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2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

Titel: 2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
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bei seinem Auftrag entdeckt hatte, schwante dem Detektiv die Gefahr, in der auch er womöglich schwebte. Nun war er leichter zu knacken, als ich angenommen hatte.
    »Dieser zweite Beschatter hat versucht, eine junge Frau umzubringen. Vielleicht glaubt er, sie wisse zu viel. Was denken Sie wohl, was er mit Ihnen macht?« Meine Worte blieben nicht ohne Wirkung, auf Michael Clarksons Oberlippe erschienen feine Schweißtröpfchen. Zugegeben, Phil und ich hatten ihm ziemlich zugesetzt und die ganze Sache etwas dramatisiert.
    Ich zeigte ihm das Foto, das Smith von ihm geschossen hatte. Als er sich selbst, mitten in einer laufenden Beschattungsaktion, auf dem Display meines Handys erblickte, hüpfte sein Adamsapfel aufgeregt auf und ab. Ihm wurde in diesem Moment einiges klar, verbunden mit der Tatsache, dass sein Auftraggeber sicherlich alles andere als begeistert sein würde, seinen hoch bezahlten Schnüffler entdeckt und enttarnt zu sehen.
    Dennoch hätten wir selbst nicht geglaubt, so viele Informationen aus dem Mann herauszukriegen, der nun, ziemlich derangiert am Boden eines Waschraums hockend, anfing zu singen wie eine Amsel im Frühjahr und uns als Erstes seinen Auftraggeber und dessen Motivation nannte.
    »Sind Sie sicher?«, fragte ich verblüfft, nachdem Clarkson nach diesem ersten, heftigen Redeschwall abrupt schwieg.
    »Natürlich bin ich sicher. Die Detektei, für die ich arbeite, gehört mir zu einem Teil. Selbstverständlich habe ich da Zugang zu den Kundendaten.«
    Die Sache war die: Clarksons Auftraggeber war kein Geringerer als Carl Burkland. Hopes Vater machte sich Sorgen um seine einzige Tochter und ließ seinen Schwiegersohn beschatten.
    »Wie lange geht das schon?«, wollte ich wissen.
    »Ich bin seit fünf Wochen an ihm dran«, verriet Clarkson.
    »Warum sind Sie ihm nicht nach Washington gefolgt?«
    Clarkson rieb sich den Hals, der immer noch die Abdrücke von Phils Hand zeigte. »Das war nicht nötig. Dort sitzt ein Kollege von mir, der übernimmt die Observation vor Ort. Hallburn hat ein Apartment in der Hauptstadt. Er und seine Begleiterin halten sich häufig dort auf.«
    Warum Hallburn nicht, wie vereinbart, an diesem Tag nach New York zurückgekehrt war, konnte Clarkson allerdings auch nicht sagen. »Er ist zum Flughafen gefahren. Auf dem Weg dorthin wurde mein Kollege durch eine Verkehrskontrolle abgeschnitten. Als er ankam, war Hallburns Flieger schon weg und er ging davon aus, dass auch sein Zielobjekt mit an Bord war.«
    »Also sind Hallburn und Clarice Berenson tatsächlich ein Paar«, murmelte Phil. »Sie treffen sich in New York, fast schon unter der Nase seiner Ehefrau, verbringen gemeinsame Zeit in Washington und fliegen zusammen in afrikanische Staaten.«
    »Mister Hallburn hat dort im Auftrag des Wirtschaftsministeriums Gespräche geführt.« Clarkson schien nun alles auf den Tisch legen zu wollen, was er an Informationen besaß. »Miss Berenson hat ihn inoffiziell begleitet.«
    »Was will Burkland mit dem Material? Geht es darum, eine Scheidung vorzubereiten?«
    Über Clarksons Gesicht huschte ein amüsiertes Lächeln. »Wenn Hope Hallburn das wollte, könnte sie es schneller haben. Meiner Meinung nach ahnt sie schon eine ganze Zeit, dass etwas im Busch ist. Sie selbst ist allerdings auch nicht gerade ein Ausbund an Tugend.«
    »Wie meinen Sie das?« Irritiert beugte ich mich zu dem Detektiv, der sich nun vom Boden aufrappelte, und reichte ihm meine Hand. Ächzend kam Clarkson auf die Beine, glättete mit der Hand sein Haar und zog sich den zerknautschten Anzug zurecht.
    »Ich zeige Ihnen mein Material, wenn Sie mir im Gegenzug etwas zusichern.«
    Clarkson wollte, dass wir Burkland nichts von unserer Unterredung erzählten. Das konnten wir ihm zwar nicht zusagen. Eine Befragung Burklands konnte irgendwann im Laufe unserer Ermittlungen durchaus wichtig werden. Zumindest würden wir Clarkson so gut es ging dabei heraushalten. Seufzend willigte er in den Deal ein, bevor er seine zweite Bitte äußerte.
    »Und dieser zweite Mann, der mich beobachtet hat. Wie sieht der aus? Ich muss wissen, mit wem ich es zu tun habe.«
    Wir beschrieben ihm Smith mit wenigen Worten so, dass Clarkson ihn erkennen, aber nicht einwandfrei identifizieren konnte. Vorsichtshalber, denn uns lag nichts an einer Auseinandersetzung der beiden Männer.
    »Rufen Sie uns an, wenn Sie glauben, ihm begegnet zu sein, wir kümmern uns dann um ihn«, bat ich zudem.
    Jetzt erst rückte Clarkson mit seinen brisanten

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