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2897 - Tödlich rauschen die Wälder

2897 - Tödlich rauschen die Wälder

Titel: 2897 - Tödlich rauschen die Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
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auch nicht schlecht«, sagte er freudestrahlend. »Und Munition gibt es auch genug.«
    »Das ist doch schon mal was«, sagte ich. »Hast du sonst irgendwelche Waffen entdeckt? Oder ein Funkgerät?«
    »Bis jetzt Fehlanzeige«, antwortete er. »Es gibt aber noch ein paar Stellen, an denen ich nicht nachgeschaut habe.«
    Er setzte seine Suche fort. Noch etwa zehn Minuten.
    »Außer einer Menge Proviant gibt es hier nichts Interessantes«, meinte er.
    »Also nur die Schrotflinte – immerhin«, sagte ich.
    Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir, dass wir immer noch nicht entdeckt worden waren. Allerdings hatte der Regen aufgehört.
    »Der Himmel klart langsam wieder auf«, sagte ich zu Phil. »Kein Regen mehr und weniger Deckung.«
    »Da wir schon bei den Hütten sind, sollte das für uns kein großes Problem sein«, meinte er.
    »Dann sollten wir versuchen, uns an die erste Hütte heranzuschleichen, in der sich im Moment die meisten Männer aufhalten«, sagte ich. »Als wir uns angeschlichen haben, ist mir aufgefallen, dass eines der Fenster auf der Rückseite des Gebäudes geöffnet war. Vielleicht können wir hören, worüber sie reden, wenn wir uns direkt bis zum Fenster schleichen.«
    Phil nickte. »Gute Idee. Wobei es reicht, wenn das einer von uns macht. Der andere kann ihm Rückendeckung geben.«
    Er griff die Schrotflinte fester.
    »Gut«, sagte ich. »Dann gehe ich zum Fenster und du behältst die Gegend im Auge. Wenn es danach aussieht, dass sie mich entdeckt haben, nimmst du sie unter Feuer und deckst meinen Rückzug.«
    Phil grinste. »Mit Vergnügen. Ich kann mir vorstellen, dass dieses alte Gewehr ganz schön Krach macht und eine ziemliche Feuerkraft hat. Das schüchtert sie bestimmt ein.«
    Er holte zwei der großen Patronen aus seiner Tasche, klappte die Schrotflinte auf und steckte die Patronen hinein. Dann ließ er sie zuschnappen.
    »Fertig, es kann losgehen«, sagte er.
    Wir öffneten die rückseitige Tür der Vorratshütte und schauten, ob die Luft rein war. Es war niemand zu sehen oder zu hören.
    Ich ging zuerst raus, dann folgte Phil und schloss die Tür hinter sich.
    »Ich suche mir eine gute Position«, sagte er und machte sich auf.
    Er postierte sich wenige Meter weiter hinter einem großen, liegenden Baumstamm, der von Büschen überwuchert war. Dort war er schwer auszumachen und hatte gute Deckung.
    ***
    Ich machte mich auf den Weg. Zuerst schlich ich mich an den beiden Schlafhütten vorbei und dann schließlich zur letzten, in der sich gemäß unserer Zählung mindestens drei Personen aufhalten mussten, inklusive Thomas Marley und dem Mann, der hier offenbar die Befehle gab.
    Als ich die rückseitige Hauswand der Hütte erreicht hatte, schlich ich mich langsam an das Fenster heran und lauschte auf die Geräusche, die von innen nach außen drangen.
    Zuerst waren es nur ein paar Laute, wie von klappernden Töpfen. Vielleicht war jemand mit Kochen beschäftigt. Dann vernahm ich ab und zu ein paar Sätze, wobei die Männer insgesamt recht wortkarg waren.
    Ich gab Phil ein Zeichen, damit er wusste, dass ich etwas hörte. Er nickte und blieb weiterhin auf Position.
    »Hoffentlich ist das Essen heute besser als gestern«, sagte einer der Männer.
    »Es ist immer noch besser, als wenn du kochen würdest«, erkannte ich Marleys Stimme.
    »Für jemanden, der sich als Koch ausgibt, hättest du wenigstens ein paar Bücher über das Thema lesen können«, maulte wieder der erste Mann.
    »Wenn es dir nicht schmeckt, kannst du ja zum nächsten Restaurant gehen und dort etwas bestellen«, erwiderte Marley scharf. »Und kümmere dich lieber um Ted und Frank. Die beiden hat es ganz schön erwischt. Der Typ wusste, wie man mit einer Waffe umgeht.«
    »Ach, was soll’s«, sagte wieder der andere Mann. »Wenn die beiden draufgehen, bleibt mehr für uns übrig.«
    »Jetzt hört damit auf!«, befahl ein dritter Mann.
    Er hatte eine tiefe Bassstimme und war wahrscheinlich derjenige, der in der Siedlung die Befehle gab. »Der Sold, den jeder bekommt, ist genau festgesetzt. Wenn es einer von uns nicht schafft, bekommen die anderen nicht mehr. Und außerdem will ich bei diesem Einsatz keine Männer verlieren. Ist schon schlimm genug, dass diese beiden FBI-Agents hier aufgetaucht sind.«
    Ich horchte auf. FBI-Agents? Woher wusste er, wer wir waren? In dem Rucksack, den wir dagelassen hatten, befanden sich keine Hinweise auf unsere Identität. Die Antwort auf meine Frage sollte nicht lange auf sich warten

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