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2898 - Leichen brauchen kein Alibi

2898 - Leichen brauchen kein Alibi

Titel: 2898 - Leichen brauchen kein Alibi Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kellner auf sie und schaute sie erwartungsvoll an.
    »Einen Tisch für zwei, bitte«, hörte ich Blair sagen. »Wir haben aber nicht reserviert.«
    »Das ist um diese Uhrzeit zum Glück kein Problem, Sir. Folgen Sie mir bitte.«
    June und Blair gingen hinter dem Kellner her, wobei sie dem Tisch der beiden Verdächtigen nahe kamen. Aber nun gab es ein Problem.
    Pete Ruggle war nämlich verschwunden!
    »Verflucht, was ist da falsch gelaufen?«, presste Phil hervor. Genau wie ich hatte er ebenfalls bemerkt, dass der Mann aus Maryland fort war.
    Noch vor wenigen Sekunden hatte ich Ruggles von der Straße aus gesehen. Es war nicht möglich, dass er den bevorstehenden Zugriff erahnt hatte. Er saß ja noch nicht einmal mit dem Gesicht zum Fenster. Es gab nur eine logische Erklärung.
    »Ruggles ist aufs WC gegangen«, stellte ich fest. Mein Plan basierte darauf, dass Phil und ich ihn in die Zange nahmen, während June und Blair Nancy Mitchell überwältigten. Aber das konnte in dieser Form jetzt nicht mehr funktionieren. Ich musste darauf vertrauen, dass unsere beiden Kollegen sich etwas einfallen ließen.
    ***
    Phil und ich verharrten angespannt am Eingang. Wir sahen und hörten, dass June der Verdächtigen einen Blick zuwarf und dann vor dem Tisch stehen blieb.
    »Hallo, kennen wir uns nicht von irgendwoher?«
    Nancy Mitchell erwiderte Junes Frage mit einem gleichgültigen Blick.
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    Blair blieb natürlich auch stehen, und der Kellner wartete ebenfalls ungeduldig. Er wollte den neuen Gästen schließlich einen Tisch zuweisen. Aber June machte keine Anstalten, weiterzugehen.
    »June ist clever. Sie wird der Verdächtigen eine Plauderei aufzwingen, bis Ruggles von der Toilette zurückkehrt. Dann kann alles so weiterlaufen wie besprochen.«
    Ich teilte Phils Ansicht. Andererseits befürchtete ich, dass Ruggles doch irgendwie Lunte gerochen haben könnte. Wenn er sich durch die Hintertür verdrückt hatte, war er bereits über alle Berge. Um diese Uhrzeit bekam man in diesem Teil von Manhattan immer ein Yellow Cab, von den Fluchtmöglichkeiten per U-Bahn oder Bus oder zu Fuß ganz zu schweigen.
    Aber ich vergegenwärtigte mir, dass wir bei unserer Annäherung an das Restaurant für den Verdächtigen praktisch unsichtbar gewesen waren. Wir mussten jetzt einfach auf unser Urteilsvermögen vertrauen.
    Gespannt verfolgten wir vom Eingang aus, wie die zunehmend genervte Nancy Mitchell von June Clark eingewickelt wurde.
    »Doch, wir kennen uns. Mein Name ist June. Und du bist doch Nancy, oder?«
    Die Frau am Tisch verdrehte die Augen. Das konnte ich sogar auf die Distanz sehen.
    »Ja, ich heiße Nancy. Aber ich weiß wirklich nicht, woher …«
    June ließ sie nicht zu Wort kommen. Sie plapperte einfach weiter, um Zeit zu gewinnen.
    »Das ist übrigens mein Freund Blair. Er arbeitet in der Immobilienbranche. Also, wenn du einmal ein gutes Apartment suchst, kannst du dich an ihn wenden. Seine Firma ist übrigens nicht nur in New York City tätig. Sie vermittelt Objekte an der ganzen Ostküste.«
    »Sehr erfreut, Nancy«, sagte Blair und streckte ihr seine große Pranke entgegen. Die Verdächtige ergriff seine Hand so begeistert, als ob sie einen toten Fisch berühren müsste. Sie fühlte sich sichtlich unwohl in ihrer Haut.
    »Sehr interessant, wirklich. Aber ihr habt doch gewiss etwas unter vier Augen zu besprechen, oder?«
    »Ja, aber du sitzt hier so allein, Nancy. Das ist doch deprimierend. Willst du dich nicht zu uns gesellen? Der Kellner kann doch bestimmt auch einen Tisch für drei Personen bereitstellen, oder?«
    June spielte die aufdringliche Nervensäge wirklich perfekt. Der Kellner schlug sich nun auf Nancy Mitchells Seite.
    »Die Lady ist in Begleitung. Der Gentleman ist vor wenigen Augenblicken zum Waschraum gegangen.«
    Ich entspannte mich innerlich, als ich diese Worte hörte. Unsere Annahme hatte sich also bestätigt. Auch Phil war erleichtert, wie ich seinen halblauten Worten entnahm.
    »Na, das haben wir also richtig vermutet. Allmählich könnte Ruggles aber mal zurückkehren. So voll kann doch seine Blase gar nicht sein.«
    Wie ein Schauspieler, der auf sein Stichwort gewartet hat, erschien der Verdächtige nun in dem Gang, der zu den Toiletten führte. Er kam näher und warf meinen Kollegen und dem Kellner einen unwirschen Blick zu. Offenbar gefiel es ihm gar nicht, in seiner Zweisamkeit mit Nancy Mitchell gestört zu werden.
    Er kam an den Tisch. Ich spannte meine Muskeln an, meine

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