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2897 - Tödlich rauschen die Wälder

2897 - Tödlich rauschen die Wälder

Titel: 2897 - Tödlich rauschen die Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
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verweilte dort ein paar Minuten und ging dann wieder in die erste Hütte. Wer auch immer sich in der Gefängnishütte befand, er wurde nicht herausgelassen, nicht einmal, um sein »Geschäft« zu verrichten. Ab und zu betrat die Wache die Hütte und kam mit einer Metallschüssel wieder heraus, die sie im Wald entleerte.
    Nachdem wir die Hütten etwa zwei Stunden beobachtet hatten, zählten wir insgesamt vier Männer, die noch in der Siedlung waren. Das stimmte mit unserer Schätzung überein. Wahrscheinlich gab es noch zwei Verwundete.
    »Wir sollten uns heranschleichen und schauen, ob wir mehr herausfinden können«, sagte Phil. »Es sind wahrscheinlich nur vier Männer, mit denen wir es zu tun haben. Wenn wir es geschickt anstellen, können wir sie überwältigen und der Sache ein schnelles Ende bereiten.«
    »Sofern die Suchtrupps nicht zurückkommen«, wandte ich ein. »Aber du hast recht, wir sollten etwas unternehmen. Es wäre nicht schlecht, wenn wir mehr Waffen besorgen könnten. Und ich würde gerne hören, worüber sie sprechen. Und zwar nicht in einem Verhör. Die Typen erwecken nicht den Eindruck, dass man sie schnell zum Reden bringen könnte. Ergo sollten wir sie besser belauschen. Ich überlege nur, wie wir es schaffen können, uns lautlos an sie heranzuschleichen.«
    Tatsächlich ergab sich bald eine gute Gelegenheit für uns, denn es fing an zu regnen. Wolken verdunkelten den Himmel und es goss in Strömen.
    »Ein echtes Mistwetter«, fluchte Phil. »Allerdings für unsere Zwecke nicht schlecht. Die Sicht wird schlechter und Geräusche werden vom Regen übertönt.«
    »Dann nichts wie los«, sagte ich. »Wenn es nicht mehr regnet, haben wir diesen Vorteil verspielt.«
    Wir machten einen großen Bogen um die Siedlung, um uns von hinten heranzuschleichen. Dabei bewegten wir uns vorsichtig voran und hielten immer wieder inne, um zu sehen, ob wir entdeckt worden waren. Doch das war nicht der Fall. Auch die Wache vor der Hütte, die nach wie vor draußen stand, hatte uns nicht gesehen.
    Auf der Rückseite der Häuser angekommen, wobei wir immer noch einen Abstand von fast hundert Metern hatten, beobachteten wir die Szene noch einmal genau. Nichts deutete darauf hin, dass wir entdeckt worden waren. Und die Suchtrupps waren noch nicht zurückgekehrt.
    Der einzige Nachteil des Regens bestand darin, dass wir nass und damit schwerer geworden waren, und auch der Waldboden war weniger fest, was unser Vorankommen erschwerte.
    »Zuerst die Vorratshütte«, sagte ich zu Phil. »Sie hat hinten eine Tür. Mit etwas Glück kommen wir schnell dort rein und finden ein paar Waffen, vielleicht sogar ein Funkgerät.«
    »Bin schon unterwegs«, erwiderte Phil und schlich sich an die Vorratshütte heran.
    Ich bewegte mich ein paar Meter hinter ihm, den Revolver griffbereit, und achtete auf die anderen Hütten und darauf, ob uns jemand entdeckte.
    An der Rückseite der Vorratshütte angekommen, drückten wir unsere Körper an die Hauswand. So konnten wir durch die Fenster der angrenzenden Hütten nicht gesehen werden.
    »Wie sieht’s aus, ist die Tür offen?«, fragte ich Phil.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Ist aber ein einfaches Schloss. Gut, dass ich noch ein Stück Draht dabeihabe. Damit kann ich die Tür in ein paar Sekunden öffnen.«
    Er machte sich an die Arbeit und gab mir dann durch ein Kopfnicken zu verstehen, dass er das Schloss geknackt hatte.
    Ich ging in Position und er öffnete die Tür. Mit der Waffe voran drang ich in die Hütte ein, bereit sofort auf jede Bedrohung zu reagieren. Doch es befand sich niemand in der Hütte. Sie war voller Kisten und anderer Dinge, aber menschenleer.
    Phil trat nach mir ein und schloss die Tür hinter sich.
    Im Innern der Hütte war es trocken, die Luft war etwas wärmer als draußen und es roch nach Essen. Wir hatten recht gehabt – hier lagerte der Proviant.
    »Los, durchsuch die Kisten, ich passe auf, dass uns niemand überrascht«, sagte ich.
    Phil legte los, ohne etwas zu erwidern. Er wusste, in welcher potenziellen Gefahr wir uns befanden, und konzentrierte sich auf die Suche.
    Die Kisten, die er öffnete, verschloss er wieder, damit nicht auffiel, dass jemand daran gewesen war. Wenn irgend möglich, wollten wir keinen Hinweis darauf hinterlassen, dass wir da gewesen waren.
    »Na, was haben wir denn da?«, sagte Phil schließlich, als er hinter ein paar Kisten herumwühlte. Er kam mit einer doppelläufigen Schrotflinte zurück.
    »Zwar keine automatische Waffe, aber

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