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2897 - Tödlich rauschen die Wälder

2897 - Tödlich rauschen die Wälder

Titel: 2897 - Tödlich rauschen die Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
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fortzusetzen.«
    Er stand auf und wir folgten ihm. Wir verließen die Hütte und nahmen unsere Rucksäcke auf. Ich war mir nicht sicher, hatte aber den Eindruck, dass sich jemand daran zu schaffen gemacht hatte. Glücklicherweise trugen wir unsere Ausweise und andere Unterlagen, mit denen man uns identifizieren konnte, bei uns.
    ***
    Die Hütte, zu der Marley uns führte, war nicht weit entfernt. Sie war aus Holz, und bei näherer Betrachtung bemerkte man, dass sie schon ziemlich alt war. Marley öffnete die Tür und zündete eine Gaslampe an. Als wir eintraten, entdeckten wir, dass sie nur aus einem Raum bestand.
    »So, da wären wir«, sagte er. »Sie haben Glück, normalerweise werden hier unsere Forschungsergebnisse gesammelt, aber wir hatten die Tage einen Forscher zu Besuch da, der alles mitgenommen hat, deswegen ist hier aufgeräumt.«
    »Da haben wir uns ja den richtigen Zeitpunkt ausgesucht«, meinte Phil.
    »Scheint so«, erwiderte Marley kryptisch.
    Wir betraten den Raum und sahen zwei relativ schmale Betten, einen Schrank, einen Tisch und zwei Stühle. Auf dem Tisch stand eine Schüssel mit Wasser.
    »Fließendes Wasser haben wir hier nicht«, erklärte Marley, der meinem Blick gefolgt war. »Draußen ist ein Wassertank, für Trinkwasser und zum Waschen. Wenn Sie aus dem Haus rauskommen, ist gut fünfzig Meter links ein Plumpsklo. Wenn Sie es benutzen, dann vergessen Sie bitte nicht, Holzspäne daraufzustreuen.«
    »Daran werde ich bestimmt denken«, meinte Phil.
    »So ist das eben in der Wildnis, fernab der Zivilisation«, meinte Marley. »Wenn Sie wollen, kann ich Sie morgen früh wecken.«
    »Das wäre nett«, sagte ich. »Wir wollen früh wieder los. Wobei ich denke, dass wir ohnehin recht früh wach werden.«
    »Das sehen wir dann ja«, sagte Marley. »Ich wünsche eine gute Nacht.«
    Mit diesen Worten verabschiedete er sich und verließ die Hütte. Ich hörte, wie sich seine Schritte entfernten.
    Schweigend durchsuchten wir die Hütte. Es gab keinen Hinweis darauf, dass sich hier Überwachungsgeräte befanden. Eigentlich gab es – abgesehen von der Gaslampe – überhaupt keine technischen Geräte.
    »Was hältst du davon?«, fragte ich Phil mit leiser Stimme.
    Ich unterließ es lauter zu reden, weil es möglich war, dass sich außerhalb der Hütte jemand befand, der uns belauschte.
    »Ziemlich verdächtig«, meinte Phil. »Das sind mit Sicherheit keine Urlauber. Und das mit der Tierforschung hörte sich eher nach einer Ausrede an. Keine Ahnung, was die hier treiben – wir sollten auf jeden Fall wachsam sein und morgen früh schnell verschwinden.«
    »Ja, das war auch mein Plan«, stimmte ich Phil zu.
    Phil setzte sich auf eines der Betten und legte sich dann hin. »Willst du die erste Wache übernehmen? Oder soll ich?«
    »Ich mach das schon«, sagte ich.
    Phil nickte. »Na dann, gute Nacht.«
    Ich schloss die Tür mit dem von innen steckenden Schlüssel ab und zog die Vorhänge zu. Dann löschte ich das Licht der Gaslampe.
    Es dauerte ein paar Augenblicke, bis sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten.
    Ich legte eine Decke und ein paar Kissen unter die Bettdecke meines Bettes, sodass es aussah, als würde ich dort liegen. Dann nahm ich mir einen Stuhl und setzte mich damit neben die Tür, und zwar so, dass ich hinter der Tür wäre, falls sie jemand öffnen würde.
    Anschließend lauschte ich in die Nacht. Es war ruhig, sehr ruhig. Offenbar gab es in der Nähe der Häuser nur wenige nachtaktive Tiere.
    Nachdem ich ein paar Minuten gesessen hatte, vernahm ich Phils regelmäßigen Atem. Er war eingeschlafen. Ich wusste, dass es kein tiefer Schlaf war.
    Stunden vergingen, in denen nichts geschah. Ich hoffte, dass wir uns geirrt hatten und alles in Ordnung war, was bedeuten würde, dass wir am nächsten Morgen problemlos weiterziehen könnten.
    Doch dann – es war kurz vor Mitternacht – hörte ich auf einmal, wie sich mehrere Personen in der Nähe des Hauses bewegten.
    ***
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit nach draußen. Vielleicht wollte nur jemand die Toilette benutzen, doch in unserer gegenwärtigen Situation war es angebracht, auf alles gefasst zu sein. Dann vernahm ich Schritte – von mehreren Personen. Sie machten Halt – vor der Tür unserer Hütte.
    Ich stand auf und bewegte mich leise zu Phil herüber. Zum Glück quietschten die Holzbohlen nicht, sodass ich mich fast lautlos fortbewegen konnte.
    »Es kommt jemand«, flüsterte ich Phil ins Ohr.
    Er öffnete blitzschnell die

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