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2892 - Der Tod kommt nie zu spät

2892 - Der Tod kommt nie zu spät

Titel: 2892 - Der Tod kommt nie zu spät Kostenlos Bücher Online Lesen
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zurück, oder?«, fragte June.
    Jede vernünftige Mietwagenfirma vermied möglichst kostenintensive Leerfahrten, weshalb die Frage sehr naheliegend war. Erneut zeigte der Puerto Ricaner eine ungewöhnlich große Nervosität und wollte nicht so recht mit der Sprache herausrücken.
    »Raus mit der Sprache! Wie heißt Ihr Fahrgast?«, hakte Blair nach.
    Der Puerto Ricaner gab seinen Widerstand auf und nannte den Namen, der bei June einen leisen Fluch auslöste.
    »Das ist einer seiner Decknamen«, sagte Blair.
    Die Cops verstanden nicht, wieso der Killer mit einem eigenen Wagen zum Flughafen fahren sollte, um dort dann als angeblicher Flugpassagier in einen Mietwagen umzusteigen.
    »Er hatte nicht vor, diesen Mann abzuholen. Vermutlich wollte er seinen Komplizen abfangen, bevor wir es konnten«, erwiderte June.
    Genau wie Blair erfasste sie die Zusammenhänge viel schneller und ahnte, was tatsächlich passiert war. Mendez hatte einem Kumpanen seine Tarnidentität überlassen, damit dieser unbehelligt in die USA einreisen konnte. Fragte sich nur, wozu.
    »Wir müssen unbedingt wissen, wo sich das Fahrzeug befindet«, sagte Blair.
    Während einer der Cops zum Streifenwagen eilte, um die nötigen Informationen zu beschaffen, wandte der farbige Agent sich wieder dem Puerto Ricaner zu.
    »Es gab keinen Überfall, richtig?«, fragte er.
    Der Fahrer erkannte seine Lage und schilderte endlich, wie es sich in Wahrheit zugetragen hatte. Er hatte auf den Passagier gewartet, als ihn Carlos Mendez angesprochen hatte.
    »Er nannte den richtigen Namen und daher schien alles wie immer zu sein. Dann war da auf einmal ein zweiter Mann und wollte ebenfalls mitfahren«, erzählte er.
    Zuerst glaubte der Puerto Ricaner, dass es zu einem Streit zwischen den Männern kommen würde. Doch es kam völlig anders.
    »Sie waren sich urplötzlich einig und dann wollten sie unbedingt allein mit dem Wagen fahren. Das habe ich natürlich abgelehnt«, sagte der Fahrer.
    Doch einem Killer vom Schlage Mendez’ schlug man eine Bitte nicht so leicht ab. Zu seinem Glück erkannte der Puerto Ricaner, dass er besser nachgeben sollte. Sein Verhalten führte schließlich zu einem Vorschlag des Killers, den Cops die angebliche Diebstahlsgeschichte aufzutischen. Reumütig holte der Fahrer ein Bündel Dollarnoten hervor, die Carlos Mendez ihm als Gegenleistung ausgehändigt hatte.
    »Der Plan hat gut funktioniert. Mendez und sein Begleiter haben einen Vorsprung. Den Wagen werden sie sicherlich schon bald irgendwo abstellen und ihre Flucht anderweitig fortsetzen«, schimpfte June.
    Es gab mittlerweile eine aktuelle Standortmeldung des Mietwagens.
    »Seltsamerweise steht der Wagen unweit des Queens Parkway auf einem Parkplatz«, meldete der Cop.
    Junes Ahnung wurde schneller als erwartet zur Gewissheit, weshalb sie gar nicht erst die Verfolgung aufnahmen. Stattdessen wollten sie mehr über den Begleiter des Killers in Erfahrung bringen. Vielleicht handelte es sich sogar um ein weiteres Mitglied der Killertruppe, die in Den Haag den blutigen Anschlag verübt hatte.
    ***
    Kommissar Dennis Vente war ein völlig anderer Mensch als Kommissar de Jong. Vente hatte die Ausstrahlung eines geduldigen Spürhundes, der mit äußerster Beharrlichkeit die Spur eines Verbrechers verfolgte.
    »Meine Einheit ist darauf spezialisiert, Tatverdächtige aufzuspüren und zu observieren. Wir verfügen über ein großes Arsenal an Fahrzeugen und können die Kollegen intensiv ausbilden«, erklärte Vente.
    Seine langen Finger umfassten ein Glas mit schwarzem Tee, während er von seiner Arbeit erzählte. Der Kommissar der Sondereinheit war mir auf Anhieb sympathisch. Dennis Vente war mit Leib und Seele Polizist, was in jeder Silbe seiner Ausführungen mitschwang. Als er dann noch Eric Landers als einen seiner verdeckt arbeitenden Ermittler entlarvte, empfand ich es als einen guten Vertrauensbeweis. Damit erklärte sich das merkwürdige Verhalten des angeblichen Söldners.
    »Und Henk Willems steht demnach also unter Ihrer Beobachtung?«, fragte ich.
    Der schlanke Mann nickte mit grimmiger Miene.
    »Henk ist ein abgebrühter Händler für die Unterwelt, Jerry. Ich bin absolut sicher, dass er die Killer mit dem erforderlichen Equipment ausgestattet hat«, sagte er.
    »Sie wissen aber nicht, an wen er die Waffen verkauft hat?«, fragte Phil.
    Mit einem Ausdruck des Bedauerns schüttelte Vente den Kopf.
    »Bisher leider nicht. Es hat für mich den Anschein, als wenn jemand mit ungewöhnlichen

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