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2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel

Titel: 2891 - Das Geschäft heiligt die Mittel Kostenlos Bücher Online Lesen
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lange genug, um Clarkson zum Weiterreden zu animieren.
    »Carl Burkland hat uns angewiesen, an dem Tag die Beschattung auszusetzen.«
    »Was?« Phil starrte Clarkson fassungslos an. »Wieso das denn?«
    Der Detektiv schüttelte leicht den Kopf, als verstehe er es selbst nicht. »Burkland hat gesagt, dass seine Tochter und sein Schwiegersohn diesen Tag gemeinsam und gänzlich privat verbringen würden. Eine Begründung hat er nicht genannt, das musste er auch nicht. Er ist der Kunde, er bestimmt, was getan wird.«
    Hoffentlich nur in diesem Bereich, dachte ich bei mir, als ich die Tür des Waschraums öffnete und wir drei hinausgingen.
    ***
    Im fünften Stock der Parkgarage waren wir nur noch wenige Schritte von unserem Jaguar entfernt, als ich hinter uns das Geräusch eiliger Schritte hörte. Gleich darauf ploppte etwas und kleine Steinchen und Staubpartikel spritzten aus dem Betonpfeiler direkt neben mir.
    »Runter!«, schrie ich und Phil duckte sich fast im selben Moment. Während wir uns fallen ließen, rissen wir unsere Pistolen heraus. Ein zweiter Schuss endete in einem metallischen Plong: Die Kugel hatte in eine Karosserie dicht neben uns eingeschlagen. Nun konnten wir den ungefähren Standpunkt des Schützen ausmachen, doch hastige Schritte zeigten an, dass er sich bewegte. Phil schnellte kurz hoch und gab einen Schuss ab. Als er wieder neben mir hockte, wies sein Finger nach 2 Uhr, sein Mund formte die Distanz.
    Der Kerl war demzufolge ungefähr fünfzehn Meter halbrechts vor mir. Ich bedeutete Phil, die Stellung zu halten, hastete gebückt durch den Gang in die nächste Parkreihe rechts von uns hinüber und blieb dort hinter den mächtigen Rädern eines dunklen SUV hocken. Vorsichtig senkte ich meinen Kopf und blickte unter dem Wagen hindurch. Von dem Kerl war nichts zu sehen, keine Füße bewegten sich dort drüben, wo er jetzt meiner Einschätzung nach sein musste. Wer auch immer der Schütze war, er saß bestimmt ebenfalls hinter einem Autoreifen.
    Wieder pfiff eine Kugel, dieses Mal streifte sie mit einem Sirren ein Autodach. Phil musste das Mündungsfeuer gesehen haben, denn er schoss zwei Mal zurück. Nach diesem Schusswechsel herrschte gespenstische Ruhe, in die das Klappen einer Tür drang. Das Plappern einer weiblichen Stimme hallte zu mir herüber, dann hörte ich das Piepsen einer Autoschließanlage.
    Der Wagen stand ungefähr vier Stellplätze weit von dem Platz entfernt, an dem ich hockte. Die Fahrerin, eine junge Frau mit einem Mobiltelefon am Ohr, geriet nun genau in die Schusslinie zwischen mir und unserem Angreifer.
    »Auf den Boden, Ma’am«, schrie ich und rannte gleichzeitig nach rechts von dem Gang weg, weg von der Frau, damit der fremde Schütze auf mich reagieren musste. Doch der hatte seine Chance schon begriffen. Ich sah einen dunklen Schatten hinter der Frau auftauchen, die nun verwirrt das Mobiltelefon sinken ließ und wie zur Salzsäule erstarrt mitten im Gang stand. Ich ahnte, dass der Kerl sie als Geisel nehmen wollte, um uns zu entwaffnen. Und ich war zur anderen Seite gelaufen und nun viel zu weit weg, um sie noch vor dem fremden Schützen zu erreichen.
    »Runter! FBI!«, brüllte ich noch einmal aus Leibeskräften, um zumindest eine freie Schusslinie zu haben. Gleichzeitig rannte ich, gebückt und immer noch auf Deckung achtend, wieder auf den Gang zu, in dem die Fremde stand.
    Fast hätte ich es noch geschafft, sie zu erreichen. Doch dann knallten wieder zwei Schüsse, ein Regen aus Putz ging auf meiner linken Schulter nieder und im selben Moment tauchte neben der Frau ein weiterer Mann auf. Es war Phil! Er hechtete zu ihr hinüber, riss sie mit sich zu Boden, deckte sie mit seinem Körper und schaffte es gleichzeitig, eine Kugel auf den Fremden, der fast schon direkt neben ihm stand, abzufeuern, die ihr Ziel zwar weit verfehlte, den Fremden aber dazu brachte, in Deckung zurückzuweichen.
    Nun hatte auch ich wieder freie Sicht. Der große Kerl mit den breiten Schultern und dem edlen Mantel bleckte die Zähne, als er mich sah. Ich zielte auf die Schulter seiner Schusshand und drückte ab. Eine Sekunde zu spät. Smith heulte zwar auf, aber er hatte wohl nur einen Streifschuss abbekommen. Blitzschnell fuhr er herum, tauchte zwischen den Autos ab.
    Eilige Schritte hallten auf dem kahlen Steinboden, dann knallte eine Metalltür. Ich setzte ihm nach, stieß die Tür auf und rannte hinter ihm her die Treppe hinunter. Wieder ertönte das satte Zufallen einer Metalltür und dieses

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