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2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

Titel: 2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Informationen heraus. »Eigentlich sollte ich ja nur Patrick Hallburn beschatten. Aber als er wieder einmal in Afrika unterwegs war, lief mir zufällig seine Frau über den Weg. Sie war nicht allein!«
    Die Fotos zeigten Hope Hallburn zusammen mit einem großen, hageren Mann, der aussah, als habe er nicht viel Freude am Leben. Tiefe Kerben zogen sich von einer imposanten Nase zu den Mundwinkeln, die Augen blickten streng.
    »Wer ist das?«, wollte Phil wissen.
    »Marcus Ranshoff, Zeitungsmogul und Herausgeber etlicher Magazine in Kanada und den USA.«
    Phil und ich sahen uns kurz fragend an.
    »Was hat Hope Hallburn mit dem Mann zu schaffen?« Ich sah noch immer auf das Bild. Die beiden wirkten vertraut, aber nicht harmonisch.
    »Er ist der Jugendfreund Hopes. Der Traumschwiegersohn des alten Burkland. Hatte schon immer die Nase im Wind, der alte Fuchs. Wer die Medien kontrolliert, kontrolliert die öffentliche Meinung. Und darin ist Mister Ranshoff ganz groß.«
    »Den Mann habe ich noch nie gesehen. Wenn er so bekannt ist, müsste sein Gesicht doch öfter in den Meldungen auftauchen.«
    »Keine Blitzlicht-Öffentlichkeit. Da sind Hope und Ranshoff sich sehr ähnlich.«
    Mit dem Unterschied, dass Hope vermutlich sowieso nicht aus der Menge hervorstach, sie war zu blass und unscheinbar. Der Verleger dagegen war eine auffällige Erscheinung.
    »Seit wann treffen die beiden sich?«, fragte Phil.
    Clarkson zuckte mit den Schultern. »Das kann ich nicht sagen. Als sie mir das erste Mal über den Weg liefen, waren sie unterwegs zu einem Restaurant. Eines der Sorte, in der europäische Köche von ihren prominenten Gästen ein Heidengeld für Gerichte mit unaussprechlichen Namen verlangen und in die jemand wie ich nicht hineinkommt, weil alle mit ihrem Menü gleichzeitig auch die Verschwiegenheit des Personals mitbezahlen. Aus Neugier habe ich auf der Straße gewartet. Zwei Stunden später kamen sie wieder heraus und fuhren mit dem Taxi zu einem relativ unscheinbaren Apartmentblock in der East 85th Street. Gut ausgestattet, mit Doorman, aber in der Art, wo sich die Nachbarn nicht wirklich kennen. Ich wartete wieder, dieses Mal über drei Stunden. Weder Ranshoff noch Mistress Hallburn kamen während dieser Zeit heraus. Es war nahezu Mitternacht, also anzunehmen, dass Hope mit dem Verleger dort die Nacht verbrachte.«
    Phil pfiff leise durch die Zähne. »Er mit der Geliebten im Waldorf Astoria , sie mit ihrem Verehrer in einem geheimen Liebesnest. So stellt man sich wohl kaum eine glückliche Ehe vor.«
    Clarkson zuckte mit den Schultern, als wolle er sagen, er habe schon Schlimmeres gesehen. Dann bat er Phil, ihm seinen Ausweis zurückzugeben, und nickte uns zu.
    »Wenn Sie keine weiteren Fragen an mich haben, würde ich jetzt gerne gehen.«
    »Zwei Dinge noch«, hielt ich ihn zurück. »Was glauben Sie, warum verfolgt dieser andere Mann sowohl Mister Hallburn als auch Sie? Haben Sie im Laufe der Observation etwas herausgefunden, das hierzu eine Erklärung liefern könnte?«
    Clarkson runzelte die Stirn und dachte offenbar angestrengt nach. »Keine Erklärung. Mein Auftrag lautet, Beweise für Mister Hallburns Untreue zu finden. Darüber hinaus habe ich keine Erkenntnisse.«
    »Wie sieht es mit Ihrem Kollegen in Washington aus? Können Sie auf seine Ergebnisse zugreifen?«
    Clarkson schüttelte vehement den Kopf. »Das ist nicht nötig. Ich bin umfassend über alle Ergebnisse informiert und habe Ihnen alles gesagt, was ich wusste. Den Unterlagen nach bewegt sich Patrick Hallburn in Washington in Regierungskreisen, da ist es oft unmöglich, jemanden zu beschatten. Privat sind er und Miss Berenson häufig in einem bestimmten chinesischen Lokal. Aus verständlichen Gründen treffen sie sich nicht mit anderen Leuten.« Er nickte, als wolle er diese Aussage bekräftigen.
    »Dann möchte ich gern wissen, wo Sie Mittwoch vergangener Woche waren. Haben Sie Hallburn an diesem Abend beschattet?«
    Clarkson sah überrascht auf. »Nein. An diesem Tag habe ich Hallburn nicht observiert. Genauer gesagt, keiner aus der Detektei hat das getan.« Seine Augen flackerten leicht. »Warum interessiert Sie genau dieser Abend?«
    Es war undenkbar, dass Clarkson nicht bereits wusste, was passiert war. Ich sagte es ihm trotzdem. »Es gab eine Schießerei auf dem Gelände des Hallburn-Anwesens auf Long Island.«
    Der Detektiv seufzte lang und tief. »Natürlich. Davon habe ich gehört. Kam nicht ein junger Mann zu Tode?«
    Phil und ich schwiegen

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