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2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

Titel: 2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Mal musste er denselben Trick angewendet haben wie ich mit dem Waschraum.
    Sosehr ich mich auch dagegenwarf, die Tür war nicht zu öffnen. Ich rannte ein Stockwerk tiefer, aber als ich die quietschenden Reifen eines mit Vollgas gefahrenen Wagens hörte, wusste ich, dass der Mann, der sich Adam Smith nannte, mir auch dieses Mal wieder entwischt war.
    Die junge Frau war mit dem Schrecken davongekommen. Sie sammelte eilig ihr Handy und ihre Einkaufstüten ein und wäre am liebsten sofort aus dem Parkhaus geflohen, wenn wir nicht darauf bestanden hätten, ihre Personalien aufzunehmen. Inzwischen war der Sicherheitsdienst in Person eines erschrockenen älteren Herrn aufgetaucht. Zu seiner Verstärkung hatte er zwei Polizisten gerufen, die ebenfalls kurz darauf eintrafen und dafür sorgen würden, dass der Vorfall protokolliert wurde.
    »Sie kennen den Mann, der auf Sie geschossen hat?« Der jüngere der beiden Cops, ein schlaksiger Typ mit rotblondem Bürstenhaarschnitt und Sommersprossen, versah seinen Dienst ernst und pflichteifrig. Nachdem ich ihm die Daten aus Adam Smiths’ Führerschein gegeben hatte und ihm sagte, der Mann stehe auch auf unserer Fahndungsliste, nickte er ernst.
    Man würde nun die Daten der Überwachungskameras auswerten, feststellen, welches Auto Smith für seine Flucht benutzt hatte. Und den Wagen vermutlich bald irgendwo am Straßenrand abgestellt finden. Ich gab mich da keinen Illusionen hin. Dieser Smith war ein Profi, der nicht so leicht zu kriegen war. Darum fragte ich mich immer dringender, für wen der Kerl eigentlich arbeitete.
    ***
    Das N’Djamena im noblen Washingtoner Stadtteil Georgetown war ein Lokal, das ganz im afrikanischen Stil eingerichtet war. Dunkel gebeiztes Holz, cremefarbenes Leinen, Dekorationen mit Messingfiguren und ebenholzschwarze Masken an der Wand gaben den zwei Räumen etwas Besonderes, waren aber so sorgfältig ausgewählt und aufeinander abgestimmt, dass das Restaurant edel und nicht kitschig wirkte.
    Während der große Raum im vorderen Teil des Lokals wie üblich gut besucht war, herrschte zwischen den Gästen in dem kleinen, abgeteilten Separee mit lediglich drei Tischen eine angespannte Atmosphäre. Drei Personen saßen an einem Tisch vor einigen Schüsseln voller Speisen, die bisher niemand angerührt hatte. Patrick Hallburn trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch, während Clarice Berenson schon seit einer ganzen Weile schwieg und aufmerksam den Mann ansah, der ihr gegenübersaß. Aboukar N’Gomo war ein wuchtiger Mann mit fast blauschwarzer Haut und dunklem, kurz geschnittenem Haar. Einige parallel zueinander verlaufende, tief verwachsene Narben auf den Wangen gaben ihm ein kriegerisches Aussehen.
    Obwohl sowohl Clarice als auch Hallburn wussten, dass es sich dabei lediglich um einen alten Brauch aus N’Gomos Heimat handelte, konnten sie sich des merkwürdigen Gefühls nicht erwehren, dass diese beängstigend aussehenden Narben gerade zu Aboukar N’Gomo ganz besonders gut passten. Daran änderten weder die manikürten Hände, die schwere Schweizer Uhr noch der Maßanzug und das blütenweiße Hemd etwas.
    »Sie hatten Glück. Ihr Anruf hat mich erreicht, als ich schon fast am Flughafen war. Jetzt muss ich alle meine anderen Termine verschieben«, brummte Hallburn gerade.
    N’Gomo lächelte und hob in einer nur mäßig bedauernden Geste die Schultern.
    »Also, N’Gomo. Was gibt es so Wichtiges, dass Sie mich zurückholen mussten?«
    Der Afrikaner verschränkte die Finger ineinander und legte sie auf den Tisch. »Stimmt es, dass Sie beabsichtigen, unsere geschäftlichen Beziehungen zu beenden?«, wollte er in seinem gutturalen, mit französischem Akzent gefärbten Englisch wissen.
    Hallburn runzelte die Stirn und sah den Mann neben sich irritiert an. Bevor er antwortete, dachte er nach. Was N’Gomo sagte, stimmte. Aber außer Clarice wusste noch niemand davon. Hatte seine Geliebte etwa geplaudert? Ein Seitenblick belehrte ihn eines Besseren. Clarice’ Haut schien über den hohen Wangenknochen zum Zerreißen gespannt. Ihr Mund war erstaunt geöffnet, ihre Augen zeigten einen Ausdruck tiefster Verwirrung. Nein, sie hatte zu niemandem ein Wort gesagt, war sich Hallburn sicher. Er schüttelte langsam den Kopf, als wolle er damit einen Gedanken hervorlocken. N’Gomo schwieg, die unergründlich dunklen Augen auf sein Gegenüber gerichtet.
    »Wie kommen Sie darauf?«, fragte Hallburn schließlich.
    Die Hände des Afrikaners öffneten sich, er hob

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