Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
2898 - Leichen brauchen kein Alibi

2898 - Leichen brauchen kein Alibi

Titel: 2898 - Leichen brauchen kein Alibi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
SIG hatte ich genau wie Phil schon schussbereit in der Hand. Außerdem hatten wir die FBI-Marken an unseren Revers befestigt. Jetzt war es wichtig, den richtigen Moment abzupassen.
    Man konnte Nancy Mitchells Stimme ihre Erleichterung anhören, weil ihr Begleiter zurückgekehrt war.
    »Pete, das sind June und Blair. Sie wollten sich gerade verabschieden, nicht wahr?«
    »Das ist gut«, knurrte der Verbrecher unhöflich. »Ich will nämlich endlich in Ruhe weiter frühstücken.«
    Ruggles setzte sich, wobei er mit beiden Händen seinen Stuhl zurechtrückte. Nun konnte er nicht zur Waffe greifen, falls er eine dabeihatte. Dieser Moment war perfekt.
    Und genau jetzt schlugen unsere Kollegen zu.
    ***
    June Clark sprang Nancy Mitchell wie eine Wildkatze an und riss sie mitsamt ihrem Stuhl zu Boden. Dafür benötigte sie Blairs Hilfe nicht. Der schwarze G-man kümmerte sich um den verblüfften Kellner. Er griff sich den Zivilisten und holte ihn zu seiner eigenen Sicherheit ebenfalls von den Beinen. Dabei schützte Blair ihn mit seinem Körper.
    »FBI!«, rief er dabei.
    Phil und ich schnellten nun durch die Eingangstür in das Restaurant. Wir hielten unsere Pistolen im Beidhandanschlag, um den Verbrecher notfalls ins Kreuzfeuer nehmen zu können. Mein Freund und ich konzentrierten uns ganz auf Ruggles. June benötigte unsere Hilfe nicht. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Nancy Mitchell eine Chance gegen unsere nahkampferprobte Kollegin hatte. Auch Blair war mit seiner Aufgabe gewiss nicht überfordert.
    »FBI! Hände hinter den Kopf! Auf die Knie!«
    Ruggles zuckte zusammen, als er meine laut gerufenen Worte hörte. Er warf mir einen hasserfüllten Blick zu. Seine rechte Hand zuckte. Ich ging intuitiv davon aus, dass er eine Schusswaffe in der Tasche hatte. Aber wir würden ihm keine Chance lassen, sie zu ziehen.
    Phil und ich kamen noch näher an ihn heran. Wenn der Kriminelle sich den Weg freischießen wollte, hatte er die einzige Chance dazu jetzt schon verpasst. Er konnte seine Pistole oder seinen Revolver entweder auf Phil oder auf mich richten. Aber wenn er das tat, würde der jeweils andere Agent ihn unweigerlich treffen.
    Das hatte auch Ruggles kapiert, wie ich seinen Reaktionen entnahm. Auf seiner Stirn erschienen im Handumdrehen unzählige kleine Schweißtropfen. Und dann hob er langsam seine zitternden Hände Richtung Kopf. Er wusste, dass er verloren hatte. Gleich darauf stieß er den Stuhl nach hinten und ließ sich brav nach vorn auf die Knie fallen.
    Nancy Mitchell war nicht ganz so einsichtig. Sie kreischte und tobte, stieß einen nicht druckreifen Fluch nach dem anderen aus. Aber ich stellte mit einem schnellen Seitenblick fest, dass June ihr bereits Handschellen angelegt hatte. Dagegen halfen auch die übelsten Beleidigungen überhaupt nichts.
    Ich konzentrierte mich wieder ganz auf Ruggles. Die Mündung meiner SIG blieb auf ihn gerichtet, damit er nicht auf dumme Gedanken kam. Bei einem Verbrecher, der bereits wegen Totschlags verurteilt worden war, musste man mit allem rechnen.
    Phil hatte inzwischen seine Dienstwaffe weggesteckt, löste die stählerne Acht von seinem Gürtel und fesselte Ruggles’ Handgelenke hinter dessen Rücken. Dann durchsuchte Phil den Festgenommenen gründlich. Er entdeckte eine Glock 17 sowie ein Springmesser. Ansonsten hatte Ruggles noch einen Führerschein, ein Handy sowie ein halbes Dutzend harmlose Alltagsgegenstände bei sich. Mein Partner konnte bei ihm außerdem 600 Dollar in bar sicherstellen.
    Ruggles warf Phil und mir einen finsteren Blick zu. Er fragte nicht, warum wir ihn überhaupt verhafteten. Es würde sich zeigen, ob er nur für die Bluttat in Maryland oder auch noch für den Mord an Jake Reed verantwortlich war.
    ***
    Wir schafften die beiden Gefangenen getrennt voneinander ins Field Office. Sie sollten keine Gelegenheit bekommen, ihre Aussagen untereinander abzustimmen.
    Ich rief beim Police Department von Baltimore an, um von der erfolgreichen Festnahme zu berichten. Detective Morales, mit dem ich sprach, hörte sich sehr erleichtert an.
    »Erstklassige Arbeit, Agent Cotton! Wir sind seit Monaten hinter diesem verflixten Ruggles her. Wann werden Sie ihn an uns überstellen?«
    »So bald wie möglich, Detective. Wir müssen nur erst noch klären, ob er eventuell in einen Mordfall hier in New York City verwickelt ist.«
    »Das würde mich nicht wundern. Ich kenne Ruggles persönlich, er ist sehr gewaltbereit.«
    Ich erfuhr von dem Detective aus Baltimore

Weitere Kostenlose Bücher