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2890 - In den Maschen des World Wide Web

2890 - In den Maschen des World Wide Web

Titel: 2890 - In den Maschen des World Wide Web Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Rezeptionistin. »Würden Sie mich bitte zum Büro von Mister Dunell führen?«
    Sie nickte, stand auf und ging los. Ich folgte ihr, ebenso Agent Nawrath. Phil und Agent Browder blieben vorerst im Empfangsbereich, um die dort Anwesenden unter Kontrolle zu halten.
    »Das ist sein Büro«, sagte die Empfangsdame. »Aber es ist abgeschlossen.«
    »Haben Sie einen Schlüssel?«, fragte ich.
    Sie nickte. »Dann öffnen Sie bitte die Tür.«
    Sie ging zurück zum Empfangsbereich und kam mit einem Schlüsselbund zurück. Mit zitternden Händen suchte sie den passenden Schlüssel und öffnete die Tür.
    Dunells Büro war rund zwanzig Quadratmeter groß und modern eingerichtet. An den Wänden hingen zwei große Flachbildschirme, und ein weiterer Monitor, dessen Gehäuse in Granitstein eingelassen war, befand sich auf dem Tisch.
    »Hat Mister Dunell einen separaten Computer oder ist sein Rechner ans Firmennetzwerk angeschlossen?«, fragte Agent Nawrath.
    »Er hat zwei«, antwortete die Dame. »Einen, der mit dem Netzwerk verbunden ist, und ein Stand-Alone-System.«
    »Und wo befindet sich das Letztgenannte?«, fragte er weiter.
    Sie ging zum Schreibtisch und deutete auf eine Tür. »Dahinter. Dafür habe ich aber keinen Schlüssel.«
    »Kein Problem, das handhaben wir schon«, sagte ich. »Gehen Sie jetzt bitte zurück zum Empfangsbereich.«
    Sie folgte meiner Anweisung wortlos.
    »Das kann einige Zeit dauern«, sagte Agent Nawrath.
    »Dann gehe ich nach vorne und schicke Browder her«, sagte ich und ging los.
    Nachdem Browder zu Nawrath gegangen war, passten nur Phil und ich auf die Mitarbeiter der Kanzlei auf. Ich musterte sie kurz. Sie alle trugen die für diese Umgebung typische konservative Kleidung. Grau, weiß und schwarz waren die vorherrschenden Farben. Nur einige der jüngeren Frauen gaben ihrer Kleidung etwas mehr Farbe, wenn auch nur dezent.
    »Solange Browder und Nawrath beschäftigt sind, sollten wir die Mitarbeiter befragen, vielleicht weiß einer etwas, das uns weiterhelfen kann«, flüsterte ich Phil ins Ohr.
    Er nickte. »Ja, die Verstärkung sollte gleich da sein, dann können wir loslegen. Bis dahin können wir schon mal die Personendaten erfassen.«
    Er ließ sich eine Liste der Mitarbeiter geben und kontrollierte, wer von den Personen auf der Liste anwesend war. Der Mitarbeiterstab war vollzählig anwesend – mit Ausnahme des Chefs, Alastair Dunell.
    ***
    Eine Viertelstunde später kam die Verstärkung in Form von vier G-men. Sie passten auf die Mitarbeiter auf und fingen an, Akten sicherzustellen.
    Phil und ich begannen, die Mitarbeiter einzeln zu befragen, angefangen mit der Empfangsdame, Mrs Doreen Thompson.
    In einem kleinen Büro nahmen wir mit ihr Platz und begangen mit dem Verhör. Nach einigen einführenden Fragen sprachen wir spezifisch den Grund unseres Erscheinens an.
    »Mistress Thompson, haben Sie in der letzten Zeit mitbekommen, wie sich Mister Dunell abfällig über unser Finanzsystem, das Bankwesen oder andere Teile unserer Gesellschaft ausgelassen hat?«, fragte ich.
    »Nein, das war nicht seine Art«, antwortete sie. »Das Einzige, worüber er sich manchmal aufregte, waren seine Mandanten, die er aus allen möglichen schwierigen Situationen heraushauen musste. Er erwähnte manchmal, dass er das schon so lange gemacht hätte und langsam leid sei. Eigentlich wollte er auch recht früh in Rente gehen – aber nach der Scheidung von seiner Frau vor vier Jahren war er dazu finanziell nicht mehr in der Lage. Das hat ihm schon zu schaffen gemacht.«
    »Hat er jemals die Begriffe Exodus oder Projekt Exodus erwähnt oder sind Sie bei irgendwelchen Unterlagen darauf gestoßen?«, stellte ich die nächste Frage.
    Sie überlegte. »Nein, nicht, dass ich wüsste. Was hat es denn damit auf sich?«
    »Das werden Sie zu gegebener Zeit erfahren«, erwiderte ich und fragte weiter. »Hat er in letzter Zeit Kontakte zu Personen aufgenommen, die sich gut mit dem Internet auskennen? Oder irgendwelchen Leuten, die Ihnen merkwürdig vorkamen oder aufgefallen sind?«
    »Internet?«, fragte sie überrascht. »Nein, mit so was haben wir hier wenig zu tun. Unsere Fälle beschäftigen sich meist mit Banken und Versicherungsgesellschaften.«
    Sie verfügte über keine weiteren relevanten Informationen.
    Erst als wir uns einige der anderen Mitarbeiterinnen vorgenommen hatten, stießen wir auf eine junge Frau, die unser Interesse weckte. Sie hieß Mandy Houseman, war zweiunddreißig Jahre alt und vom Tod Dunells

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