schauten wir zuerst bei den Agents Browder und Nawrath vorbei.
    Man sah den beiden an, dass sie wenig geschlafen hatten. Sie hatten Ringe unter den Augen und ihre Bewegungen wirkten träge. Auffällig war auch die fehlende Rasur.
    »Guten Morgen«, sagte Phil etwas lauter als normal.
    »Guten Morgen«, erwiderte Agent Nawrath.
    Agent Browder winkte nur kurz. »Puh, ist es schon so weit? Der Beginn der eigentlichen Arbeitszeit?«
    Phil schaute auf die Uhr. »Ja, es ist so weit. Und wir sind gespannt und bereit, loszulegen. Haben eure nächtlichen

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